Balken01a


Rajendra und Baki 05
 

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Am Mittag des vierten darauffolgenden Tages ist es endlich soweit. Sie hatten den Berg erklommen, selbst wenn sie sich dabei etliche Schürfwunden, Kratzer und Schnitte zugezogen hatten. Aber das war es wert gewesen. "Endlich ...." Mehr sagt Rajendra nicht, als sein Blick auf das saftige Grün der Weiden, Wiesen und Täler trifft – den dichten Laubwald und die hohen, teils bewachsenen Felsen und Steine. Ein Lächeln, das sich auf seine Züge legt, als er zu Baki aufsieht, der gerade neben ihn kommt, noch einen Teil des Gepäcks bei sich trägt. "Schön, nicht ?" Fragt er leise, fast mit ein wenig Schmerz in seiner Stimme.

Dieser atmet ein wenig schwer und hält sich kurz an einem der Steine fest ... sieht erst dann in das vor ihnen liegende Tal, das üppige Leben, das sich vor ihnen ausbreitet, eine wahre Wohltat nach all dem Tod, der die letzten Wochen um sie gelegen hat. "Bei den Göttern ... ich hatte schon geglaubt, ich würde nie wieder grüne Wälder sehen. Bitte Raji ... laß uns einen guten Rastplatz suchen, damit ein paar Tage rasten können ... ich bin fertig, ich kann nicht mehr. Und ich möchte endlich mal ein wenig die frische Luft atmen können ..." Leise Sehnsucht, die kurz durch seine Stimme klingt und auch in seinen erschöpften Zügen erkennbar ist - dann verstummt Baki wieder und seufzt leise, als er auf eine Antwort wartet.

"Von mir aus .... brauchen nur einen geeigneten Platz." Dann seufzt auch der junge Schwarzhaarige leise, als er erneut seine Sachen schultert und erneut leise vor Schmerz zischt. "Doofe Brandwunden, ist doch eklig sowas...." Leise vor sich hinmaulend, beginnt der junge Rote seinen Marsch nach unten, weiß ja, daß Baki ihm folgt.

Und dieser folgt auch augenblicklich, den großen Tragekorb wieder auf der schmaleren Schulter zurechtrückend - steigt hinter dem Rothäutigen weiter den Berg herab, folgt ebenso wie Rajendra den Wildsteigen und Wechseln, bis sie an einer fruchtbaren Wiese anlangen, die geschützt an einem Felsüberhang liegt, einen kleinen Bach gleich in der Nähe. "Raji ... guck doch mal ! Das ist doch ideal, der kleine, freie Platz davor und das Gras ist allemal weicher als der Fels ! Und da am Bach hatts Brunnenkresse, da drüben noch ein paar der Kräuter, die ich für deine Wunden brauche. Bitte, laß uns hier rasten, ja ?" Leise, fast bettelnde Worte des Blonden, der mittlerweile tief vor Erschöpfung keucht - eine Rast und Schlaf dringend benötigt.

Fast schon breit grinsend, als er zu Baki sieht, nickt Rajendra schließlich. "Okay, dann rasten wir hier ...." Schließlich lacht er leise, als er zusammen mit dem Größeren zu der Wiese geht, schließlich seine Sachen ablegt und sich nun einfach auf die trockene, doch saftige Wiese setzt – das Gras unter den nackten Füßen genießt. "Man – hab ich das vermisst."

Der Blonde indes legt nur noch ihr Gepäck ab und legt sich dann in das Gras ... seufzt mehr als nur genießend auf und rollt sich kurz auf den Bauch, ehe er wieder auf den Rücken kommt und alle Viere von sich streckt. "Ich auch, Raji - ich auch. Grün, weich, saftig, Leben. Wasser, das gluckert und frisch ist - Vögel, Viecher, Alles, was man braucht. Herrlich."

"Komm nicht so ins Schwärmen ..." Erneut lacht Rajendra leise, als er den Wasserschlauch öffnet, das abgestandene Wasser auskippt, ehe er aufsteht, zu dem schmäleren Flusslauf geht und schließlich frisches Wasser holt und bei dem Anblick der kleineren Fische lächelt. "Ein wenig weiter ins Land hinein – dann sehen wir, ob wir eine schönere Höhle finden ...." Wieder zu Baki kommend, reicht er ihm den Wasserschlauch, ehe er sich wieder setzt, ein wenig des Essens noch aus der Tasche holt und die Hälfte seinem Freund gibt.

Mit einem leisen "Danke dir...." Das Essen entgegennehmend, pflückt Baki auch ein wenig der leicht scharfen, doch schmackhaften Brunnenkresse - gibt dem Schwarzhaarigen auch davon, trinkt letztlich durstig das frische Wasser und seufzt leise, einfach nur glücklich strahlend. "Bei den Göttern - ich bin so froh, daß wir hier sind. Ich hoffe nur, wir finden eine schöne Höhle, Raji - damit wir auch was haben, wenns Winter wird." Leise, ein wenig sorgenvolle Worte des Blonden, ehe er wieder verstummt - zu dem Rothäutigen sieht und schließlich aufsteht, sich hinter ihm hinsetzt und mit kundigen Fingern die alten Wunden durchsieht, die zum Glück bis auf die unvermeidlichen Narben sauber abheilen.

"Ich denke schon, daß wir einen Platz finden, und wenn wir uns selbst eine Hütte bauen. Ich weiß wie es geht – du weißt, wie man Steine bearbeitet und so denke ich, wird es kein Problem sein, eine Axt zu machen ... also keine Sorge. Auch wenn ich nie ein so grandioser Krieger war – was das Überleben betrifft, bin ich besser ..." Leise lacht der junge Mann, doch schnell verebbt es und endet in einem leidigen, schmerzlichen Seufzen.

"Raji ....." Leise wispernd, zögert der Blonde kurz - legt dann seine Arme um Rajendra, schmiegt sich kurz in dessen dunkles Haar und wispert leise, vertrauensvoll, zu ihm. "Natürlich kann ich dir eine Axt machen - auch wenn es eine Weile dauern wird. Und ich mache Alles, was du sagst - ich habe nämlich vom Hausbau keine Ahnung. Am Besten wir gucken, daß wir eine Höhle finden, an die wir was bauen können, Hm ? Und erholen uns dann Beide, endlich mal wieder Feuer machen und was Warmes essen ...."

Nickend auf die Worte des Größeren, grinst Rajendra sacht, als er sich nach vorne lehnt, das Kinn auf die Knie legt, als er tief Luft holt und auf das Wasser starrt. "Ich hätte nie gedacht, daß sowas mal passiert. Dabei haben die Seher gesagt, es würde noch bis zum Winter dauern – wir hätten noch genug Zeit. Scheiße wars ... soviel zu den Sehern."

Leise bei den Worten aufseufzend, nickt Baki nur - löst sich dann langsam und setzt sich hin, spuckt dann auf die Seite und antwortet ihm leicht muffig. "Jap, so viel zu den Sehern - aber DIE sind nimmer im Lager gewesen, diese Feiglinge. Typisch. Hab Seher und Priester noch nie ausstehen können, die unken nur rum und halten sich den Stamm so, wie es ihnen paßt." Leise, deutlich harte Worte des Blonden, der sich unwillkürlich über die Peitschennarben an seinen Armen streicht ... dann leise seufzt und aufsteht, aus seinem Tragekorb die Feuersteinknolle herausholt und sie auf ein Leder stellt, das er über seine Beine gelegt hat, zusammen mit mehreren Hammersteinen, die er unterwegs aufgesammelt hat und noch ein paar Knochen, die er später noch brauchen wird. Dann betrachtet er sich die Knolle erfahren und nickt, als er einige geeignete Stellen findet - überlegt einen Augenblick und nimmt erst dann einen der Hammersteine, visiert kurz und schlägt ihn dann mit genau dosierter Kraft auf eine bestimmt Stelle, kurz nickend, als nun ein größeres Stück herabbricht und damit eine gerade Platte schafft. Die kleine Kuppel einfach beiseitelegend, visiert Baki erneut und schlägt dann nacheinander mehrere Speerspitzen, Klingen und kleinere Schaber ab, bis er aus dem Kern die Rohform einer Axt gearbeitet hat, immer wieder mal den Hammerstein wechselnd.

Einfach nur zusehend, schweigt sich Rajendra die ganze Zeit aus, seufzt leise, als er sich schließlich sacht nach hinten lehnt und Baki zusieht, nach einiger Zeit leicht eindöst, da er noch müde ist ...

Als der Rothäutige einschläft, huscht ein liebevolles Schmunzeln über die Züge Bakis, ehe er wieder weitermacht ... die schon abgeschlagenen Stücke beiseitelegt und sich letztlich nur noch dem Kernstück widmet, durch sachtes Abdrücken langsam die schmäler werdende, scharfe Schneide einer Axt herausbringt, die Kanten des breiteren Stückes abflacht und stumpft, damit sie die Halteseile nicht so schnell durchscheuern würde. Erst, als es dunkelt, legt er das Werkzeug beiseite und wischt sich mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn, auch das Leder mit dem Axtkopf beiseite legend - steht dann auf und wäscht sich seine Hände, erleichtert sich an der Seite und kommt erst dann wieder zu Rajendra, deckt ihn zu und schmiegt sich - in das zweite Fell gewickelt - an ihn, nun selbst einschlafend, während er seine Arme behutsam um ihn gelegt hat.

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Nach mehreren Tagen, die sie gebraucht hatten, um in das Tal herabzusteigen, halten sie schließlich an einer weiteren, kleinen Lichtung an einer Felswand, dem Ausläufer eines der Berge - während Rajendra sich mit seinen Speeren auf den Weg macht, ein wenig frisches Fleisch zu besorgen, läßt der Blonde den Tragekorb von seinen Schultern sinken und seufzt erst einmal erleichtert auf, nimmt dann auch die Zeltstangen runter und legt sie beiseite, tief unter der Erleichterung aufschnaufend. "Verdammt .... mir tut Alles weh, das gibts nicht ... Autsch." Mit diesen Worten streicht Baki seine langen Haare hinter und seufzt erneut, ehe er sich an die von Ranken und Wurzeln überwucherten Felswand anlehnt - überrascht und völlig verdutzt aufschreit, als er nach hinten bricht und durch das Grünzeug durch, sein Schrei fast sofort in einem erstickten Keuchen endet, da er schwer auf dem steinernen Boden aufschlägt, der ihm die Luft aus den Lungen drückt und auch sein Kopf schwer auftrifft, so daß seine Welt in Schwärze versinkt.

Rajendra hatte nicht lange suchen müssen und hatte endlich was erlegt. Schließlich hatte er das Tier sofort ausgenommen und hatte es zurückgetragen zu Baki. Doch nun stutzt der junge Mann, als er den Blonden nicht finden kann – sieht sich um, ehe er eine Braue hebt, zu einer durchbrochenen Wand blickt, die noch von Pflanzen halb verdeckt ist – noch eine Fußspitze herausguckt. Schließlich legt er den Hasen auf die Seite, ehe er auf das Loch zugeht, die Pflanzen beiseite schiebt und den Kopf schüttelt. "Baki, du Trottel.." Mehr sagt er nicht, als er seinen Dolch nimmt, die Pflanzen durchtrennt und so den Größeren frei schneidet, ihn schließlich herauszieht und sich die kleinere Platzwunde ansieht – die zwar heftiger blutete, aber nicht wirklich gefährlich ist. So kümmert sich der Kleinere darum, ehe er wieder aufsteht und nach einiger Zeit ein Feuer macht und den Hasen darüber hängt. Währenddessen hatte er immer wieder zu Baki gesehen – bis er schließlich aufsteht, den Wasserschlauch nimmt und dem Größeren einiges an kaltem Wasser ins Gesicht spritzt.

Mit einem leisen Keuchen fährt Baki auf und fällt gleich wieder stöhnend zurück, sich den Kopf haltend .... wischt sich dann das Wasser aus dem Gesicht und richtet sich ein wenig langsamer auf, etwas groggy dabei wispernd. "Ra....Raji ? Was.... Moment, ich bin ... Hase ? Herrlich, Frischfleisch ..." Nur langsam kommt Baki, was passiert ist und so sieht er wieder zu dem Eingang - vergißt fast sofort seinen knurrenden Magen und steht auf, geht zu dem Eingang und schlüpft vorsichtig hinein, mit einem erstaunten "Bei den Göttern...." die schöne Höhle betrachtend, die sich vor ihm wie ein Geschenk erstreckt, hoch genug, daß er sogar noch einen kopfbreit Luft über ihm bis zur Decke hat.

"Tja, hab nur deine Füße gefunden ..." Lachend bei seinen Worten setzt sich Rajendra auf einen Stein, sieht zu dem Größeren, ehe er sacht nickt. "Ja, die ist schön - hab mich zwar nur kurz umgesehen, aber das genügte ..."

Noch immer völlig verwundert, kommt Baki zu dem Schwarzhaarigen zurück und setzt sich neben ihn, lehnt sich leicht an ihn heran ... schnuppert kurz den Duft des bratenden Hasen und seufzt leise, ehe er zu lächeln beginnt und zu Rajendra aufsieht. "Das wäre doch ideal, Hm ? Bleiben wir hier ? Die Höhle ist groß genug, mit nem kleinen Vorbau auch warm im Winter und Wasser hatts hier auch und Nahrung ....?"

"Na ja - es war nicht so schwer Etwas zu finden. Aber der Boden ist hier nicht schlecht – der Hang bietet auch Schutz vor Wind und Allem ..... wenn wir uns also hier niederlassen wollen, ist das nen recht guter Platz." Leise lächelnd, als er sich ein wenig nach vorne lehnt und zu Baki sieht. "Und, Beule groß ?"

Mit einem leisen Seufzer langt sich der schlanke Mann an seinen Kopf und fühlt die blutigen Schlieren in seinen Haaren ... seufzt dann erneut und schüttelt sacht den Kopf, ehe er ihm antwortet. "Nein, geht eigentlich ... hätte schlimmer sein können, Raji. Und ich würde gerne hierbleiben - wer weiß, ob wir nochmal eine solche Höhle woanders finden, vor Allem unbesetzt. Laß uns hierbleiben, ja ? Endlich nicht mehr wandern, Bitte, Raji ....?" Nun schon fast bettelnd zu ihm blickend, zeigt sich auch ein scheues Lächeln auf seinen Zügen und er legt unwillkürlich seine Hand auf dessen Bein und streicht sanft darüber.

"Ich hab Nichts dagegen gesagt, oder ?" Bei seinen Worten lächelt Rajendra wieder sacht – steht dann schließlich auf, ehe er den Dolch nimmt, die restlichen Pflanzen vom Höhleneingang schneidet, ehe er nach Drinnen geht und sich nun genauer umsieht, leise bei der hinteren Quelle, die sacht aus dem Felsen rinnt – weiterführt in ein kleineres Loch - schmunzelnd. "Ja, das dürfte schön werden. Und wenn wir hier noch Holzstämme als Stützbalken einbauen, können wir daran auch jede Menge Sachen dranhängen .... und auch hier in der Erhebung pennen ..... wird sicher schön ...."

Mit einem Schmunzeln stellt Baki den Tragekorb an die Seite und holt dann auch die Zeltstangen und ihr restliches Gepäck herein - rollt ihre Schlaffelle auf der kleinen Erhebung aus und schmunzelt leise, ehe er wieder zu dem Schwarzhaarigen kommt und ihm über die Schulter und den Arm streicht. "Ich bin so froh, daß du hier bist ... allein wär ich aufgeschmissen, Raji."

Verwundert dreinblickend hebt Rajendra eine Braue. Sieht noch immer zu Baki, errötet aber plötzlich. "Äh .... ja, ich .. Hmmmm ...... geh nach dem Hasen sehen ..." Dann verschwindet der junge Mann wieder nach Draußen, dreht den bratenden Hasen so, daß er nun auch von der anderen Seite knusprig braun wird. Was war nun schon wieder los gewesen ? Warum wurde er ständig rot, wenn ihn Baki berührte ? Wegen dem Kuss ? Er weiß es nicht, aber jedes Mal wurde ihm ganz komisch .... "Ist bald fertig ...."

"Gut - ich suche uns noch ein wenig was dazu, komm gleich wieder !" Mit diesen Worten schnappt sich der Blonde noch einen kleineren Korb und läuft an Rajendra vorbei zu dem kleinen Fluß, dort ein wenig der Brunnenkresse sammelnd ... rupft dazu noch ein paar Bärlauchknollen aus und auch ein paar der wilden Möhren, die in der Nähe wachsen, bevor er wieder zurückkommt und sich zu dem Rothäutigen vor das Feuer kniet, die Hände daran wärmt. "Ihr Götter ... das ist einfach nur schön. Das Einzige, was jetzt noch fehlt, ist ein Kochbeutel, aber darum kümmere ich mich Morgen."

Fast gelangweilt hockt Rajendra auf den Felsen, den Kopf ein wenig nach vorne gesenkt. Schon wieder ist ihm nicht so besonders und er fühlt sich wieder schwermütig wie all die Tage zuvor. So zieht er einfach nur seine Beine an, lehnt den Kopf darauf, ehe er tief, leidig einatmet und einfach nur schweigt.

"Raji ?" Erst jetzt hält der junge Blonde inne und legt den Korb beiseite, kommt zu dem Rothäutigen und seufzt leise ... setzt sich dann neben ihn und legt seine Arme um ihn, haucht ihm einen zärtlichen Kuß in den Nacken und gibt ihm dann einfach nur seinen Halt. "Ich weiß, wie schwer es für dich sein muß, Raji ... und ich verstehe auch, daß du trauerst und am Liebsten Alles hinwerfen würdest. Aber wir wissen Beide, daß wir das nicht dürfen, wir müssen überleben, um zu deinem Stamm gelangen zu können, wenn die Lava kalt geworden ist, ihnen sagen, was passierte. Bitte Raji ......."

Die Hand Baki's einfach beiseite schleudernd, rutscht der junge Mann ein wenig zur Seite, blickt noch immer mit verbissener Miene drein, ehe er fast gleichgültig murrt. "Na und ? Was bringt das schon ! Sollen sie doch Alle verrecken ! Ich hab die Schnauze voll ! Ich mag nicht mehr ....."

Zuerst sieht der junge Blonde ein wenig verdattert auf seinen Freund und braucht einen Moment, um zu reagieren ... doch dann knurrt er kurz auf und gibt ihm eine schallende Ohrfeige auf dessen unversehrte Seite, knurrt erneut und packt ihn nun an der Weste, die Dieser trägt. "Okay ?!! Dann ist es dir egal, was aus dem Stamm wird - aber mir ist nicht egal, was aus uns jetzt wird !!! Wir haben doch diesen Mist nicht überlebt, damit wir jetzt aufgeben, wo wir wenigstens eine Chance haben, verdammt .... ich brauch dich, Raji, genauso wie du mich brauchst. Basta ! Und wenn du nochmal sowas sagst, dann kannst du froh sein, wenn du nur eine weitere Ohrfeige bekommst !"

Sich aus dem Griff des Größeren windend, steht Rajendra auf, knurrt ebenso leise, als er sich die Falten aus der Weste streicht. "Ach, du kannst mich mal .... ich hab keine Lust mehr ...." Bei seinen Worten rennt der junge Schwarzhaarige einfach weg, zwischen den Büschen hindurch, einfach nur weg von Baki und seinem Problem.

Ihm noch ein wütendes "Ach, dann verreck doch !!!" hinterher brüllend, flucht der Blonde leise ... geht dann wieder zurück in ihre Höhle und wirft sich auf die Felle, kauert sich eng zusammen und weint leise, da er nicht weiß, was er jetzt noch tun soll.

"Blöder Hammel ! Der hat doch absolut von Nichts ne Ahnung ! Was weiß schon ein Outsider ! NICHTS !!!!!!!!!!!" So laut brüllend, daß er husten muss und ihm der Hals schmerzt. Erst dann beruhigt er sich wieder – atmet tief ein und schluckt nochmals trocken, ehe er seufzt und sich an den nächsten Baum lehnt. Er würde hier jetzt sitzen bleiben – egal wie lange. Er wollte nicht mehr, und das mit Grund. Sich einfach nun in das Moos kuschelnd, schließt er seine Augen, döst schließlich nach und nach ein ...

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Am nächsten Morgen wacht Baki auf und seufzt leise, weil sein Freund noch immer nicht zurück ist .... macht sich dann ganz einfach daran, ihre wenigen Habseligkeiten auszuräumen und flucht leise, als er sieht, was ihnen noch Alles fehlt. Die Möglichkeit, daß Rajendra nicht mehr wiederkommt, verbannt der Blonde einfach aus seinen Gedanken ... geht dann in den nahen Wald und holt ihnen Weidenzweige und sammelt weiches Gras, das er abschneidet und in die Sonne legt, ordnet die leicht gebogenen Weidenzweige in die Schlafkuhle und füllt die Zwischenräume mit Moos und einigen wohlriechenden Kräutern, die ihnen das Ungeziefer vom Hals halten würden, läßt die Felle aber noch an der Seite, da das Gras noch nicht zu Heu geworden ist. Erst jetzt überlegt er ein wenig und zieht dann erneut los, bricht einige der schlankeren Schößlinge aus dem Unterholz, schneidet die Zweige ab und fertigt schließlich daraus Darren, die er mit einigen schmalen Lederstreifen zusammenbindet - stellt sie auf und befestigt sie unten mit Felsen, die er um die Schößlinge aufhäuft. Erst, als er mit dieser Arbeit fertig ist, beginnt er, Feuerholz zu sammeln, es in einer der hinteren Kammern zu stapeln ... hört mit seiner Arbeit erst auf, als es Abend wird und er das inzwischen zu Heu getrocknete Gras hereinholen kann. Die duftenden Halme jetzt zuoberst auf ihre Schlafstelle legend, breitet Baki zuletzt noch die Felle darüber - seufzt schließlich leise auf und legt sich wieder hin, beachtet seinen knurrenden Magen überhaupt nicht und weint sich wieder in den Schlaf, die Nähe Rajis vermissend.

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Erst gegen Abend des vierten Tages blickt Rajendra auf, als er das leise Knistern zwischen den Halmen hört – die Tiere, die im Unterholz ihren Weg suchen. Langsam zieht er das Messer aus dem Fleisch, das er gegessen hatte. Feuer hatte er nicht gemacht gehabt – hatte es gleich roh verschlungen. Zwar hatte sich seine Wut nach und nach gelegt gehabt, aber er wollte nicht mehr zurück. Er schämte sich für seine Dummheit. Also war er einfach fern von Baki geblieben. Er hatte ihm das Material gelassen, die Werkzeuge und selbst hatte er nur das schlanke Knochenmesser mitgenommen. Erneut legt er das Messer nun beiseite, lehnt sich auf den breiten Ast des Baumes zurück, seufzt leise und schließt sacht die Augen. Dann würde er Heute eben wieder auf dem Ast schlafen, war auch egal ... so dreht er sich wieder, seufzt leise, als er das riesige, lausfreie Blatt über sich zieht, gähnt und schließlich einschläft.

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"Wieder nichts ....." Leise wispernd, richtet Baki sich auf und schluchzt leise, sich seiner Einsamkeit wohlbewußt ... verkneift es sich dann und steht einfach auf, geht in den erwachenden Morgen und betrachtet vom Höhleneingang die Sonne, ehe er sich einen der Dolche nimmt und leise seufzend die Lederklappe vor die Höhle legt, die Zweige und Ranken tarnend darüberbreitend. Dann macht er sich einfach auf die Suche ... markiert sich den Weg immer wieder an den Bäumen mit kleinen Schnitten, sucht nach Spuren seines Freundes und verhält schließlich, als es früher Mittag ist und er noch immer nichts gefunden hat. Erneut überwältigen ihn das Bewußtsein, allein zu sein und die Erkenntnis, wie wehrlos er doch ist - mit einem leisen Aufschluchzen rutscht er an dem Baum neben sich herab und zieht die Knie an, umschlingt sie mit den Armen und weint wieder leise, verflucht innerlich die Götter, die ihnen all das antaten.

Erst am nächsten Morgen erwacht auch Rajendra wieder, seufzt leise, als er sich schließlich aufrichtet, auf dem Ast streckt und laut gähnt. "Man, da tut einem jeder Knochen weh." Bei seinen Worten nach unten springend und gekonnt in den hohen Laub landend. Erst dann nimmt er seinen Dolch aus dem Gürtel, macht sich auf die Suche – oder eher auf die Jagd nach etwas Essbarem. Vielleicht würde er Heute mehr Abwachslungen finden.

Erst am späten Nachmittag hat Baki sich wieder ein wenig beruhigt und steht auf ... seufzt leise und folgt seinen Markierungen zurück, kommt am frühen Abend schließlich wieder an der noch immer verdeckten Höhle an, die ihm zeigt, daß sein Freund noch immer nicht zurück ist. Langsam steigt in dem Blonden die Erkenntnis auf, daß dieser wirklich nicht mehr zurückkehren würde .... schnürt ihm sein Inneres ab, so daß er nurmehr das Leder vor den Eingang zieht, ein wenig Wasser trinkt und sich dann wieder in die Felle legt, eng einkuschelt und versucht, ein wenig Schlaf zu finden.

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Langsam und bedenklich war Raji dem Weg gefolgt. Eigentlich war es eher ein schmaler – fast platt getrampelter Weg gewesen, den er gefunden hatte. Komischerweise. Denn niemals hatte er davon gehört gehabt, daß hier Menschen lebten. Erst, als er schließlich leise Geräusche hört, zuckt der junge Mann zusammen – lauscht gespannt, aber völlig lautlos. Erst, als er Stimmen hört – befremdliche, zuckt er zusammen, springt auf den nächsten Ast nach oben, um sich hinter dem dichten, dunklen Blattwerk zu verstecken. Fast sofort fährt es ihm in den Magen, als er die Ursache der Stimmen hört. Seltsam gebeugte Wesen mit langen, fast katzenähnlichen Schnauzen, die offensichtlich stritten. Sie waren vielleicht nur halb so groß wie er, schienen aber ausgewachsen zu sein, denn sie trugen Waffen – gefährliche Waffen. Langsam hangelt er sich die breiten, hohen Äste entlang – blickt den Wesen nach, die aber nun wieder abdrehten und in eine andere Richtung entlang gingen. Denn der Weg, der zu Baki führte, den hatte er sich gemerkt. "Mist ..." Leise vor sich hinbrummelnd, springt er vom Ast hinab, rennt den Weg entlang zurück, den Dolch fest in der Hand. Er musste Baki warnen, auch wenn er eigentlich keine Lust hatte, ihn zu sehen ....

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Den folgenden Morgen hatte der junge Blonde damit verbracht, ein wenig des schweren, nahrhaften Bodens auf der Wiese vor ihrer Höhle mit einem zugespitzten Stock umzugraben ... die Grasnarbe wegzunehmen und die Erde darunter aufzulockern, ehe er ein paar der Samen daraufstreute, die sie noch vor dem Unglück gesammelt hatten. Wenn er Glück hatte und das Wetter so schön blieb, könnte er noch eine Ernte einholen ... sollte ihm ein früher Frost das verderben, wären nicht viele der Samen verschwendet. Erst, als die Mittagssonne schon hoch steht, wird er mit der Arbeit fertig – seufzt dann leise und nimmt sich seine Angelschnur, die er sich gefertigt hat und geht zu dem breiten Bach in der Nähe, um ein paar der kleinen Fische darin zu fangen.

Raji war gerannt und zwar so schnell, daß ihm inzwischen die Füße schmerzen. Keuchend wie ein Büffel war er den Hang hinuntergerannt, die kurze Waffe in der Hand und knallrot im Gesicht. ##Baki ! Baki !## Auch wenn er weiß, daß Menschen seine Gedanken nur hören können, aber nicht erwidern ##Vorsicht ! Biest, Monster, hässlich ! GEFÄHRLICH !## Mehr sendet der junge Mann nicht. Doch schließlich stolpert er bei den Büschen, lässt einen lauten Schrei von sich, ehe er in hohen Bogen den Hang hinabsegelt und das Messer verliert, das er gerade noch in der Hand gehabt hatte.

Gerade dabei, in dem schmalen Fluß ein paar Fische zu angeln, schreit der junge Blonde leise auf, als er die Gedanken in sich hören kann. In ihrer Dringlichkeit und Stärke schmerzen sie seinen unerfahrenen Geist und er keucht leise, als er auf dem Ufer zusammenbricht und erst einige Augenblicke braucht, bis er sein heftig schlagendes Herz beruhigen kann. Erst jetzt sickert in sein Bewußtsein, was ihm Raji gesendet hat - ohne sich weiter zu wundern, wie ihm dieser das senden konnte oder wie er ihm antworten sollte, zieht Baki die Angelschnur aus dem Wasser und nimmt den Faustkeil aus der Gürteltasche, mit dem er den Fisch hatte ausnehmen wollen. Er weiß, daß er weder damit noch mit seinen Händen eine Chance gegen mögliche Angreifer hat - verflucht sich selbst, daß er nicht schon lange an Speere gedacht hat und sieht sich um, bis er einen Haselnußbusch sieht. Schnell läuft er dort hin und bricht einen Schößling ab - schneidet mit dem Faustkeil die schlanken Äste ab und spitzt das eine Ende des Schößlings zu, ehe er den Faustkeil und die Angelschnur wieder einsteckt und bebend überlegt, was er tun soll. Schließlich trifft er eine Entscheidung und nimmt die Fische auf, die er schon zusammengebunden hat - läuft, so schnell ihn seine Füße tragen, zu der Höhle zurück und betet zu allen Göttern, die ihm einfallen, daß er noch dort ankommt, ehe die Biester ihn erwischen.

Fluchend war Rajendra aufgestanden und hatte nach dem Dolch gesucht, den er aber wohl hoffnungslos verloren hatte. Fluchend wie ein Bauer rennt er schließlich einfach weiter, ungeachtet der Schürfwunden, die er sich zugezogen hatte beim Hinunterfallen des Hanges. Erst, als er langsam aber sicher die Höhle sehen kann, wird er langsamer und bleibt schließlich stehen, als seine Augen sich einen Moment umsehen, er aber keinerlei Spuren entdecken kann, daß die Biester hier gewesen sind. So beißt er sich einen kurzen Moment auf die Lippen, bis der Schmerz unerträglich wird und geht schließlich mit verbissener Miene in die Höhle, in der sicher Baki hockte und bibberte. "So geht das nicht weiter ..." Das Einzige, was er zur Begrüßung von sich gibt. Grummelig und schlecht gelaunt.

Just in dem Moment kommt der Blonde aus dem Unterholz geschossen und schreit leise auf, als er den Rothäutigen erkennt - läßt die Fische fallen und umarmt den Anderen, klammert sich regelrecht an ihn heran und schluchzt leise, den Speer in seiner Rechten völlig vergessen. "Raji ... was ... was war das ??? Sind sie noch da, ich ... der Wald ist so ruhig, ich habe Angst, Raji....." Zwischen den Schluchzern sprudeln die Worte aus Baki heraus, bis er schließlich wieder verstummt - vergeblich versucht, das Schluchzen zu unterdrücken und sich wieder zu beruhigen.

"Ja, sie sind noch da. Eine Handvoll von ihnen. Ich hab sie im Wald streiten gesehen. Sehen aus wie Katzen, die auf den Hinterbeinen laufen und sich kleiden wie Menschen. Ich weiß nicht, was sie sind, aber sie haben Waffen. Und sie sehen mehr als gefährlich aus. Ich weiß nicht, ob sie böse sind oder nicht, aber wir sollten Vorkehrungen treffen, vor allem du. Mit deinem Bratspieß hättest du sie mit dem dicken Pelz nicht mal kitzeln können." Rajendras Worte sind erschreckend und schmerzlich wahr. Denn mit dem kleinen Holzast hätte Baki sich nie verteidigen können. "Waffen, Werkzeug, Schutzmaßnahmen. Und dir das Kämpfen und Umgang mit Waffen zeigen, und kein Widerspruch !"

Baki klammerte sich noch immer an den ein wenig Kleineren, doch Stärkeren ... bei dessen Worten läßt er schließlich den behelfsmäßigen Speer fallen und zittert sacht, ehe er sich langsam wieder beruhigt und leicht nickt. "Ist gut, Raji - ich mache, was du sagst. Du weißt, wie man denen beikommen kann, du kannst kämpfen. Sag mir nur, was ich machen soll, ja ?"

"Zuerst müssen wir diese Höhle erforschen und gucken, wie wir das auf die Reihe kriegen. Danach machen wir uns dran, das sicher auszubauen, Waffen machen und vielleicht auch gucken mit Fallen oder so." Bei seinen Worten hatte er den jungen Blonden von sich geschoben und sich umgesehen.

Nur widerstrebend löst sich Baki von ihm und seufzt leise ... dann lächelt er jedoch leise und nickt, als er die Ranken vom Eingang wegnimmt und ihm das Leder aufhält. "Die Fallen kannst du mir überlassen, Raji ... ich bin zwar eine Niete, was das Kämpfen betrifft, doch mit Fallen kenne ich mich aus. In die hinteren Höhlen habe ich noch nicht gesehen, ich dachte, ich warte auf di... habe die Zeit damit verbracht, noch ein Feld anzulegen und die Wohnhöhle herzurichten." Gerade noch im letzten Moment unterbricht der Schlankere sich noch und schwenkt mit den Worten um - nur zu gut ist ihm ihr letzter Streit noch in Erinnerung und er will nicht, daß so etwas noch einmal passiert.

"Mann, und das in vier Tagen." Leise vor sich hinbrummelnd, nickt Raji unbewusst, überlegt noch nebenher, ehe er seufzt. "In Ordnung, warte ..." Dann wühlt er noch die Sachen durch, um die letzten Waffen zu suchen, die er noch hatte. Den Speer und einen Dolch reicht er Baki, das Messer, das er noch hat, dann selbst einsteckend. "Hier, der Speer und den Dolch behälst du. Ich will nicht, daß du noch einmal rausgehst ohne die Dinge. Ich werde mich nun auf die Suche machen, vielleicht finde ich am Steinbruch außer Steinen noch ein paar Metalle .. dann kann ich daraus Waffen machen. Ansonsten werden wir uns damit begnügen müssen, Steinwaffen zu nutzen, was ich aber nicht hoffe. Am Abend spätestens bin ich wieder da. Bis dahin versuche, kein Feuer zu machen und möglichst nicht aufzufallen. Diese Viecher haben sicher auch die Nasen von Katzen ..." Einfach die Worte im Raum stehenlassend, schiebt Raji den Dolch in seinen Gürtel, nimmt einen der Beutel auf und seufzt leise. Erst dann nickt er wieder, blickt einen Moment zu dem Blonden und schweigt dennoch. "Gut, Abend ... bis dann." Und dann verschwindet der junge Rothäutige wieder im Wald, um sich auf die Suche nach Erzen und Dergleichen zu machen.

"Bis später ...." Ihm noch leise nachwispernd, kann Baki nicht verhindern, daß ein leises Lächeln auf seinen Zügen erwacht - auch wenn der Andere nicht viel gesagt hat und auch wenn es eigentlich nur Befehle waren, so ist es doch, als ob für den Blonden die Sonne wieder aufgegangen ist. 'Er ist wieder hier ... er hat sich um mich gesorgt und er ist zurückgekommen ...' Leise Hoffnung keimt in Baki, doch er hält sie noch zurück - nur zu gut weiß er, daß Raji noch weit davon entfernt ist, mehr als nur Freundschaft für ihn zu empfinden, doch zumindest ist er wieder hier und bei ihm, und das ist ihm mehr als genug. Den Speer und den Dolch beiseite legend, überlegt der schlanke Blonde ein wenig und nickt schließlich ... holt sich eines der dickeren Leder und die Feuersteinknollen, die sie noch hatten und setzt sich damit in eine der Ecken, die durch einfallendes Sonnenlicht erhellt werden. Sorgsam, wie er es gelernt hat, beginnt er, mit den Hammersteinen große Splitter von den Knollen zu schlagen - nickt, als er nach einer guten Stunde elf Speerspitzen und zwei Dolche herausgeschlagen hat und beginnt, sie durch das Abdrücken mit einem Geweihknochen noch zu schärfen, so daß sie sich als Waffen eignen würden.

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