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Bryce und Adam 03
 

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Adam erwachte schon früh am Morgen in seinen Gemächern, rappelte sich, trotz des Schlafmangels - den er durch wilde Träume von Bryce erlitten hatte - auf und wusch sich flüchtig, um sich anzuziehen. Es war Zeit, einen neuen Tag zu beginnen. Bryce würde erst später beginnen, so wie es immer war, also schlüpfte Adam in seinen Mantel und verließ dann Bryces kleine Villa, um in die Stadt hinabzugehen und seine tägliche Arbeit im Kontor zu beginnen.

Erst jetzt klingelte der kleine Wecker des Braunhaarigen und er stellte ihn seufzend aus ... stand dann auf und erledigte seine Morgentoilette, ehe er sich anzog und nach unten ging. Es wunderte ihn ein wenig, daß es so still war ... ein wenig stutzig werdend, sah er in den Gesindekammern nach und seufzte leise, als er sah, daß Adam schon lange aufgestanden und gegangen sein mußte. Doch dann rief er sich selbst ins Gedächtnis, daß er seiner Gewohnheit gemäß aufgestanden war und eigentlich schon jetzt das Kontor eröffnet wurde – und natürlich war der Blonde seiner Pflicht gemäß in das Kontor gegangen, um es pünktlich zu öffnen. Mit einem leisen Lächeln bereitete Bryce sich ein kleines Frühstück und packte noch ein paar Brote ein – zog sich fertig an und hielt Draußen eine der Droschken auf, fuhr zu seinem Kontor und nickte, als er darin schon das Licht sah. Nachdem er den Fahrer bezahlt hatte, trat er in sein Kontor und lächelte sanft zu seinem Mitarbeiter – wünschte ihm einen guten Morgen und legte ihm dann die Brote hin, ehe er mit einem leisen "Laß es dir schmecken ...." in sein Büro verschwand.

"Danke Bryce" lachte Adam glücklich und hörte seinen Magen grummeln, der ihn schon seit einer halben Stunde störte. Gierig packte er die Brote aus und biss hungrig davon ab, strahlte fröhlich. Gott, war das lecker ! Schnell aß er seine Brote und begann dann, Tee zu kochen, damit er sich revanchieren konnte.

Kurz klopfte er an die Tür des Büros und trat dann lächelnd ein, spürte sein Herz wieder schneller schlagen. "Ich habe dir Tee gemacht..wenn du welchen möchtest."

Fast sofort sah der Braunhaarige auf und ein Lächeln erhellte sein Gesicht ... dann legte er die Feder weg und nickte, lehnte sich zurück und nahm erfreut die Tasse Tee entgegen. "Genau richtig, Adam ... du hast ein gutes Gefühl, wann ich eine kleine Pause und einen Tee benötige, um Abstand von diesen Briefen zu nehmen. Haben dir die Brote geschmeckt ? Du hast vergessen, bei mir zu frühstücken ...." Er gab den Worten mit einem sanften Lächeln noch eine warme Note und nahm dann einen Schluck – seufzte leise und schloß vor Genuß die Augen, denn so, wie ihm der Blonde immer den Tee machte, war er perfekt.

Adam setzte sich unsicher auf Bryce's Tisch und hoffte, daß es diesen nicht störte. "Die Brote waren sehr lecker, Bryce. Schon lange hatte ich so etwas nicht mehr. Die letzten Tage habe ich kaum gegessen hier im Kontor, und wenn, dann nur gedämpfter Kohl, den die alte Dame vom Restaurant gegenüber mir meistens schenkt, weil sie sieht, wie dünn ich bin." erklärte er leise, schlug die Beine übereinander.

"Das bist du wirklich, Adam ... es wird Zeit, daß du einmal richtig ißt und ein wenig Fleisch auf die Rippen bekommst, Hm ?" Leise, ein wenig neckende Worte ... dann lächelte Bryce und nahm einen weiteren Schluck des Tees, stellte die Tasse an die Seite und nahm die Feder wieder auf. "Obwohl du eigentlich sehr gut aussiehst. Aber das tut nichts zur Sache – ab jetzt sorge ich dafür, daß du regelmäßige Mahlzeiten zu dir nimmst, und keine Widerrede." Erst jetzt öffnet der junge Kontorinhaber wieder das Tintenfaß ... er genoß es, mit dem Blonden zu reden – er genoß es wirklich, fast ein wenig zu sehr, denn er merkte, daß seine Konzentrationsfähigkeit langsam zu schwinden begann und das verhieß nichts Gutes. 'Denk daran – er hat jemand Anderen, an den er sein Herz gegeben hat. Nutze nicht aus, daß du sein Arbeitgeber bist, sonst bist du nicht besser als dein Vater !' Mit diesen leisen Gedanken rief sich Bryce wieder zur Vernunft – seufzte leise und sah auf den Stapel an Briefen, die beantwortet werden wollten und nahm sich nun den Nächsten.

Adam war durch Bryce errötet und spürte sein Herz fast schmerzhaft hämmern, glaubte, daß sogar der Ältere es jetzt hören könnte. "Danke für das Kompliment..u-und ich kann es auch nur zurückgeben." wisperte er und blickte auf Bryces Hände hinab, stellte sich vor, wie sie ihn streichelten. Gott, was tat er nur ? Jetzt, wo er wusste, daß Bryce nicht abgeneigt sein würde, konnte er doch einen Versuch wagen..doch warum traute er sich nicht ? "Wenn du mich durchfüttern und das noch kontrollieren willst, musst du aber früher aufstehen, Bryce." setzte er wieder an und grinste, wenn er daran dachte, wie sie zusammen essen würden.

Nun doch ein wenig verdutzt, sah der Braunhaarige wieder auf – dann schmunzelte er und nickte, wisperte ein leises "Schachmatt, ich gebe auf." und winkte ihn mit einem leisen Schalk in den Augen aus seinem Büro. Auch ihn beschäftigte der Gedanke an ein gemeinsames Frühstück – und der Gedanke war wirklich nicht dazu angetan, seine langsam wärmer werdenden Wangen zu verhindern.

"Ich denke mal, das heißt, ich soll gehen und mich an die Arbeit machen ?!" deutete Adam die Handbewegung und glitt vom Schreibtisch. "Lass es dir schmecken und ruf mich, wenn was ist, oder wir nach Hause gehen." wisperte er und errötete wieder leicht, fuhr Bryce über die Wange. "Du bist rot..nicht, daß du Fieber hast."

Nur ein leises "Kein Fieber ..." wispernd, brauchte es alle Willensanstrengung des jungen Kontorinhabers, ruhig zu bleiben und einfach die Augen zu schließen ... er konnte nicht verhindern, daß er seine Hand schon fast zu der ihn Berührenden gehoben hatte, doch nun senkte er sie wieder und seufzte leise, lächelte wehmütig und nickte unmerklich. "Geh wieder an die Arbeit, Adam, ja ? Ich komme dann Mittag raus, dann bin ich mit den Briefen fertig und kann sie auch gleich zur Poststation bringen, wenn wir uns etwas zu essen holen. Ich komme schon zurecht – jetzt, da die beiden Alten nicht mehr hier sind und stören, wird es denke ich, ein wenig zügiger gehen ...."

Adam nickte und zog seine Hand sanft zurück, spürte seine Fingerspitzen kribbeln und seufzte tief. Jetzt hatte er schon den Mut aufgebracht und Bryce entgegnete diese Berührung nicht. "Na fein.. ich geh meine Arbeit machen. Bis dann", wisperte er traurig und enttäuscht und drehte sich zum Gehen, blieb aber nochmal stehen. "Und du bist sicher, daß du Männer mehr magst, als Frauen." fragte er plötzlich, drehte sich aber nicht um.

"Natürlich bin ich das ... ich ... es ekelt mich allein schon bei dem Gedanken daran, daß mich eine Frau berührt. Doch du solltest das doch auch wissen, Adam ? Schließlich hast du ja einen Liebsten ....?" Waren die ersten Worte noch fest und zeugten von seiner Sicherheit, so stockte Bryce ein wenig bei den Letzteren .... es wunderte ihn, daß Adam so etwas wissen wollte und so sah er fragend wieder auf.

"Ich habe keinen Liebsten..ich bin nur verliebt..doch mein Angebeteter merkt meine Gefühle wohl nicht." seufzte er traurig und lehnte die Hand an die Tür, zog sie jedoch zurück, als er merkte das sie zitterte. Es tat ihm weh, wie entschlossen Bryce klang und wie er ihn doch nicht berühren wollte.

Von dem inneren Zwist seines Angestellten ahnte Bryce jedoch nichts ... und so seufzte er nur und nickte, lächelte kurz wehmütig und nahm dann wieder seine Schreibfeder auf. "Du solltest es ihm sagen, Adam ... ich habe das schon durchgestanden, es ist mehr als nur schlimm, wenn man seine Liebe nicht gesteht und dann jemand Anderes die Gelegenheit ergreift. Es gibt nur Eines, das noch schlimmer ist für mich – sich zwischen zwei Liebende zu stellen, auch das habe ich schon gesehen und miterlebt. Mehr, als deine Worte zurückweisen, kann dein Angebeter nicht – aber dann weißt du, daß du es zumindest versucht hast und es zerfrißt dich nicht innerlich." Nachdem er geendet hatte, widmete der junge Mann sich wieder seinen Briefen – er brauchte es nun, sich abzulenken, denn die noch zuvor gefühlte Erregung war einer leisen Wehmut gewichen, als er an die beiden Erlebnisse dachte, die noch immer sein Leben zeichneten, auch wenn er schon seit zwei Jahren wieder aus Indien zurück war.

"Ich soll es ihm also sagen, egal ob er mich will ?" fragte Adam und schluckte den Kloß in seinem Hals hinunter, blickte über seine Schulter zu Bryce zurück, den das alles völlig kalt zu lassen schien, denn der schrieb einfach nur weiter seine Briefe, ignorierte ihn fast völlig. "Wenn du es wissen willst..du bist es..dich liebe ich." wisperte er ganz leise und spürte Tränen in sich aufsteigen. Das war es dann wohl gewesen. Verzweifelt verließ er Bryces Büro, schnappte sich seinen Mantel und verließ ebenso auch das Kontor, rannte durch die Stadt davon.

Der Braunhaarige erstarrte bei den leisen Worten ... langsam entglitt ihm der Federkiel und er sah auf, hörte noch das Schlagen der Kontorstüre und erst jetzt traf ihn die Tragweite der leisen Worte Adams wie ein Schlag. Leise nach Luft schnappend, brauchte Bryce einige Herzschläge, um zu Atem zu kommen – doch dann stand er auf, lief durch das Kontor und schnappte sich gerade noch Mantel und Hut, mahnte sich selbst, das Kontor zuzusperren und rief dabei nach seinem Angestellten, verzweifelt auf die Straße vor sich blickend. Dann sah er die schwachen Fußspuren, die in größter Hast von ihm wegführten – zum ersten Mal in seinem Leben murmelte Bryce ein Stoßgebet, lief den Spuren nach und rief immer wieder nach Adam, darauf hoffend, daß er ihm in der richtigen Richtung folgte und nicht einer falschen Spur aufsaß.

Adam rannte weinend durch den Schnee, zitterte vor Kälte und der Tränenflut. Jetzt war alles aus. Er würde seinen Job verlieren, Bryce’s Gunst und sein neues Zuhause.. falls das Haus seines Chefs das jemals gewesen war.

Der ihm entgegenschlagende Wind rauschte in seinen Ohren, ließ Bryces Stimme plötzlich ganz nah zu ihm vordringen und ihn somit stoppen. "Bryce ?" wisperte er in die kalte Luft hinaus und drehte sich um, erkannte den Älteren durch die schwarze Kleidung durch den Schnee hinter sich stapfen. Schniefend wischte Adam sich über die Augen. Wieso war der Andere ihm gefolgt ? Hatte ihn nicht gehen lassen. "Musst du mir noch folgen um mir zu sagen, daß du mich nicht willst." schniefte er laut genug, daß selbst Bryce das auf diese Entfernung hören konnte.

Fast sofort wirbelte dieser herum – lief zu dem Blonden und umarmte ihn, löste sich aber wieder und öffnete den weiten Mantel, hüllte auch den Frierenden darin ein und schloß ein weiteres Mal seine Arme um ihn, um ihn etwas zu wärmen. Es war gut, daß über die Feiertage die meisten Leute in ihren Wohnungen blieben und nur einige Wenige unterwegs waren -–durch den Schnee waren sie gut geschützt und Bryce ging mit seinem bebenden Schützling in eine der Seitengassen, in der sie etwas vor dem Wind geschützt waren. "Schhh.... du redest völligen Unsinn, Adam. Ich .... ich habe dich schon gemocht, als ich dich einstellte, du hast mir von Anfang an gefallen. Aber ich hatte immer Angst, du würdest mich ablehnen – oder noch schlimmer, mir folgen und das nur deshalb, weil ich dein Arbeitgeber wäre. Und das jetzt ... ich dachte ... ich dachte, du liebst einen Anderen und habe schon aufgegeben, dein Herz gewinnen zu wollen, Adam. Ich bin ein Dummkopf ... ein fürchterlicher Dummkopf, der sich ebenso in dich verliebt hat." Die letzten Worte waren fast zu leise, um gehört zu werden – doch Bryce konnte nicht mehr lauter reden, denn seine Stimme versagte ihm und das Gefühl, den Blonden so nahe an sich zu fühlen, nahm ihm noch den letzten Atem.

"Bryce." wisperte Adam mit allem Gefühl, was er hatte und spürte Tränen der Freude über seine Wangen laufen, während er den Anderen näher zog, dessen Wärme und Nähe genießend. "D-du liebst mich auch ?" fragte er atemlos und blickte mit strahlenden Augen in die des Anderen, fuhr über die weiche Wange und zog Bryce letztendlich noch fester an sich, legte eine Hand in dessen Nacken und sammelte all den Mut, den er noch hatte, um seine Lippen sanft auf die des Anderen zu drücken.

Zuerst noch zu überrascht, um zu reagieren, brauchte der etwas Ältere einen Moment, um zu realisieren, was hier geschah – doch dann senkte er ein wenig den Kopf, erwiderte den Kuß und zog den Blonden noch näher an sich. Er war nicht sehr erfahren darin, zu küssen ... doch er dachte im Augenblick nicht daran und schloß die Augen, um das zu genießen, was sie gerade miteinander teilten.

Adam seufzte genießerisch und schlang die Arme um Bryce, erwiderte den Kuss, so gut er konnte, denn auch er hatte keine Erfahrung im Küssen, doch Bryce Lippen berauschten ihn, ließen ihn alles um sich herum vergessen und sich einfach in das wahnsinnige Gefühl fallen, so dass Adam einfach nach dem Gefühl küsste, egal, ob es richtig oder falsch war.

Erst nach einer geraumen Weile löste der Braunhaarige den Kuß und atmete schwer, versuchte, zu Atem zu kommen ... schmuste mit der Wange über die des Blonden und genoß die Weichheit und diese Wärme, ehe er leise zu ihm wisperte. "Wir sollten ins Kontor und unsere Sachen nehmen, abschließen und für Heute freinehmen ... es gibt so vieles, das ich mit dir bereden will, Adam. Oder dich an mir fühlen, deine Nähe ... und das, ohne daß wir Gefahr laufen, entdeckt zu werden. Wenn du möchtest ..."

"Bryce" wisperte der Andere zart und kraulte durch dessen Nacken, lächelte ihn zärtlich an. "Nichts würde ich lieber tun..doch..i-ich bin nicht so weit, daß wir..weiter gehen..verstehst du ? I-ich hab noch nie..du wärst mein Erster." gab er zu und errötete. "Außerdem..vielleicht fällt es ja auf, wenn wir fehlen o-oder ?"

"Aber Nein, Dummerchen." Leise und liebevoll wehten die neckenden Worte in das blonde Haar – dann hauchte Bryce einen sanften Kuß auf dessen Wange und sah ihm schließlich tief in die hellen Augen. "Das hatte ich nicht vor, Adam ... einfach nur einander nahe sein und Nähe fühlen, einander klar werden, was wir hier tun. Ich wollte noch nicht weitergehen – ich fühle, daß du noch Jungfrau bist, noch nicht soweit bist. Ich ... auch noch nicht, es ... auch ich brauche noch Zeit dafür. Aber ich möchte dich trotzdem so an mir fühlen, wie jetzt ... Hm ?"

Adam errötete aufgrund seiner Unwissenheit und dem offensichtlichen Verfehlen des Themas deutlich und barg sein erhitztes Gesicht an Bryce's Brust, wisperte ein leises. "Ja, ich bin ein Dummerchen." und drückte sich nochmal fest an den Älteren, löste sich dann von ihm. "Lass uns..heim gehen"

"Ja ...." Mehr sagte der Braunhaarige nicht - er lächelte nur und strich ein paar der Schneeflocken aus den Pony Adams, ging mit ihm zurück zum Kontor und holte dort noch einige Dinge, ehe er es hinter ihnen abschloß. Mit einer Droschke ließen sie die Stadt schnell hinter sich und kamen ebenso schnell an dem Haus Bryce an - nachdem die Droschke wieder gefahren war, sperrte er auf und ließ auch Adam ein, wartete gerade noch, bis sie ihre Mäntel ausgezogen hatten, ehe er ihn wieder an sich zog und zart küßte.

Adam keuchte erschrocken und ließ sich dann in den Kuss fallen, schlang die Arme um Bryce Nacken und schloss die Augen. Gott, seit er bei Bryce arbeitete, hatte er sich das erträumt und jetzt wurde er endlich von den starken Armen gehalten und konnte die zärtlichen Lippen fühlen. Bryce war so wunderbar sanft, wie Adam es sich immer vorgestellt hatte.

Und Jener lächelte innerlich über das Vertrauen, das ihm Adam entgegenbrachte ... und er erfüllte es auch, blieb so sanft und koste durch die hellen Haare, während sie in dem zärtlichen Kuß versanken und nur noch die Wärme ihrer Kleidung ihre beiden Körper trennte. Doch nach einiger Zeit mußte Bryce die Lippen lösen, damit sie Beide Atem holen konnten ... sanft legte er die Stirn an die des ein wenig Kleineren, streichelte zärtlich über dessen Wange und wisperte schließlich zu ihm. "Sag mir, was du möchtest, Adam ..."

Dieser wurde wieder schlagartig rot und blickte fragend in die Augen des Anderen. "D-du hast mir doch gerade all meine Träume erfüllt." hauchte er und lächelte schüchtern. "Nie im Leben hätte ich gedacht..dass du mich auch liebst." Zart strich er über Bryce's Wange und rieb seine Nase an der des Anderen. "Wollen wir ins Wohnzimmer gehen und uns vor den Kamin legen ?"

"Gerne, Adam. Warte ...." Mit den Worten und noch einem leisen Kuß löste sich Bryce und zog auch seine Stiefel aus - schlüpfte in die Hausschuhe und wartete, bis auch der Blonde die Stiefel ausgezogen hatte, dann ging er mit ihm hoch in sein Schlafzimmer und nickte auf die Couch, ehe er zum Kamin ging und das Holz darin wieder entzündete.

Adam ließ sich verträumt auf den weichen Kissen nieder und kuschelte sich dann an Bryce, als dieser sich zu ihm setzte. Das Feuer im Kamin knisterte leise vor sich hin, fraß das Holz langsam auf. "Wie romantisch" wisperte Adam leise und legte eine Hand auf Bryce's Brust, küsste ihn auf den Hals. "Erzählst du mir was von dir ?"

Sanft durch das helle Haar des Anderen kosend, schloß Bryce die Augen bis auf einen schmalen, genießenden Spalt ... er genoß es sichtlich, ihn so nahe bei sich zu fühlen und bei der Frage seufzte er leise, ehe er unmerklich nickte und schließlich leise zu ihm sprach. "Es gibt eigentlich nicht sehr viel zu erzählen ... ich wurde erst sehr spät geboren, da meine Mutter zu schwächlich war, ein Kind zu tragen. Sie hatte vor mir schon drei Fehlgeburten und starb schon bald nach meiner Geburt an Entkräftung. Mein Vater zog mich seither auf und das mit sehr strenger Hand .... es ist meiner Tante zu verdanken, daß ich ein sanfter Mensch geblieben bin und andere Werte schätze als mein Vater. Sie war es auch, die ihn dazu überredete, daß ich ein wenig in den Kolonien studieren sollte, Erfahrungen sammeln ... ich genoß die Zeit in Indien und dort bemerkte ich auch als Erstes meine hier verbotene Neigung. Dort ist es einfacher ... freier, weißt du ? Dort verlor ich auch meine Jungfräulichkeit, in ebendiesem Bett, das ich noch immer besitze. Doch nach drei Jahren verstarb mein Vater und mein Onkel übernahm die Geschäfte und das Erbe ... ich kehrte hierher zurück und nahm mein Erbe an, obwohl ich das Kontor niemals so recht mochte, doch noch weniger wollte ich es meinem Onkel überlassen. So hatte ich wenigstens die Möglichkeit, ein wenig Gutes zu tun ... wie du sicherlich bemerkt hast, habe ich keine so hohen Zinsen wie andere Kontoristen und drücke auch hin und wieder einmal ein Auge zu, wenn ein Kunde säumig ist ... etwas, das meinem Onkel nach wie vor ein Dorn im Auge ist, denn er würde das Kontor zu gerne Gewinn abwerfen sehen, viel Gewinn." Für einen Moment verstummte der junge Kaufmann, ehe er leise seufzte ... einen zärtlichen Kuß auf das helle Haar Adams hauchte und ihn ein klein wenig näherzog und weitersprach. "Das Schlimmste war aber für ihn, als ich das alte Manor verkaufte ... den riesigen Grund, die Familienvilla ... doch ich hatte das Haus schon immer gehaßt, und mir dafür dieses hier gekauft und eingerichtet, wie es mir gefiel. Weißt du ... ich habe schon immer davon geträumt, einmal mit Jemandem hier zu sitzen und keine Angst haben zu müssen ... mich nicht zurückhalten zu müssen. Dafür danke ich dir, Adam ..."

"Wieso dankst du mir ?" fragte Adam leise und kuschelte sich in die Arme des Anderen, streichelte die Brust entlang und küsste sich über den schmalen Hals, mochte dies einfach viel zu sehr. "Dein Haus ist so wunderschön und daß du das Kontor übernommen hast, kann nur ein Segen sein, denn sonst hätte ich dich nie kennengelernt, würde jetzt nicht mit dir hier sitzen...und ich wäre unendlich traurig darüber." gab Adam zu, blickte in die dunklen Augen.

"So wie ich, Adam ... doch ohne dich wäre das hier nicht möglich." Der Braunhaarige genoß es, daß er berührt wurde und er zog den ein wenig Schlankeren etwas näher zu sich, um das Gesicht in dessen Halsbeuge zu kuscheln, während das Feuer leise brannte und ihre Körper wärmte, ebenso, wie die erwachenden Gefühle der Beiden.

"So lange schon." hauchte Adam und seufzte leise. "Weißt du, wie lange ich mich schon danach sehne ? Am Anfang habe ich es nicht erkannt, doch dann ist meine Liebe immer stärker geworden...ich mag Frauen, das weiß ich, aber dich liebe ich..." erklärte er, streichelte über Bryce's Oberschenkel

Mit einem leisen Aufkeuchen und merklich bebend, schloß dieser seine Augen ... es kostete ihn seine gesamte Willenskraft, sich zurückzuhalten und er stöhnte leise, fühlte das schnelle Herzschlagen des Blonden an seinen Lippen und zog ihn noch ein wenig näher an sich, zu keiner Antwort mehr fähig.

Adam seufzte genießerisch auf und genoss die Wärme des Anderen, die ihn umfing und ganz in seinen Träumereien aufgingen ließ. So glücklich war er noch nie zuvor gewesen. Lächelnd schloss Adam die Augen und lehnte sich an Bryce's Wange, fühlte den Lippen auf seinem Hals nach, die eine Gänsehaut auf seinem Rücken hinterließ.

Langsam ließ Bryce die sanften Küsse höher wandern und neigte sich über den Blonden – küßte ihn schließlich zart und strich ihm die hellen Locken aus dem Gesicht, lächelte sanft und strich mit der Rechten dann etwas tiefer, bis auch er die Hand am Oberschenkel seines Kontoristen liegen hatte. "Ich weiß nicht, was ich dir sagen soll, Adam ... mir hat noch nie Jemand sowas gesagt. Aber ich ... ich weiß, daß ich dich sehr, sehr gern habe, dich gerne an mir fühle ... und daß ich dachte, daß der Himmel um mich herum plötzlich nicht mehr voller Gewitterwolken hängt, sondern daß die Sonne plötzlich auf mich scheint. Du, Adam."

Adam errötete und lächelte träumerisch, umarmte Bryce, so fest er konnte. "S-so was Schönes..hab ich noch nie gehört." schniefte er und fuhr durch das lange Haar des Kontorinhabers, drückte ihn an sich. "Bryce.." säuselte er den Namen des Anderen und entfernte sich ein Stück, um wieder in die tiefen Augen zu schauen, seine Eigenen zu schließen und dann die Lippen Bryce's wieder einzufangen.

Heiser aufkeuchend, erwiderte dieser den Kuß und neigte sich noch ein wenig näher, bis er schließlich halb über ihm lag und seine Hand langsam vom Oberschenkel weiter zu dem leicht engen Schritt der Hose des Blonden wandern ließ. Doch als er merkte, daß dieser sich plötzlich versteifte, hielt Bryce inne – löste seine Lippen und sah zu dem Anderen, entdeckte in dessen weit geöffneten Augen leichte Panik und stockte merklich. "Adam ? Was ... was hast du ?"

"Bryce..nicht" flehte Adam leise und drehte den Kopf zur Seite. "I-ich kann nicht" hauchte er und ergriff die Hand des Größeren und schob sie von sich weg, schüttelte nur mit dem Kopf. "Bryce..i-ich hab noch nie.." gestand er und wurde wieder rot. "I-ich habe keine Ahnung..a-aber ich will auch nicht gleich bei dir im Bett landen..i-ich hab Angst."

Mit einem leisen Seufzer nickte der Braunhaarige, da er verstand – er konnte es sehen, wie sehr die Angst an Adam fraß und hauchte ihm einen sanften Kuß auf die Lippen, zog ihn wieder an sich und wisperte leise, beruhigend, zu ihm. "Hab keine Angst, Adam ... ich werde nicht weiter gehen, als wie du es möchtest. Und bitte denke nicht, daß du eine Bettgeschichte für mich sein könntest, oder nur eine kurzzeitige Bekanntschaft – das ist nicht meine Art und ich halte mir auch keine Geliebten. Wenn ich das tue, dann weil ich es ehrlich meine, nicht, weil ich dich ausnutzen will. Bitte, Adam ... hab keine Angst vor mir, bitte...."

Adam lächelte glücklich und schmiegte sich noch fester an Bryce, wusste, daß er nichts zu fürchten hatte, denn so zart, wie ihn der Kontorinhaber hielt, wusste Adam, dass er ihm niemals etwas tun würde. Bryce verstand ihn vermutlich besser, als er sich selbst. "Da-danke..e-es ist ja nicht so, daß ich dich nicht will..i-ich will mir nur etwas Zeit lassen." erklärte er nochmal und strich über Bryce's weite Brust. "Bist du jetzt enttäuscht ?"

"Aber nein, Adam. Ich kann es verstehen ... und ich lasse dir Zeit, es fällt mir zwar schwer, doch ich werde mich gedulden. Ich bitte dich nur darum, mir ein wenig Nähe zu gönnen, so wie jetzt ... ich brauche das, um mir sicher zu sein, daß es nicht nur ein Traum ist, daß es sich lohnt, zu warten. Bitte ...." Leise, zu dem Schlankeren wehende Worte – dann verstummte Bryce wieder und seufzte leise, kuschelte das Gesicht in die weichen, hellen Haare und genoß das schöne Gefühl.

"I-ich brauche das doch genauso" wisperte Adam zart und lächelte schüchtern. "Es ist schön, in deinen Armen zu sein und dich bei mir zu fühlen, doch ich möchte einfach nicht noch weiter gehen. Dies hier ist mir genug..u-und es gefällt mir sehr" erklärte er leise und blickte in die tiefgrünen Augen, fuhr durch das lange Haar. "Wie sehr habe ich mir gewünscht, einmal deine Augen aus der Nähe zu betrachten...sie sind noch schöner, als ich es mir je vorgestellt hätte"

Bei den leisen Worten errötete Bryce tief und senkte unwillkürlich den Blick ... noch nie hatte Jemand so etwas zu ihm gesagt und es freute ihn ebenso, wie es ihn verlegen machte. "Das hat noch Keiner zu mir gesagt, Adam ... es tut gut, das zu hören, auch wenn ich mich dafür schäme." Als die kleine Uhr an der Seite die Stunde schlug, unterbrach sich der Braunhaarige allerdings und seufzte – hauchte dem Anderen einen zärtlichen Kuß auf die Stirn und nickte unmerklich, als er leise zu ihm wisperte. "Wir sollten zu Bett gehen, Adam – es ist schon spät, auch wenn ich Morgen das Kontor geschlossen lasse. Möchtest du ... wieder in dein Bett ? Oder ..." Er verstummte und ließ die letzten Worte offen – er wußte nicht, wie er es sagen sollte, wollte den Blonden nicht vor den Kopf stoßen oder sein zuvor gegebenes Wort, ihm Zeit zu lassen, brechen. Doch andererseits sehnte er sich danach, nicht mehr allein in diesem Bett zu liegen – sehnte sich nach der Wärme und der Nähe eines anderen, geliebten Menschen.

Adam errötete sichtlich und strich nervös mit den Fingern über Bryce's Brust hinweg, kuschelte sich an ihn. "I-ich wollte doch schon vom ersten Tag an dein Bett ausprobieren" nuschelte er und barg sein erhitztes Gesicht an der Schulter des Kontorinhabers. "I-ich würde gerne in deinem Bett schlafen, a-aber nur kuscheln, Okay ?" versicherte er sich und rutschte von Bryce's Schoß, zog den Anderen nach oben. "La-lass uns raufgehen"

"Keine Sorge, Adam – ich habe es dir versprochen." Mit den Worten stand der Dunkelhaarige auf und lächelte aufmunternd zu dem Anderen – ging ihm dann vor und als er bei seinem Bett angekommen war, zog er sich zögeerlich aus, seufzte dann leise und legte sich in das große Bett, die Decke mit einem Lächeln für den Blonden freihaltend.

Adam errötete bei dem Anblick seines Chefs und begann zögerlich, seine Sachen bis auf die Unterhose abzustreifen, wurde noch röter und senkte peinlich berührt den kopf. Bryce war zwar nicht extrem muskulös, doch bei ihm sah man schon einen guten Ansatz, während Adams Brust so flach wie ein Brett war und keine gestärkten Muskeln aufwies. Schüchtern ging er auf das große Bett zu und krabbelte über Bryce hinweg unter die Decke, zog sie sich bis zur Nase und blickte gespannt zu Bryce hinüber.

"Schhh – es wird nichts passieren, das du nicht willst. Schlaf einfach, ja ?" Leise zu ihm wispernd, strich der Braunhaarige sanft über die Wange des Anderen – er hatte bemerkt, wie mager dieser durch die stetige Unterernährung war und schwor sich, daß er das bald ändern würde. Dann legte er einfach nur den Arm um ihn und zog ihn sacht ein wenig näher an seinen Körper – wärmte ihn so und gab ihm die Nähe und den Schutz, den dieser brauchte, während er selbst schnell einschlief.

Adam lauschte dem tiefen, ruhigen Atem Bryce's und drückte sich zaghaft an ihn, legte einen Arm um seine Brust und bettete den Kopf an der starken Schulter des Kontorinhabers, atmete tief durch. Bryce roch gut.. einfach wunderbar. Und die Wärme, die er ausströmte, war noch schöner. Seufzend schloss Adam die Augen und lauschte noch eine Weile Bryce und schlief dann ebenfalls ein, behütet in den Armen seines Geliebten.

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