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”Grey” 08
 

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Früh am nächsten Morgen erwachte Nicolas aus Gewohnheit zuerst und er bewegte sich nicht, sondern musterte das ruhige Gesicht von dem hübschen Thiago, der an ihn geschmiegt lag. Es war ein wunderbares Gefühl und er wußte, daß seine verstorbene Frau nichts dagegen haben würde. Eher im Gegenteil, denn sie hatten schon früh untereinander besprochen daß wenn einer starb, der Lebende wieder einen neuen Gefährten finden konnte, wenn er soweit war. Nicolas war soweit - und er kannte Thiago eigentlich auch schon ewig lang und er empfand erstaunlich viel für ihn, es war ähnlich wie bei Alex und Rafe. Seine Finger streichelten unbewußt durch das lange Haar und er lächelte kurz, blieb aber ruhig, um ihn nicht zu wecken.

Doch die sanfte Berührung reichte, daß Thiago aufwachte und den Blick seiner weichem Rum gleichenden Augen auf den Größeren richtete. Dabei erwachte ein mehr als nur liebevolles Lächeln auf seinen Lippen und er kuschelte sich noch ein wenig näher, schloß die Augen wieder und streichelte sanft über die Hüfte zum Rücken Nicolas hoch. "Mmmmmmmhmmm ... das fühlt sich herrlich an, Amado. Die Meisten denken ich wäre verrückt, meine Haare so lang zu haben - doch ich mag es, wenn Jemand durch sie streicht."

„Sie sind auch sehr schön und stehen dir gut. Jeder sollte so aussehen, wie er sich selber wohlfühlt.“ Nicolas sprach leise und streichelte weiter durch die lange Mähne. „Meinst du, wir kommen aus dem Bett, wir kleben zusammen ?“ Jetzt scherzte er ein wenig, aber ein wenig stimmte es doch.

Die letzte Bemerkung ließ Thiago wieder ein wenig rot auf den Wangen werden, denn sie klebten wirklich ein wenig aneinander und an der Bettwäsche. Doch es verging wieder und wich einem sanften Lächeln, als Thiago daran dachte, wieso sie so klebten und er richtete sich ein wenig auf, koste mit seiner Wange über die Nicolas und wisperte sanft an dessem Ohr. "Und ich genoß es, wie wir dazu kamen, Amado. Komm, gehen wir baden ... es ist ein wunderschöner Morgen, und wir können uns noch ein wenig Zeit lassen und einander genießen."

„Gern und ich denke, ein Bad tut uns beiden gut.“ Sie hatten Sex ohne Kondom gehabt, denn sie wußten, daß sie beide gesund waren und die Dinger überhaupt nicht brauchten. Es hatte den Sex gleich mehr als nur gut anfühlen lassen und Nicolas stand nun mit Thiago auf und lächelte, als der voranging. Es war wirklich erstaunlich - denn Nicolas wußte schon jetzt, daß er ihn liebte ... und er zögerte kurz und ging an den Nachttisch, um den Ring aus der Schachtel zu nehmen. Er behielt ihn noch in seiner Hand, und folgte dann in das große und wunderbar angenehme Badezimmer. „Hier kann man sich wirklich entspannen.“ stellte er fest.

Leise schmunzelnd, nickte Thiago und trat an die riesige Wanne, die mindestens drei Männer fassen konnte und verschloß sie, ehe er das Wasser einlaufen ließ und wieder zu Nicolas trat. Dabei ließ er die Haarschlaufen wieder fallen und schlang seine Arme um dessen Seiten zum Rücken, drängte sich ein wenig an ihn heran und lächelte dabei verschmitzt. "Ja - das war auch der Grund, wieso ich es so planen ließ. Helle, angenehme Farben in Gelb-, Weiß- und Terrakottatönen, viel Pflanzen, Platz und Licht. Und Möglichkeiten, die man zu zweit genießen kann, hm ? Achja, hast du eine Vorliebe für das Bademittel ? Ich habe einige zur Auswahl."

Die Nähe genoß Nicolas wieder und überlegte bei der Frage nach dem Bademittel. „Etwas einfaches, ich nehme nichts, was blumig duftet.“ Zuviel war nichts für den Grauhaarigen, und es war schon immer so gewesen.

"Nun - ich habe einen dezenten Kieferduft oder eine zitronige Note ... was dir lieber ist, entscheide du, Amado." Thiago mochte beides gern, und löste sich nun wieder von ihm, um sich an der Seite ins Klo zu erleichtern und putzte sich kurz ab, ehe er die Hände wusch und damit begann, seine Zähne zu putzen, nachdem er ein Set für Nicolas herausgeholt hatte. Er dachte sich nichts dabei, da er sich nicht schämte ... und sie in der Nacht viel intimeres teilten.

Derweil gab Nicolas den Kieferduft in das Wasser, denn das war ihm noch lieber als Zitrone ... und so wartete er auch, daß Thiago fertig war und fing an, sich dann selber erleichtern. Den Ring hatte er nebenher bei dem Rand der Wanne zu einer der Pflanzen gelegt, denn erst da wollte er ihn anstecken. Er wusch sich nach dem Erleichtern die Hände und putzte seine Zähne, und erst jetzt packte er den Kleineren, hob ihn hoch und stieg mit ihm in die Badewanne.

Im ersten Moment schrie Thiago kurz auf und klammerte sich an Nicolas heran - doch dann lachte er leise und kuschelte sich an ihn heran, genoß das heiße Wasser und schloß vor Wohlbehagen seine Augen. Er wußte nicht, wie lange er dies auskosten konnte ... doch er tat es und seufzte zufrieden, während er mit seiner Hand zärtlich über den Arm streichelte, der ihn hielt.

Aber die Hand konnte nun etwas fühlen, denn Nicolas hatte geschickt nach dem Ring gegriffen und streifte ihn nun über den Eheringfinger des Schlankeren. „Ich weiß, es ist spontan - aber ich hab das Gefühl, daß ich bei dir bleiben will.“ wisperte er und war gespannt, wie Thiago reagierte.

Der erstarrte und öffnete schlagartig die Augen, um mit einem leisen Keuchen den Ring an seinem Finger anzusehen. Thiago hätte sehr viel erwartet, doch nicht das ... und die Tatsache, daß der Ring auf seinen schlanken Finger paßte, entfiel völlig seiner Aufmerksamkeit, da noch immer die Worte von Nicolas in seinem Inneren widerhallten. Dabei lösten sich langsam Tränen aus seinen Augen und er drehte seinen Kopf, blickte in das Auge des Silberhaarigen und lächelte schließlich sanft. "Das ist unerwartet, Amado ... aber gern, mehr als nur gern. Wir sind beide erfahren genug um zu wissen, was wir wollen - und ich wäre sehr geehrt, wenn wir ein offizielles Paar werden könnten."

„Das macht mich froh. Ich weiß, es ist spontan ... aber irgendwie glaub ich, es ist richtig, und so kann ich dich auch beschützen.“ Nicolas würde auf ihn achten und er wußte auch, daß er seinen Beruf zwar ausführen konnte, aber nicht mehr ganz so wie früher.

"Das ist schön ... sehr schön sogar, denn bei dir fühle ich mich sicher. Ich weiß, daß dein fehlendes Auge dich ein wenig beeinträchtigt, aber ich denke, daß es nicht sehr viel ist ... dafür bist du zu gut und ich bin stolz darauf, einen der besten Killer als meinen Gefährten zu haben." Thiago wußte gut um die Talente von Nicolas und würde ihn deshalb auch niemals einschränken ... im Gegenteil konnte er ihm nun noch besser helfen und lächelte, als er sich im Wasser drehte, auf ihn legte und sanft zu ihm sprach. "Und bei mir brauchst du dich niemals zurückhalten oder verstecken ... ich verstehe es und ich hoffe, daß das auch für dich gilt."

Daß Thiago es so akzeptierte und auch den Beruf so achtete, ließ Nicolas nicken, und er lächelte sacht. „Ja, für mich gilt es auch. Ich werde aber auch auf dich aufpassen, wenn es nötig ist, okay ?“

Das ließ den Schlankeren wieder leise schmunzeln und er küßte Nicolas mit sachter Leidenschaft, ehe er seine Lippen wieder löste und noch immer lächelnd in das Auge seines Liebsten blickte. "Mehr als nur gerne, Amado - denn bei dir fühle ich mich mehr als nur sicher, und auch meine Bodyguards werden mehr als nur erleichtert sein und sich freuen. Ein Bodyguard ist gut in dem, was er tut - doch nur ein Killer weiß, wie ein anderer Killer denkt." Dann kam Thiago allerdings ein anderer Gedanke und sein Lächeln wurde verschmitzt, als er noch etwas nachsetzte. "Hast du dir schon überlegt, wo wir heiraten, Amado ? Ich weiß nicht, wie es in deiner Heimat aussieht, doch hier können wir auch kirchlich heiraten, der Bischof der nahen Stadt ist sehr fortschrittlich."

„Daran habe ich ehrlich gesagt, noch gar nicht denken können. Ich kenne es in meiner Heimat auch, kirchlich zu heiraten. Und ich denke, Alex und Rafe dürfen dann auch dabei sein ... nicht zu viele natürlich. Aber so kann ich sie dir vorstellen, sie werden vielleicht deine Infos demnächst gebrauchen.“ Nicolas hatte es wirklich spontan entschieden und an die Hochzeit natürlich noch nicht gedacht. „Wo genau, das überlasse ich gern dir, und ich bin mit der Hochzeit auch einverstanden.“

Das ließ Thiago wieder schmunzeln und er ließ seine Hand sanft über den Körper des Silberhaarigen streichen und wusch ihn ein wenig dabei, ehe er wieder leise sprach. "Ich danke dir, daß du nicht zu viele Leute dabeihaben willst ... bei mir wäre es nur meine Familie: Meine Geschwister mit ihren Ehegefährten und den Kindern. Bei dir natürlich dein Sohn und sein neuer Gefährte - hast du sonst noch Jemanden, den du einladen möchtest ? Und vielleicht machen wir die kirchliche Heirat hier, wegen den Kindern ... und die standesamtliche Heirat bei dir, nur mit deinen Gästen ? So dürfte es die wenigsten Probleme geben."

„Das klingt gut, und bei mir im kleinen Schloß sind ein paar gute Leute und Freunde. Sie haben mir immer gut geholfen, und ich vertraue ihnen sehr. Sie würden es bei mir Zuhause genießen.“ So war es perfekt und Nicolas wusch auch über den Körper des Kleineren, denn er berührte ihn gern und seine Finger kosten auch hin und wieder durch das nasse Haar, das im Wasser herumschwebte.

Und das wiederum sorgte dafür, daß sich ein wohliger Laut aus der Kehle Thiagos löste, und er schmiegte sich noch ein wenig näher an den kräftigeren Körper des Einäugigen heran. "Gut, dann ist es geregelt und wir müssen nur noch die Termine planen. Möchtest du denn die nächsten Tage hierbleiben ? Oder hast du dir ein Hotelzimmer genommen ?" Er wollte Nicolas nicht zu sehr vereinnahmen, falls dieser andere Pläne hatte ... doch er würde sich sehr freuen, ein wenig Zeit mit ihm verbringen zu können. "Und es wäre mir eine Ehre, wenn wir vielleicht zusammen die Ringe aussuchen könnten ... natürlich nur, wenn du möchtest."

„Mit dem Ring, gern zusammen - und ich habe kein Zimmer genommen. Ich hab in der Natur geschlafen und eine Nacht und einen Tag damit verbracht, das Haus zu beobachten.“ Nicolas grinste sacht, denn er hatte quasi wie bei einem Auftrag beobachtet und es machte ihm nichts aus, in der freien Natur zu schlafen, oder stundenlang an einer Stelle zu lauern. „Wenn ich etwas hier sein darf, dann würde ich mich freuen.“

"Dann bist du hiermit eingeladen, so lange du möchtest hier in meiner Villa und in meinem Bett zu verweilen, Amado." Nach seinen liebevollen Worten küßte Thiago den Größeren noch einmal, ehe er leise schmunzelte. "Dann steht auf jeden Fall ein Einkaufsbummel aus, hm ? Und keine Widerrede, ich möchte dich verwöhnen, Amado." Doch dann lenkte ihn der knurrende Magen Nicolas ab und er lachte leise, küßte ihn noch einmal und löste sich langsam wieder von ihm. "Wir sollten uns kurz herabwaschen und dann rausgehen, damit dein Biest von einem Magen verköstigt werden kann ... meine Köchin wird sich freuen, endlich einen guten Esser zu Gast zu haben."

Nic wurde fast rot auf den Wangen, denn er hatte wenig gegessen und jetzt nach dem vielen Sex richtig Hunger bekommen. „Sehr gern und ja, ich hab richtig Hunger, und werde die Zeit hier auch genießen.“

Als er das hörte, nickte Thiago nur und stand nach einem letzten Kuß auf, stieg aus der Wanne und nahm eines der weichen, großen Handtücher, trocknete sich schnell ab und nahm dann ein anderes, um seine Haare abzutupfen, ehe er ein weiteres Handtuch nahm und es Nicolas reichte. Während dieser sich abtrocknete, bürstete Thiago geübt durch seine Haare, legte die lange Pracht wieder in weite Schlingen und hängte sie sich über den linken Unterarm, ehe er ins Schlafzimmer zurückging und sich kurz ankleidete. Hier in seiner Villa trug Thiago nur eine legere Stoffhose und ein einfaches, weites Hemd, blieb barfuß und setzte sich auf den Sessel, der im Schlafzimmer stand, um auf Nicolas zu warten.

Nicolas kam mit einem Handtuch um die Hüfte nach, denn seine Kleidung war noch im Schlafzimmer und er hatte nebenher einen Blick in den großen, begehbaren Kleiderschrank werfen können. „Du hast wirklich nur graue Anzüge ... das war mir schon aufgefallen, aber ich dachte, ich hab dich immer nur so erwischt.“ Es war auffällig und der Grauhaarige schlüpfte in seine Unterhose, die Hose und das Hemd, die er in der Nacht getragen hatte. „Und ich leider erst so, meine normale Kleidung muß ich noch holen.“

Natürlich betrachtete Thiago ihn mit einem genießenden Lächeln beim Anziehen, ehe er wieder aufstand und zu Nicolas ging, um mit der Hand über dessen enges Hemd zu streichen und die Muskeln darunter zu erfühlen. "Das stimmt ... Farben trage ich eigentlich nur hier daheim, so wie diese dunkelblaue Stoffhose. Es hat auch einen Grund, weshalb ich alle möglichen Nuancen von grau und einige weiße und schwarze Hemden oder Krawatten zum Kombinieren für die Geschäfte trage: Denn es gibt nicht nur schwarz und weiß, vor allem nicht in unserem Bereich ... sondern viele verschiedene Nuancen von grau. Denn ein jeder ist im Geschäft anders als privat - und selbst der grausamste Verbrecher kann liebevoll zu seiner Familie sein, oder andere Dinge färben die Sicht, die man auf einen hat."

„Ja, stimmt wohl, und mit grau gehörst du zu beiden Seiten ... zu Licht und Dunkel, genau wie deine Infos.“ Nicolas verstand es und küßte den wundervollen Mann, den er liebte ... so, wie sein Sohn seinen eigenen Gefährten gefunden hatte.

 

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