Balken01a


Valentine/Peter und Darie, Terence und Alejscha 05
 

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Erst nach einigen Stunden wachte Darie wieder auf und brauchte einen Moment lang, um sich zu orientieren ... doch dann huschte ein zärtliches Lächeln über seine Lippen, als er auf den Schopf helllilanen Haares blickte, und langsam strichen seine Fingerspitzen über den weichen, warmen Körper, der an ihn geschmiegt dalag und genoß dieses herrliche Gefühl. Während sie schliefen, hatten sie sich ein wenig bewegt, so daß sie nebeneinander lagen – nur der Kopf Peters lag noch immer auf der Brust des Malers und Daries Lächeln vertiefte sich noch, als er den sachten Atem auf seiner Haut fühlen konnte.

Peter schlief noch leicht, er brummte leise vor sich hin und war dann wieder ruhiger. Er bewegte sich jetzt nur wenig und auch nur so, daß er Darie fester mit den Armen umschloss. So blieb er wieder einen Moment, dann merkte er, daß er Jemanden in den Armen hatte und öffnete die Augen. "Hmmm..." murmelnd, orientierte er sich und lächelte, als er Daries Gesicht erkannte.

"Guten Nachmittag ... ich weiß, es klingt furchtbar kitschig, aber es ist herrlich, neben dir aufzuwachen, Peter. Aber ich muß mich kurz entschuldigen ... ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich muß dringend auf die Toilette. Und duschen sollten wir vielleicht auch, wenn wir noch ins Kino gehen wollen, Hm ?" Bei den letzten Worten neigte der Schlankere sich näher und schmuste ein wenig mit seiner Wange über die Peters, ehe er sich langsam von ihm löste und dabei leise aufstöhnte.

Peter ließ ihn gehen und sah ihm lächelnd nach. Als Darie im Bad verschwunden war, drehte er sich auf den Rücken und seufzte glücklich. "Ich hab mich noch bei Keinem so wohl gefühlt wie bei dir." erzählte er ins Bad hinein und drehte seinen Kopf, um Darie darin zu beobachten.

"Geht mir ganz genauso, mein Herz ... wenn es auch nur halb so gut weitergeht, wie es angefangen hat, ist es schöner, als alle meine bisherigen Beziehungen zusammen. Möchtest du mit in die Dusche, schmusen ?" Der schlanke Maler war gerade damit fertig geworden, sich zu erleichtern und wusch kurz seine Männlichkeit herab, während er zu ihm sprach. Seine Worte waren nicht gelogen – und er fühlte genauso wie der Lilahaarige, wollte dieses Gefühl noch verstärken und ihn an sich fühlen, um zu wissen, daß dies nicht nur ein Traum war.

"Gern, sehr gern." wispernd, stand Peter auf und kam ins Bad und hinter Darie, um ihn gleich weiter in die Dusche zu schieben. "Wir haben so viel gemeinsam, daß es schon beängstigend ist." hauchend, drehte er das Wasser an, das gleich warm aus der Dusche sprudelte.

Nur ein leises "Ich weiß ... und ich bin froh darum...." an den Hals des ein wenig Größeren hauchend, genoß Darie, daß Peter so dicht hinter ihm stand ... kam noch ein wenig näher und atmete tief ein, als dessen Männlichkeit zwischen seine Hinterbacken rutschte und seinen Eingang striff, so daß er noch ein heiseres "Sogar sehr ....." nachsetzte.

Peter keuchte leise, er wusste die Geste wohl zu deuten und trat einen Schritt näher und drang somit in Darie ein. Seine Rechte glitt gleich vor und streichelte über Daries leichte Erregung. Befeuchten musste er ihn nicht mal, es ging auch ohne, denn Darie war weich wie Butter in seinen Armen und so entspannt, daß er ihm nicht wehtun konnte.

Nur ein leises "Oh Gott...." entkam den Lippen des ein wenig Kleineren – dann wich es einem tiefen Aufstöhnen und Darie umfaßte die Hüften des Lilahaarigen, zog ihn völlig in sich und stöhnte dabei ein weiteres Mal auf. Langsam löste er die eine Hand und hielt sich mit ihr im Nacken Peters fest, da ihm für einen Augenblick die Beine nachzugeben drohten, doch zum Glück verging es wieder. Auch wenn es fast unglaublich schien – von hinten war es noch erregender und auch die Hand des Anderen an seiner Männlichkeit sorgte dafür, daß Darie fühlbar bebte und leise darum zu bitten begann, daß der ein wenig Größere sich bewegte.

Zuerst knabberte Peter ein wenig am Nacken und Ohr des Kleineren, dann erst kam er der Bitte nach und fing an, sich zu bewegen. Oh Gott, war das Gleiche, was er gedacht hatte, als er in ihn eingedrungen war, daß es ohne Gel ging, hatte ihn etwas überrascht, doch er genoss es. Seine Hand schloss sich um die samtene Erregung und nahm den Rhythmus seiner Stöße auf, um alles noch etwas erregender zu machen.

Fast sofort kam ihm Darie noch entgegen und schloß die Augen, legte seinen Kopf in den Nacken und auf die Schulter des Lilahaarigen, während sein Körper weich und willig dessen Männlichkeit in sich aufnahm. Der nur geringe Größenunterschied war perfekt ... ein jeder Stoß schien ein Flammenmeer in Darie zu entfachen und ein jedes Mal, wenn ihn Peter streichelte, loderten diese Flammen noch höher. Immer wieder rieselten fühlbare Schauer durch den Leib des Malers und ein dunkler Laut, der weder ein Seufzen noch ein Stöhnen war, löste sich aus seiner Kehle, ehe er leise, doch hörbar hocherregt an das Ohr Peters wisperte, während er sich verzweifelt an ihm festhielt. "Bitte ... ich will noch nicht kommen, aber ich werde es, wenn du so weitermachst, mein Herz .... das ist so schön, ich weiß nicht, ob ich das durchhalte...."

"Ich... ich auch nicht." hauchte Peter, er stand jetzt schon so nah vor seinem Kommen, daß er große Mühe hatte, sich zu beherrschen. Sein Körper bebte fühlbar und er hielt es wahrlich nur noch ein paar Herzschläge aus und kam mit einem leisen Schluchzen. Er konnte selber kaum fassen, wie schnell und intensiv es war, er hatte Mühe, auf den Beinen zu bleiben.

Als Darie den heißen Samen in sich fließen fühlte, schluchzte er leise auf und ließ alle Schranken fallen ... kaum zwei Herzschläge später kam auch er und kostete dieses Gefühl bis zur Neige, ehe er schwer atmend ruhiger wurde und sich sacht von ihm löste. Dann drehte er sich um und umfing Peter mit seinen Armen, suchte ebenso sehr Halt, wie er ihn gab und beruhigte sich unter dem warmen Wasser, das sie Beide umspülte.

Den Halt gab Peter ihm auch und er legte seinen Kopf auf Daries Schultern. Er wusch ihm sanft mit der Hand über den Rücken, genoss einfach das Rauschen der Dusche und den Körper des Anderen an seinem. "Ich glaub, ich bin verliebt in dich..."

Bei den Worten begann Darie zu lächeln und hauchte einen zärtlichen Kuß auf die Lippen des Anderen, schmiegte sich noch ein wenig näher und antwortete ihm leise, während er wieder über Peters Körper streichelte. "So dumm es jetzt klingen mag, ich auch ... so innig habe ich mich noch zu Keinem hingezogen gefühlt, es ist, als ob wir zusammengehören. Nun kenne ich dich erst den zweiten Tag und doch ... wir haben so viel gemeinsam, und doch ist es nicht so wie mit Anderen. Es ist, als ob wir uns gleichen und doch ergänzen, ich fühle mich so wohl bei dir, so ruhig und doch voller Energie ... und ich klinge wie ein Idiot, nicht wahr ?"

"Ja, es ist richtig unheimlich, es ist, als würden wir wie ein Puzzle zusammengehören." Es schauderte Peter bei dem Gedanken, es war in der Tat unheimlich. "Ich denk, wir sind für einander bestimmt, meinst du nicht auch ?"

Mit einem leisen Schmunzeln zog Darie ihn wieder in einen zärtlichen Kuß ... dann nickte er unmerklich und schnäbelte noch ein wenig, ehe er leise zu ihm wisperte. "Irgendwie schon ... mir gefällt der Gedanke, Peter. Gehen wir noch ein Bißchen kuscheln ? Es ist ja noch Zeit, bis zum Kino." Darie wollte die Zeit mit Peter nutzen, denn er wußte, daß dieser bald wieder zum Arbeiten mußte ... eine Tatsache, die ihn innerlich leise aufseufzen ließ, doch dann kam ihm ein Gedanke. "Und vielleicht ... sehen wir uns deinen Vertrag an ? Vielleicht gibt es eine Möglichkeit, rauszukommen ...."

"Ist gut." wisperte Peter, dann stellte er die Dusche ab und stieg heraus. Er holte für Darie und sich ein Handtuch und hüllte Darie dann gleich in den kuschligen Frotte. Er hüllte sich dann in sein Handtuch und ging ins Schlafzimmer vor. "Ich hole den Vertrag, Okay ?"

Ein leises "Ist Okay, mein Herz ...." nachrufend, trocknete Darie sich noch fertig ab und zögerte – doch dann benutzte er kurz das Zahnputzzeug Peters, hängte die Handtücher auf und legte sich danach wieder ins Bett, um dort auf den Anderen zu warten. Der junge Maler lag auf dem Bauch und hatte die Arme unter seinem Kopf verschränkt ... langsam schloß er die Augen und hörte dem gelegentlichen Rascheln und Grummeln Peters zu, lächelte dabei zu sich selbst und hoffte, daß dieses herrliche Gefühl, das ihn ausfüllte, noch lange andauern würde. Doch dann kehrten seine Gedanken wieder zu dem Problem zurück, das hier anstand: Der Vertrag. Darie konnte sich schon denken, welche Knebelklauseln darin stehen würden und genau das bereitete ihm Kopfzerbrechen, da man aus solchen Verträgen eigentlich nur auf drei Wegen herauskam: Mit dem Einverständnis des Vertragspartners, doch das war eher unwahrscheinlich; durch den Nachweis eines Fehlers oder einer illegalen Klausel; oder durch den Freikauf des Geschädigten.

Peter suchte und fluchte leise. Er hatte den Vertrag irgendwo bei anderen Papieren in einen Schober gesteckt. Er zog einige Blätter hervor und las leise die Überschriften vor sich hin, weil er es im Kopf nicht zusammenbekam, dann lächelte er. "Arbeit...s Vertragt." las er für sich und nickte. Er kam dann mit den Blättern wieder zurück und legte sie Darie vor. "Das ist er." Er setzte sich dann zu ihm und wirkte etwas nervöser auf einmal.

Der schlanke Maler hatte sich aufgesetzt und lächelte aufmunternd – dann zog er Peter in einen sanften Kuß und wisperte ein leises "Bei mir brauchst du nicht nervös werden ...", ehe er sich an ihn lehnte und den Vertrag aufnahm. Fast augenblicklich wurde Darie ruhig und konzentriert, als er die Klauseln durchging – dann seufzte er und nickte, ehe er zu dem ein wenig Größeren aufsah und zögerte. "Wie ich es mir gedacht habe ... du bist von vorne bis hinten reingelegt worden. Sie lassen dir gerade einmal ein Fünftel von den Honoraren und dazu bist du verpflichtet, nur für sie zu arbeiten, sowohl als Model für wirklich alles, wie auch als Callboy für die Empfänge. Zum Glück haben sie Sex nicht ausdrücklich erwähnt, sonst könnten sie dich sogar an zahlende Kunden verkaufen, diese Mistschweine, bitte verzeih den Ausdruck." Darie war wütend und besorgt – auch wenn er nicht in Peter verliebt wäre, hätte es ihn in Rage gebracht, doch so noch viel mehr. Doch ein Blick zu dem Lilahaarigen sorgte dafür, daß Darie sich wieder beruhigte, leise seufzte und sich wieder an ihn kuschelte. "Kannst du mir sagen, wie alt du gewesen bist, als du den Vertrag unterzeichnet hast ? Es gibt nur drei Möglichkeiten, aus diesem Mist rauszukommen – Mister Jones läßt dich, das ist unwahrscheinlich. Oder du warst noch nicht volljährig, das ist die zweite Möglichkeit, aber selbst da kann er dich noch binden. Oder ... egal, sag, hast du eine Geburtsurkunde ? Oder einen Ausweis ?"

"Ich war noch nicht volljährig." wisperte Peter. "Ich hab ein Ausweis, Geburtsurkunde muss ich kucken... warte hier bitte." Er löste sich gleich wieder und ging ins Wohnzimmer, um die Urkunde zu suchen. Er hatte eine, das wusste er, aber wo ? Er holte noch einen Karton mit Papieren aus dem Schrank und stellte ihn auf den Wohnzimmertisch. Er nahm dann einen Stapel heraus und ging leise lesend die Überschriften durch. Er seufzte leise, weil er nur langsam vorankam und hoffte, Darie würde im Schlafzimmer warten. Er schämte sich, daß er nicht so lesen konnte wie Andere und schluchzte leise auf, weil er die Urkunde nicht finden konnte. Er wollte aus dem Vertrag heraus, er hasste es.

Darie ahnte, wieso ihn Peter bat, im Schlafzimmer zu bleiben ... doch als er das leise Schluchzen hörte, warf er alle Bedenken über Bord und kam zu ihm, umarmte ihn sanft von hinten und hauchte zärtliche Küsse in den Nacken des Lilahaarigen. "Bitte nicht, Peter ... du brauchst dich nicht schämen. Niemals, hörst du ? Es gibt nichts, das du mir nicht sagen kannst ... ich werde dich nicht auslachen oder verurteilen oder dich deswegen als dumm ansehen. Ich habe mich in dich verliebt, nicht in Zeugnisse oder Abschlüsse." Der junge Maler wisperte zwar nur leise, doch seine Stimme war fest – er meinte, was er sagte, und es war ihm wichtig, daß der Andere wußte, daß er mit ihm ehrlich sein konnte.

"Das... das ist das Einzige, wo ich mich schäme.... Ich kann kaum lesen, schreiben und rechnen.... Deswegen sitz ich auch im Vertrag fest, ich hab ihn einfach unterschrieben, ich war so dumm. Aber es klang alles so verlockend." Er versuchte, nicht zu weinen, es wäre dumm, zu weinen. "Die Urkunde ist da drin irgendwo, da bin ich sicher... aber ich finde sie nicht."

"Schhh... nicht, Peter." Langsam drehte Darie ihn um und streichelte zärtlich eine der hellen Locken nach hinten, ehe er ihn wieder küßte und seine Stirn an dessen legte. "Du brauchst dich nicht dafür zu schämen, hörst du ? Du hattest einfach nicht die Möglichkeiten, das zu lernen. Aber für so etwas bin nun ich da, mein Herz ... bis du es gelernt hast, helfe ich dir und ich verspreche dir, daß ich dich da rausbekomme. Ich hätte es so oder so getan ... doch jetzt noch lieber, weil ich nicht mit ansehen kann, wie du von ihnen ausgenutzt wirst, mein Herz. Komm, nehmen wir den ganzen Kram mal ins Bett und sortieren ihn aus – ich denke, wir finden, was wir brauchen und dann werde ich mich daran setzen, daß dieses Aas dich wieder rausläßt ...."

Peter kämpfte sichtlich mit den Tränen, er war zum Einem glücklich, zum Anderen schämte er sich noch immer. Glücklich war er, weil Darie der Erste war, der ihm wirklich und ehrlich helfen wollte. Er konnte ihm vertrauen und das tat Peter auch und so nickte er und wisperte ein leises. "Ich danke dir Darie.... Das bedeutet mir wahnsinnig viel."

"Das ist das Mindeste, das ich dir geben kann, mein Herz. Komm, das wird schon ..." Nach seinen Worten hauchte ihm der Schlankere noch einen sanften Kuß auf die Lippen, ehe er sich löste und die Unterlagen aufnahm. Geübt sortierte er sie schon ein wenig vor, als er sie wieder in den Karton zurücklegte, drückte ihn dann Peter in die Arme und schob ihn zum Bett, setzte sich selbst darauf und klopfte neben sich. "Das ist nicht so schwer, wie es aussieht, Peter ... bis zum Kino haben wir das alles erledigt und können uns dann einen herrlichen Abend machen, Hm ?"

"Okay..." lächelte Peter und setzte sich zu Darie. "Ich hab immer alles in den Karton getan, der Vertrag war in einem Ordner, weil Jones gesagt hat, ich soll ihn da reintun." Er kippte die Kiste nun aus und stellte sie leer beiseite, damit man die Sachen da wieder reintun konnte. "Ich weiß zum Teil gar nicht, was das alles ist." Er wurde wieder dunkler auf den Wangen.

Leise lachend, zog ihn Darie zu sich und küßte ihn zärtlich ... dann nickte er und blieb ein wenig an ihn gelehnt, ehe er den ersten Packen aufnahm und zu sortieren begann. Geduldig erklärte er Peter, nach welchen Kriterien er sortierte und half ihm auch beim Lesen ... küßte ihn immer wieder zärtlich als Belohnung, wenn der Lilahaarige ein Wort schaffte oder schon erkannte, zu welcher Sparte Unterlagen dies gelegt werden würde, bis sie schließlich mit dem gesamten Packen durch waren und Darie die Geburtsurkunde und den Vertrag in den Händen hielt. "Wie ich es mir dachte ... du warst gerade einmal sechzehn, als Jones dich in diesen Mist zog. Das können wir hernehmen ... sag, hattest du zu der Zeit einen Vormund ? Das wäre eine Möglichkeit, wenn dessen Unterschrift benötigt wurde damals, dann wäre der Vertrag nichtig."

"Ich weiß nicht genau... Ich war da schon ein Jahr aus dem Waisenhaus abgehauen. Ich hatte immer wieder Ärger gemacht bei den Familien, sie haben mich erst immer gewollt, weil ich ein hübscher, blauer Junge war, aber denn hab ich mich nicht wohlgefühlt und Terz gemacht, bis sie mich dann nimmer haben wollten... Ich weiß auch nicht, warum ich das immer gemacht habe. ... Meine Mom war ne Nutte, mein Paps einer ihrer Kunden, soviel weiß ich von den Nonnen."

Leise seufzend, zog Darie ihn in seine Arme und hielt ihn fest an sich ... nickte unmerklich, koste zärtlich durch dessen helles Haar und gab ihm Halt und Ruhe, ehe er leise zu ihm wisperte. "Schhh ... ist schon gut. Du warst jedenfalls nicht volljährig und das ist das Wichtige. Und noch etwas – schäme dich bitte niemals wegen deiner Familie. Bei mir ist es auch nicht gerade viel besser, Peter. Ich habe einen älteren Halbbruder, Cayle ... meine Mutter war damals noch mit einem Roten zusammen, doch als Cayle acht war, lernte sie auf einer Betriebsparty meinen Vater kennen und verließ ihren ersten Mann wegen ihm. Mein Vater hatte all das, was ihr erster Mann ihr nicht bieten konnte: Er ist blau, erfolgreicher Börsenmakler, bietet ihr das luxuiöse Leben, das sie immer wollte. Das Ergebnis bin ich – das einzige Zugeständnis, das sie ihm machte, nach meiner Geburt ließ sie sich sterilisieren, weil sie ihre Figur nicht ruinieren wollte. Ich habe nur durch Zufall mit achtzehn, als ich auszog, von meinem Halbbruder erfahren und um ehrlich zu sein, ich liebe ihn mehr als meine gesamte restliche Familie, es geht uns Beiden so. Er ist leider kriminell geworden und nun im Gefängnis, doch ich besuche ihn oft und durch meine Bilder habe ich ein paar Sonderrechte beim Direktor erworben. Sieht so aus, als ob wir Beide eine ziemlich verkorkste Vergangenheit haben, Hm ?" Das Letzte war ein wenig neckend gewispert .... doch Darie meinte es auch so, gerade, weil er selbst damit Erfahrung hatte, beurteilte er Niemanden nach seiner Vergangenheit.

"Sieht so aus, als hätten wir noch mehr gemeinsam als eh schon... es wird immer unheimlicher." Peter hatte sich wieder entspannt, Darie verstand ihn und es war keine Floskel, wie man es sonst kannte mit dem üblichen ‚Ich kann es dir nachfühlen'-Blabla. "Wir sollten uns fertig machen... Du magst sicher noch zu dir, bevor wir ins Kino gehen, oder ?"

Der Schlankere schmiegte sich an ihn heran und küßte ihn zärtlich ... ließ erst nach einer Weile wieder von ihm und genoß die Nähe des Lilahaarigen. "Ich finde es schön, daß wir Gemeinsamkeiten entdecken, ohne daß es langweilig wird ... bisher hatte ich immer nur Männer, die entweder das Gegenteil von mir waren und das paßte nicht, oder sie hatten die gleichen Interessen, aber es war totlangweilig. Bei dir ist es so anders ... so schön. Ich fühle mich wohl bei dir und es steigt mit jeder verstreichenden Minute. Und ja, ich sollte noch nach Hause zu mir, und mich umziehen, so traue ich mich kaum auf die Straße, ich sehe aus wie eine Vogelscheuche. Hast du vielleicht eine Bürste ?" Die letzten Worte waren wieder neckend und Daries Augen glitzerten vor Humor.

Leise lachend, stand Peter auf und ging ins Badezimmer, um die Bürste zu holen. Als er wieder da war, reichte er sie Darie und ging dann zu seinem Kleiderschrank. Der war zum Bersten voll mit schicken Sachen und hinten in einer Ecke hingen ein paar Jeans und lagen ein paar weniger schicke und vor allem teure Sachen. "Lustig, ne... Ich nage halb am Hungertuch, aber hab Klamotten, die ein halbes Vermögen wert sind." Mit einer Jeans, einem Shirt und einem Tanga in den Händen drehte er sich herum und grinste schief. "Ich hab noch ein paar Herrenröcke von da, wo ich noch jünger war, vielleicht passen sie dir, ich zieh sie nicht mehr an." Er warf die Sachen auf das Bett und holte oben aus seinem Fach eine Kiste mit Sachen, die ihm zu klein waren und die ihm nicht mehr gefielen.

Darie nahm den Tanga und schlüpfte hinein, dann zog er das T-Shirt an und dazu die Jeans, die wie angegossen saß. Dann kam er zu dem ein wenig Größeren, guckte über dessen Schulter und schmiegte sich eng an ihn, guckte neugierig in die Kiste und schlang dabei die Arme um ihn. "Die Röcke sind ja herrlich ... das ist etwas, worum ich dich ein wenig beneide, ich trage gerne schöne Sachen, auch wenn ich nicht eitel bin. Wenn wir bei mir sind, erinnere mich daran, daß ich dir etwas zeige, ja, mein Herz ?"

"Du kannst die Sachen in der Kiste gern haben, sie sind zu klein und ich trage keine Röcke mehr, ich finde, sie passen mir nicht mehr so wie früher." Peter drehte sich um und gab Darie mit einem Lächeln die Kiste, dann wandte er sich herum und holte Sachen für sich aus dem Schrank und schlüpfte hinein. "Und hab keine Sorge, die Sachen haben Jones nichts gekostet, sie sind gesponsert und eh zu klein. Jones denkt, ich hab sie gar nimmer."

Leise lachend, nahm Darie die Kiste und stellte sie auf die Seite – wühlte ein wenig darin rum und schmunzelte, ehe er zu Peter ging und ihn sanft küßte. "Die sind herrlich ... ich weiß noch, wie du sie getragen hast, das war die Herrenrockkollektion in San Fernando, kannst du dich erinnern ? Du hast einfach nur wunderschön darin ausgesehen, um so viel besser als die anderen Models ...."

Peter kuckte etwas komisch und stand mit offenem Mund da. "Das weißt du... das ist doch schon Jahre her." Er war wirklich überrascht, doch es dämmerte ihm so langsam. "Zeitungsschnipsler, Hm ?"

Ein wenig dunkler auf den Wangen werdend, nickte Darie und lachte leise. "Ja – ich sammle Bilder von Kerlen, die ich gut als Vorlagen nehmen kann. Ich habe eine ziemliche Sammlung, auch von dir, weil du schon immer besonders warst. Böse ?" Der schlanke Maler hatte den Lilahaarigen erst nach der Sitzung mit Darla wiedererkannt, und es war ihm ein wenig peinlich, daß er es nicht sofort gesagt hatte.

Peter lachte leise und küsste Darie auf die Stirn. "Nein... aber neugierig auf deine Bilder und deine Sammlung." Dann löste er sich. "Lass uns gehen, Okay ? Ich platze vor Neugierde."

"Ist Okay ..." Sichtbar erleichtert, lächelte der Schlankere wieder und packte noch seine alten Sachen zusammen, legte sie in den Karton und klemmte ihn sich unter den Arm. "Am Besten rufst du ein Taxi .... das ist am Schnellsten, mit den Öffentlichen brauchen wir ewig. Okay ?" Es war nicht gelogen ... sie würden mehr als eine Stunde brauchen, mit dem Taxi wäre es knapp über eine Viertelstunde und mit dem Karton wäre es zusätzlich noch mehr als beschwerlich, da die öffentlichen Busse oft genug überfüllt waren.

"Oki, ich rufe gleich eins." murmelnd, ging Peter direkt zum Telefon und bestellte ein Taxi. "Fünf Mins, wir können langsam runtergehen." Es war schnell erledigt und er packte seine Geldbörse ein und hängte sich den Schlüsselbund um den Hals. Zum Gehen hielt er Darie höflich die Tür auf.

Jener schmunzelte und verneigte sich galant – dann lief er leichtfüßig die Treppe runter und wartete am Ausgang, hielt die Türe nun für Peter auf und lachte leise, als sie Beide draußen waren. "Ich freue mich schon darauf, dir meine Sammlung zu zeigen – weißt du, du bist der Erste, der sie sehen will, bei den anderen Kerlen habe ich lieber nichts davon gesagt ...." Während er sprach, kam Darie wieder zu dem ein wenig Größeren und zögerte – doch dann schmiegte er sich an ihn und hoffte, daß Peter nichts dagegen hatte, daß der Schlankere so öffentlich zeigte, wie gern er ihn hatte.

Der hatte absolut nichts dagegen. "Ich denk, die Meisten mögen es nicht, weil sie eifersüchtig sind... wenn du magst, erzähl ich dir ein Bisschen von den Models, ich kenne Einige ?" Er war sicher, daß sich Darie das nicht entgehen lassen würde. Als das Taxi erstaunlicherweise pünktlich da war, stieg er mit ihm ein und lehnte sich gemütlich zurück.

"Mehr als nur gerne .. aber ich denke, das wußtest du, Hm ? Bitte erzähl ...." Der ein wenig Ältere war Feuer und Flamme und seine Augen strahlten regelrecht, als er den Karton auf seinen Schoß setzte, dem Fahrer kurz seine Adresse durchgab und sich dann von Peter erzählen ließ.

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