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”Die Rettung eines Königreichs” 05
 

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Vethir nahm die Drohung nicht zu ernst, aber er würde sein Versprechen halten und Sascha zurückbringen, selbst wenn es sein eigenes Leben kosten würde. Als das Lichttor geschlossen war, seufzte er leise und sah sich in dem dunklen Tempel um. Die Runen an den Wänden waren noch immer gut zu erkennen, und in der einen Ecke lag das Reisebündel, das er dabeigehabt hatte. "Düster, aber der Tempel war meine Rettung. Ich weiß nicht mal, welche Götter hier angebetet wurden - aber ich denke, sie gehören zu den alten Vergessenen."

"Ich bin froh, daß du hierher fliehen konntest, Vethir ... denn nur so lernte ich dich kennen und kann dir jetzt helfen. Wir bleiben am Besten noch ein wenig hier, vielleicht die Nacht über ? Oder ist es besser, wenn wir in der Nacht reisen ?" Während er sprach, nahm Sascha eine der einfachen Kerzen aus dem Rucksack und auch den Feuerstein Vethirs, um sie zu entzünden ... dann verstaute er den Feuerstein wieder und ließ ein wenig Wachs auf eine kleine Mauer tropfen, stellte die Kerze dann darauf und nickte, da sie nun sicher stand.

"Wir bleiben nur ein paar Stunden, die Nacht ist nicht mehr lang. Ich denke, wenn ich mich wie immer verberge, können wir tagsüber reisen." Vethir war dankbar wegen der Kerze und öffnete sein altes Reisebündel, um einiges herauszuholen. Den Beutel mit dem Essen legte er gleich weiter an die Seite, denn das war inzwischen verdorben.

Dabei beobachtete ihn Sascha, doch nebenher breitete er ihnen auch das dicke Leder aus, auf dem sie schlafen konnten, und legte auch die große Felldecke dazu. "Ich denke schon, daß es gehen könnte, Vethir ... auf jeden Fall sind wir so schneller und wenn wir in Gasthäusern übernachten, können wir vielleicht Gerüchte oder Neuigkeiten hören und Informationen sammeln." Es wäre eine unauffällige Möglichkeit, ohne viele Fragen zu stellen - denn oft mußte man nur zuhören, wenn Wein oder Bier die Zungen lösten und die Leute sich über die Herrscher und die Probleme unterhielten, die durch sie kamen.

Als Vethir fertig war und sich umdrehte, lächelte er kurz ... denn er bemerkte sehr wohl die stille Einladung, die Sascha  mit dem gemachten Schlaflager aussprach. "Ich denke, wir gehen in der Früh und ja, wir werden wohl manchmal in Gasthäusern übernachten."

"Das ist gut." Es freute den jungen Naga, daß Vethir seinen Vorschlag gut fand und er lächelte wieder, ehe er ihnen ein wenig getrocknetes Fleisch und einige Früchte herausholte und auf ein einfaches Holzbrett legte. So konnten sie sich noch ein wenig stärken, bevor sie den verlassenen Tempel weiter erkundeten oder auch nachsahen, ob außerhalb des Wasserfalls Feinde lauerten.

Vethir war ein wenig erstaunt, daß Sascha auch etwas zu Essen richtete. Es war nur ein wenig und er verstand langsam, wie sich die Federnagas verhielten ... denn er hatte es bei den Anderen nun auch schon oft genug gesehen. Also setzte er sich zu ihm, und nahm etwas von dem Trockenfleisch und den Beeren. "Ich denke nicht, daß noch Feinde in der Nähe sind. Ich war verletzt und ich denke sie denken, daß ich gestorben bin."

"Das wäre gut - aber wir sollten trotzdem vorsichtig sein, wenn wir rausgehen. Ruhen wir noch ein wenig ? Es ist noch etwas Zeit, je nachdem, wann wir losgehen." Es war schön, daß Vethir sich zu ihm setzte und Sascha lehnte sich an ihn, ehe er eines der Fleischstückchen nahm und es ihm hinhielt.

Als das passierte, kuckte Vethir etwas überrascht - doch auch das kannte er von dem, was er gesehen hatte. Sascha hatte sich da immer zurückgehalten ... aber jetzt schien es mehr aus ihm herauszubrechen, und Vethir nahm den Bissen an. "Bist du aufgeregt ? Alles hier wird für dich sehr fremd sein."

"Ja, das wird es ... aber ich habe den Vorteil, daß es auf meiner Welt auch so war und ich mich deshalb gut anpassen kann. Nur so etwas wie die gesellschaftlichen Strukturen mußt du mir erklären ... die Ränge der einzelnen Berufe, und was ich überhaupt hier sein soll. Man nimmt mir bestimmt nicht ab, daß ich ein Krieger bin, auch wenn ich kämpfen kann - aber ich sehe nicht so aus." Gerade das war etwas, das Sascha sehr beschäftigte, doch er hatte es bisher noch nicht angesprochen.

"Ja, du hast recht, das würden sie wohl nicht. Ich weiß, ich bin schon einige Tage bei euch gewesen ... aber ich habe nie gefragt, was du sonst machst. Vielleicht vereint es sich mit einem der Tätigkeiten von hier." Vethir hatte es nie wirklich gesehen und auch nicht gefragt. Bei Saschas Eltern wußte er es ja, denn sie hatten immer wieder in der Schmiede gerabeitet.

Und das wiederum sorgte dafür, daß der junge Naga verschämt seinen Blick senkte, ehe er seufzte, sich faßte und wieder aufblickte. "Ich bin noch jung, gerade eben zwanzig Sommer alt. Ich habe zuerst meine Schulbildung abgeschlossen, und arbeite seit zwei Jahren als Maler ... ich fertige Bilder von Menschen nach Auftrag an, das kennst du vielleicht auch. Aber am Liebsten zeichne ich die Geschichte der einzelnen Pärchen im Tempel auf, es macht mir am Meisten Freude. Es ist allerdings ein Talent, mit dem ich hier denke ich nicht viel anfangen kann - deshalb ist es gut, daß ich einerseits kämpfen kann und mich andererseits auch gut als Leibdiener ausgeben kann, vor allem im Schloß bei dem Magier."

"Ah ... das hast du gemacht. Ich hab dich etwas malen sehen." Erst jetzt erinnerte sich Vethir und lächelte einen Moment. "Leibdiener ist eigentlich eine gute Idee ... oder ein wanderner Maler, so etwas gibt es bei uns auch. Der Magier ist sehr eitel, vielleicht würde er sich auch von dir malen lassen." Soviel wußte Vethir von dem Magier, und noch etwas. "Und er mag rotes Haar - der Sohn meines Verbündeten hat blutrotes Haar, und ist auch in dem Harem ... und das ist auch der Grund, warum er Treue zeigt. Er will in seiner Nähe sein."

Als er das hörte, merkte Sascha auf und fing an zu lächeln, ehe er wieder ernster wurde und nickte. "Gut - dann kaufen wir so bald es geht, Zeichenzeug für mich und ich bin dann ein wandernder Maler und du vielleicht mein Leibwächter ? So können wir glaubhaft zusammen sein und uns vielleicht auch ein wenig Geld nebenher verdienen, es ist unauffälliger. Aber glaubst du, daß der Magier dann meine Haare mag ? Ich habe zwar einen rötlichen Schimmer, aber meine Haare sind eigentlich sattgelb, wie Blumen oder reines Gold."

"Rotschimmer reicht und deine Haarfarbe gibt es hier nicht. Selbst mein weiß ist selten, und er hätte mich wohl gern in seinem Harem. Ich hab zwar einen starken Körper, aber selbst die besteigt er mit Vorliebe, und unterwirft sie mit seiner Magie." Vethir hatte es bisher nicht erzählt.

Und das war auch gut so gewesen, denn Sascha hatte gut damit zu tun, seine Eifersucht im Zaum zu halten. Alleine die Vorstellung, daß der Magier Vethir besteigen wollte, ließ alle seine Instinkte anspringen ... doch dann vergingen sie jäh wieder, da er - um Vethir helfen zu können - das gleiche machen mußte, und sich nun für seinen Ausbruch schämte. "Eigentlich wäre es perfekt ... doch du bist nicht gegen seine Magie gefeit, ich schon. Es tut mir so leid, daß ich das vorgeschlagen habe, Vethir ... vielleicht ... vielleicht gibt es ja eine andere Möglichkeit. Vielleicht kann ich ihn malen und bewußtlos schlagen, oder so."

"So oder so, er wird dich trotzdem haben wollen." Vethir lächelte schief und er hatte jetzt erst bemerkt, daß Sascha nach seinen Worten aufwallte. Er schob es aber auf dessen Sorge und neigte sich zu ihm, um ihn zu küssen. "Trotzdem kommen wir so besser in die Festung."

Der Kuß war völlig unerwartet, aber genau das Richtige, um den jungen Naga abzulenken und wieder zu beruhigen. Deshalb genoß Sascha ihn so lange er anhielt und lächelte wieder verlegen, als Vethir weitersprach. "Das stimmt ... und schneller an ihn heran. Du wirst in den Geheimgängen sein, wenn ich bei ihm bin, nicht wahr ? Damit du nicht entdeckt wirst ... wenn wir Pech haben, dann kannst du gar nicht so weit kommen, da du ja nicht erkannt werden sollst. Weißt du denn, wo dein Verbündeter wohnt ? Dann können wir zuerst dorthin, so ist es sicherer."

"Nun - er wohnt leider in der Festung, wir kommen aber über einen der Geheimgänge hinein. Athesh ist der Schreiber des Königs, und war der Lehrer der Prinzen. Er genießt aber noch das Vertrauen des neuen Königs und ist sehr gerissen. Aber da der Magier seinen Sohn in den Händen hat, kann er nichts unternehmen." Vethir seufzte wieder leise.

"Verdammt ... eine verzwickte Situation. Dann müssen wir erstmal ausloten, wie wir überhaupt reinkommen - aber das hat noch Zeit, erst einmal müssen wir überhaupt zum Schloß kommen. Wie weit ist es denn entfernt ? Und besteht vielleicht die Möglichkeit, daß wir uns Pferde holen ? Es würde schneller gehen als zu Fuß." Das war etwas, das sie bisher noch nicht beredet hatten und Sascha hoffte, daß Vethir auch eine Karte hatte, um es ihm zu zeigen. "Hast du eine Karte ?"

"Rein werde ich uns ohne Probleme bringen können. Und mit Athesh spreche ich dann." Vethir holte während er sprach, die Karte aus seinem Reisebündel und rollte sie aus. "Wir werden zwei Monate bis zur Festung brauchen. Zum nächsten Weg, den man bereisen kann, ist es eine Tagesreise. Ich war auf der Flucht und hatte versucht, meine Verfolger in den Wäldern abzuhängen." Er zeigte, wo sie in etwa waren und dann auf den Weg, der zu einem größeren Reiseweg für Händler führte.

Sascha verfolgte die Route, die der Weißhaarige mit dem Finger aufzeigte, und nickte kurz. "Ein Handelsweg, nicht wahr ? Das ist gut, den können wir nehmen. Es gibt viele Dörfer und Städte auf dieser Route ... wissen sie von dir ? Oder können wir unerkannt reisen ?" Es war wichtig, das zu wissen und Sascha hoffte, daß sie die Route nehmen konnten.

"Du ja, ich nicht - ich werde einen Umhang mit Kapuze tragen müssen. Sicher kennen mich nicht alle, aber es gibt genug Kopfjäger, die mich erkennen werden." Vethir war die ganze Zeit schon so gereist ... es war nur ein dummer Zufall gewesen, daß man ihn enttarnt hatte und daß so etwas wieder passierte, würde er verhindern.

"Gut ... und ich kann riechen, wenn Jemand uns anlügt oder angreifen will. Es wird schon gehen ... wie gesagt, wir sollten uns vielleicht Pferde besorgen, dann sind wir schneller. Kannst du mir noch ein wenig mehr zeigen ? Wo das Schloß vielleicht ist, damit ich abschätzen kann, wie die Länder hier so sind ? Die Welt hier ist für mich ja neu, reisen wir durch flaches Land oder durch Berge, und sind auch Wälder vorhanden ?" Es war wichtig, daß Sascha dies wußte, damit er sich zurechtfand - und auch wieder hierher zurückfinden konnte.

"Ja - ich zeige dir alles und später auch, wie du dich an den Sternen orientieren mußt. Wir haben nämlich drei Monde." Nach den Worten rollte er die Karte noch ein Stück weiter aus und zeigte auf den Ort, wo die Festung lag, in der er geboren worden war. "Die Länder sind verschieden und haben verschiedene Vegetation. Wir haben allerdings Wälder, Fels und freie Felder, und können uns daher meist selbst versorgen. Aber wir handeln auch mit den umliegenden Ländern." Er zeigte auf der Karte einige Orte, an denen man sehen konnte wo Berge, Wälder und Ebenen waren. "Ein ganz kleiner Teil grenzt sogar an das Meer." Dort zeigt er jetzt hin, es war ein schmaler Streifen an der Küste.

"Zentrale Lage und sogar Meeranbindung - das ist perfekt. Auch überall Flüsse, sie werden als Handelswege genutzt, nicht wahr ? Kein Wunder, daß der Magier sich an diesen bösen König gehängt hat, Vethir ... dieses Land ist das Reichste unter allen, nicht wahr ? Wenn ich mir die Namen der Städte an den Bergen ansehe, dann gibt es dort Eisen- und auch Goldminen ... und Kohle, da die Wälder dort noch existieren. Und ja, du mußt mir noch eure Sterne erklären, ich denke, sie sind völlig anders als in meiner Welt. Wir haben in meiner Welt auch drei Monde, aber wie gesagt, die Sterne dürften anders sein und ich muß auch wissen, wo hier Norden, Süden, Osten und Westen ist." Daß diese Welt in etwa die gleiche Schwerkraft wie Surar haben mußte, hatte Sascha schon beim Übergang bemerkt - denn er konnte sich hier ganz normal bewegen, ohne daß es leichter oder schwerer fiel, und auch Vethir hatte sich im Tempel völlig normal bewegen können.

"Ja, wir sind wohlhabend, und es ging bisher allen gut. Aber auch weil wir hier versuchen, Magie fernzuhalten. Alle anderen Königreiche haben einen Magier bei Hofe, hier war es nie nötig, denn wir trauen ihnen nicht. Der Prinz hatte ihn aus einem anderen Land mitgebracht, das war der Anfang." Vethir hätte den Kerl sofort rausgeworfen, aber die Übernahme ging viel zu schnell, als daß er etwas hätte tun können.

"Magie kann gut sein und helfen - doch oft wird sie einfach nur mißbraucht, und das scheint auch hier der Fall gewesen zu sein. Erzählst du mir noch mehr ? Wie es vorher war, und was dann passierte ? Ich kenne doch die Geschichte deines Landes nicht und es kommt seltsam, wenn ich vor den Menschen so unwissend bin." Auch das war wichtig, denn Sascha war nicht von hier und mußte alles lernen.

"Sicher, ich erzähle dir einiges, jetzt und auch auf dem Weg zu der Festung. Wir können uns ja nach dem Essen noch hinlegen, und ich erzähle." Vethir konnte sich denken, daß es Sascha so am Liebsten war.

"Das wäre schön ... und ich bin schon gespannt, ich höre dir gerne zu." Dann gab ihm Sascha das Brett mit dem getrockneten Fleisch und den Früchten und lächelte, denn er freute sich, daß Vethir sein Angebot annahm und ihm danach erzählen wollte.

Der nahm das Brettchen und fing langsam an zu essen. Es war nur ein Snack vor dem Schlafen und er überlegte kurz, wo er anfangen sollte, zu erzählen. "Ich fange doch jetzt schon an ... also früher war es meist friedlich. Unser König war ein guter Herrscher, und das Volk liebte ihn. Wir hatten eigentlich keine schlechten Verbindungen zu den Nachbarländern, und waren oft die neutralen Vermittler. Aber jetzt fürchte ich um den Frieden ... der Prinz ist voller Gier, anders als sein Vater und sein Bruder und ich fürchte, der Magier schürt es noch."

Sascha brauchte einen Moment bis er verstand, daß für Vethir der Bruder des ehemaligen Königs noch immer der Prinz war, und nicht der neue König ... doch dann nickte er langsam und seufzte leise. "Egal in welcher Welt, immer wieder passiert so etwas. Das gab es auch in meiner Welt schon oft: Ein guter König, der ein Reich erbt und zu Wohlstand und Frieden führt, und ein zweiter Königssohn, der neidisch wird und ihn dann stürzt, um selbst die Krone zu ergreifen und das Land mit der Hilfe des Militärs grausam zu unterjochen und auszubeuten. Wie ist es denn mit dem Heer ? Gehorchen sie ihm gerne, oder sind sie dem alten König treu ?"

"Sie gehorchen dem neuen König, denn sie denken, mein Herr ist tot ... ich hoffe, er lebt noch." Vethir hoffte es wirklich, denn so konnte man dem Volk zeigen, daß alles eine Lüge war.

"Ich weiß ... du hast erzählt, daß man ihn und seinen Sohn eingekerkert hat und ich kann mir denken, daß sie dort bestimmt nicht gut behandelt werden. Wir müssen uns beeilen und so schnell es geht, in den Palast kommen und Informationen sammeln ... und die Körperflüssigkeiten holen, um die Waffe zu schmieden. Wie lange werden wir denn zum Palast brauchen, wenn wir uns so bald wie möglich Pferde holen ? Sicherlich einige Wochen, nicht wahr ?" Gerade das war ein großes Problem, denn sie mußten die Strecke insgesamt dreimal hinter sich bringen, ehe sie die Möglichkeit hatten, den Maiger und den bösen König zu stürzen und zu töten.

"Komm darauf an, wie vorsichtig wir sein müssen. Mit Pferden wird es natürlich schneller gehen ... ich denke, zwei Monate, wenn wir uns beeilen und weniger rasten ... und wenn wir die Hauptstraße nehmen. Und da hängt es davon ab, wieviele Händler unterwegs sind. Oft muß man lange warten, wenn viele Händler reisen und die Grenze unseres Landes überschritten wird. Die ist mit Pferd zwei Tage entfernt." Vethir hatte sich immer in der Nähe der Grenze aufgehalten, damit er schnell zurückkonnte, wenn es sein mußte.

"Ja, so etwas habe ich mir auch gedacht, als ich die Karte sah. Zurück hierher wird es natürlich schneller gehen - aber hin wird es dauern. Gut, daß ich reiten kann und durch meine Selbstheilung auch ausdauernd bin. Es wird uns Zeit sparen und wir müssen ja auch nicht dauernd in Gasthäusern übernachten ... wenn das Wetter mitspielt, lagern wir einfach im Freien, falls Wälder in der Nähe sind." So könnten sie auch noch Zeit gutmachen, auch wenn es immer Zeit sparte, wenn sie dann in den Gasthäusern die Pferde nicht versorgen und sich auch nicht um das Kochen und Feuerholzsammeln kümmern mußten.

"Es ist gut, daß du reiten kannst und durch deine Selbstheilung keine Muskelschmerzen bekommst. Ich werde im nächsten Dorf Pferde kaufen und glaub mir, oft ist es angenehmer, nicht in Gasthäusern zu übernachten." Vethir wußte wovon er sprach - denn es gab einige Gasthäuser, die man lieber nicht betrat, geschweige denn daß man in den Betten übernachten wollte.

"Sag nicht, daß in den Betten Flöhe und Kakerlaken sind ..." Man sah Sascha sein Entsetzen nur zu deutlich an und er schauderte tief, denn er haßte diese Insekten und alleine schon der Gedanke daran entsetzte ihn. "Gibt es denn hier keine Sauberkeit oder Zauber dagegen ? Wenigstens einige Gasthäuser, in denen auch reiche Händler oder Adelige übernachten, müssen doch einen gewissen Komfort besitzen. Ich habe nichts dagegen, im Freien zu übernachten, auch wenn mir ein Zelt sehr recht wäre ... aber wenigstens einige Male würde ich mich gerne baden."

"Du hast genau richtig vermutet und die Gasthäuser, die sauber sind, kosten deutlich mehr." Vethir grinste sacht, denn das Gesicht von Sascha sprach Bände. "Hin und wieder gönnen wir uns sicher ein Bad, versprochen."

"Gut - ich möchte nämlich nicht schon Stunden, bevor man mich sieht, gerochen werden. Bitte verzeih, aber ich bin in dieser Hinsicht ein wenig verwöhnt ... vor allem, weil wir Nagas sehr gut riechen. Ich befürchte, daß ich meinen Geruchsinn auf den eines normalen Menschen herabschrauben muß, solange ich ihn nicht brauche ... das wird sonst übel." Der junge Naga schämte sich ein wenig, daß er so viel Wert auf Sauberkeit legte ... aber die Alternative wäre, daß sie keinerlei Sex hatten oder etwas Anstrengendes taten.

"Mach dir keine Gedanken. Wir schlafen jetzt, und dann machen wir uns Morgen gleich auf den Weg. Alles weitere sehen wir dann,." Vethir wollte nicht, daß Sascha sich zu sehr Gedanken machte, und küßte ihn nun sacht. Er würde vielleicht noch ein wenig intim mit ihm werden und wußte schon, daß Küsse den jungen Naga ablenkten.

 

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