Balken01a


Valentine/Peter und Darie, Terence und Alejscha 13
 

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Leise vor sich hingrummelnd, folgte Cayle seinen beiden Brüdern zu dem Haus, in dem der Agent sein Geschäft hatte. Er haßte Shoppen, und das auch noch mit zwei Brüdern, die Modefanatiker waren und eine unendliche Geduld fürs Shoppen besaßen - es war einfach nur die Hölle gewesen. Der große Blauhaarige wußte schon gar nicht mehr, wieviele Hosen, Shirts, Hemden und Jeans er anprobiert hatte, bis sie schließlich eine komplette, für ihn passende Garderobe gekauft und nach Hause gebracht hatten. Doch Cayle ließ sich nicht davon abhalten, für das Treffen mit dem Agenten eine Jeans und ein Tanktop anzuziehen - das, was er mochte, auch wenn die Sachen neu waren und um Einiges besser aussahen als seine alte Kleidung. Doch die Jeans zwickte ein wenig, da sie neu war und eben noch eingetragen werden mußte, und Cayle verwünschte sich selbst, daß er nicht doch nachgegeben und eine der weichen, schwarzen Stoffhosen angezogen hatte. Doch ein Blick auf seine beiden kleinen Brüder ließ ihn das unangenehme Zwicken schnell wieder vergessen, denn die Beiden waren sichtlich aufgeregt - und ein absolut wunderschönes Paar, wie sie Arm in Arm dahinschlenderten und hin und wieder etwas sahen, daß ihrer beider Aufmerksamkeit fing. Es war so erstaunlich - endlich hatte Darie Jemanden gefunden, der seinen Sinn für das Schöne und Zärtlichkeit teilte, und er würde verdammt sein, wenn die Beiden nicht das schönste Pärchen waren, das diese große Straße entlangging. Und genau aus dem Grund hielt er sich immer kurz hinter ihnen und verjagte mit seinem harten Gesicht einen Jeden, der auch nur dazu ansetzte, eine blöde Bemerkung zu machen, und langsam gefiel ihm der Job als Bodyguard immer mehr, da es seinem natürlichen Instinkt nachkam, seine beiden kleinen Brüder zu beschützen. Es dauerte noch eine Weile, bis sie schließlich an dem Haus ankamen, in dem der Agent sein Büro hatte - ein Haus ganz in der Nähe vom Strand, ein wenig abseits des Trubels, aber noch immer nah genug am Hauptgeschehen, daß es gut erreicht werden konnte. "Klingelst du, mein Herz ?" Darie sah liebevoll zu dem Lilahaarigen auf und lächelte, während er kurz auf die Klingel nickte, die unter einem schlichten, doch schön gravierten Schild hing.

Peter blickte kurz auf die Klingel und schluckte trocken. Er war schrecklich nervös und doch fand sein Finger wie von selber zum Knopf und drückte drauf. Einen Moment später erklang der Summer und Peter drückte die Tür auf. "Ich bin sowas von nervös, ich hoffe, er ist wirklich so nett, wie er am Telefon klingt."

"Ganz bestimmt, mein Herz - jedenfalls wird er sich benehmen, denn so finster, wie Cayle guckt, benimmt sich Jeder in seiner Gegenwart." Der Große verschluckte sich fast und grummelte, ehe er ein leises "Schon gut, hab den Wink verstanden." maulte und ihnen die Türe aufdrückte. Dann ging er nach den Beiden rein und seufzte, setzte ein nurmehr ernstes Gesicht auf und schob seine Brüder ein wenig schneller zum Aufzug, um sich dort dann hinter die Beiden zu stellen. Darie drückte den Stock, an dem ein weiteres, kleines Schild der Agentur hing und die Türen schlossen sich - als sie sich wieder öffneten, trat er als Erstes raus und lächelte, ging zu dem Sekretär, der an der Seite saß und meldete sich an, gespannt darauf, ob sie warten mußten oder schon vorgelassen wurden, denn es war gerade zwei Minuten vor Zwölf.

Joakim lächelte leicht. "Einen Moment, ich sag, daß sie da sind, dann können sie auch schon hinein." Dann drückte der schlanke Rothäutige auf die Sprechanlage. "Mr. Conklin ?...Mr. Farlande ist da." meldete er an und nickte dann zur Tür. "Bitte sehr, die Herren." Als Darie vorging, folgte Peter. Er fühlte sich sicher, weil Cayle hinter ihnen war, erstarrte aber fast zu einer Salzsäule, als sie eintraten und von Dale angelächelte wurden. Dale ahnte, was los war. Musterte die zwei Hübschen einen Moment und hob einen Moment eine Braue, als er den blauen Riesen hinter ihnen sah. "Du brauchst nicht vor Ehrfurcht erstarren, Valentine." begrüßte er Peter und kam zu ihnen. Peter kannte ihn... "Antares..." Sein großes Vorbild stand vor ihm und lächelte ihn an, so daß ihm heiß und kalt gleichzeitig wurde. "Ich freue mich, sie persönlich kennenzulernen, Herr Farlande." Mit den Worten reichte Dale Darie die Hand. "Und das muss dann wohl ihr Bruder sein." Sein Blick richtete sich wieder auf Cayle, der etwas grummelig wirkte. Ein Blick auf dessen nigelnagelneue Jeans ließ eine Vermutung erahnen, die Dale aber lieber für sich behielt.

Wobei die Vermutung völlig ins Schwarze traf, auch wenn der große Blaue es sich so wenig wie möglich anmerken ließ. Darie hingegen strahlte schon fast, als er die Hand Purpurhaarigen nahm und sie schüttelte. "Es ist mir eine Ehre, Mr. Conklin - sie haben Recht, ich habe sie in einer meiner Vernissagen gesehen, jedoch nicht die Möglichkeit gehabt, persönlich mit ihnen zu reden. Eine Schande ... oh, ich vergaß meine Manieren. Peter kennen sie ja schon - es ist uns ein persönliches Anliegen, wenn er den Künstlernamen 'Valentine' nicht mehr benutzen muß, es birgt einfach zu viele schlechte Erinnerungen. Der Große hinter uns ist mein älterer Bruder, Cayle ... bitte verzeihen sie ihm seine Grummeligkeit, wir haben ihn Heute schon sehr strapaziert und eine neue Garderobe gekauft. Wollen wir uns setzen ?" Cayle selbst hatte bei dem Anblick des Agenten nur eine Braue gehoben - auch er kannte ihn, viele der Insassen hatten Ganzkörperbilder von ihm in ihren Zellen hängen. Bis vor einigen Jahren war Antares eines der Spitzen-Models gewesen - doch dann passierte ein Unfall und er fiel durch eine Glasscheibe, so daß er durch seine Verletzungen und die nachfolgenden Narben uninteressant für die Modeindustrie wurde. Doch wenn Cayle ehrlich zu sich selbst war - die feinen Narben, die in dem Gesicht sichtbar waren, gefielen ihm und er fand, daß sie diesen Agenten noch ein wenig anziehender machten. Doch davon ließ er sich nichts anmerken, denn er war schließlich nicht hier, um zu flirten.

"Es freut mich, Cayle." Auch ihm schüttelte Dale die Hand, dann nickte er zu der Sofaecke. "Bitten setzen sic sich doch.... und natürlich kann Peter den Künstlernamen ablegen. Ich habe es ja auch getan. Antares ist Vergangenheit." Mit den letzten Worten ging er zu der bequemen Sofaecke und wartete, bis die Anderen sich gesetzt hatten. Nur Cayle blieb stehen, was wohl auch kein Wunder war. Sollte er sich setzen, würde er sich das abdrücken, was schon jetzt mehr als deutlich zu erkennen war. Dale bezweifelte, daß der Große sich setzen würde. "Möchtet ihr etwas trinken ?... Ich hoffe, es ist Okay, wenn wir gleich ins Duzen übergehen ?" Trotz der lockeren und höflichen Art Dales war Peter angespannt und so saß er auch da, als er sich gesetzt hatte.

Darie nahm die Hand seines Liebsten in die Seine und drückte sie beruhigend, während Cayle sich ein wenig entspannte und an die Wand hinter der Couch lehnte. "Aber natürlich - es ist mir auch lieber, wenn man nicht so förmlich ist. Ich bin ehrlich - gerade, wenn es um die Arbeit geht, ist ein zwangloser und angenehmer Umgang wirklich wichtig. Wie du ja sicherlich ahnen kannst, hatte Peter bisher ziemliches Pech, was das betrifft - und ich bin froh, daß wir in dieser Hinsicht wirklich einer Meinung sind. Bitte erzähl doch ein wenig von dir und deiner Arbeitsweise ?"

"Viel gibt es da nicht zu sagen, ich achte auf Grundlegendes. Ich hab faire Verträge, die einem Model viel Freiheit lassen. Ich weiß ja, worauf man achten muss, weil ich selber in dieser Branche war." Dale nahm von der Seite einen Vertrag und reichte ihn Darie. Daß Peter sich langsam entspannte, sah der Manager mit Wohlwollen und nickte innerlich.

Neugierig nahm der Maler den Vertrag und begann, ihn durchzulesen ... er war wirklich erstaunt, denn dieser Vertrag war wirklich ein Traum für ein jedes Model. Als Darie wieder aufsah, erwachte ein Strahlen auf seinen Zügen und er lächelte, nickte und sah dann zu seinem Liebsten, als er leise zu ihm sprach. "Es stimmt - dieser Vertrag ist ein Traum. Du bist nicht verpflichtet, einen Auftrag anzunehmen, der dir nicht gefällt - solange du natürlich nicht alle ablehnst, aber das ist verständlich. Du kannst sogar Wünsche äußern, welche Aufträge dir Dalen besorgen soll. Du bekommst fünfzig Prozent der Einnahmen - und hast zwischen den Aufträgen genug Zeit, dich zu erholen. Dazu noch einige notwendige Klauseln, doch auch die sind bemerkenswert einfach und zu meiner vollsten Zufriedenheit."

"Na, wenn du es sagst, dann kann's ja nur Okay sein." wisperte Peter und sah etwas scheu zu Dale, der eine Braue gehoben hatte. Eigentlich hatte er gedacht, daß Peter auch mal die Nase in den Vertrag steckte, aber dann begriff er. "Wie gesagt, ich bin sehr fair und durch meine Erfahrungen weiß ich ja, worauf es ankommt und kenne daher den Stress. Eine bestimmte Anzahl von Jobs sind natürlich Pflicht. Ansonsten kann ich nicht garantieren, daß Peter im Geschäft bleibt. Er ist zwar sehr beliebt, aber Designer bekommen schnell mit, wenn Jemand nicht möchte... Es gehen dann schnell Gerüchte um, daß man verzickt sei oder denkt, die Mode ist nicht gut genug. Ich nehme mir unter Anderem auch heraus, kleine Neudesigner mit Models zu versorgen. So haben sie eine Chance, ihre Mode unter die Leute zu bringen. Die Gage fällt dann zwar deutlich geringer aus, aber ich denke, das ist verständlich."

Darie hob bei den Worten eine Braue, doch dann lachte er leise und lehnte sich an seinen Liebsten heran. "Was meinst du, mein Herz ? Vielleicht sind die jungen Designer endlich in der Lage, auch einmal etwas zu entwerfen, das man tragen kann ?" Cayle hatte derweil einfach nur zugehört, doch auch er hatte schon begriffen, daß Peter nicht gut lesen konnte und in dieser Hinsicht Darie völlig vertraute. Er selbst hingegen betrachtete den Agenten und dessen Bewegungen - Dale war entspannt und auch seine Pupillen waren weit, untrügliche Zeichen dafür, daß er nichts im Schilde führte und die Wahrheit sagte, etwas, das dem großen Blauen gefiel. Doch dann fing etwas Anderes seine Aufmerksamkeit und er ging zu dem Wasserspender auf der Seite, ließ sich einen Becher Wasser ein und kehrte dann wieder zu seiner vorigen Position an der Wand zurück, um es langsam zu trinken.

Dales Blick war dem großen Blauen gefolgt, unbestreitbar sorgte die noch zu enge Jeans dafür, daß dessen Hintern noch knackiger wirkte. "Ich selbst bin auch gerade dabei, ein wenig Mode zu machen... auch welche, die man tragen kann, ohne wie ein Model auszusehen. Auch Mode für ein Kaliber ihres Bruders." Dale warf wieder einen Blick zu Cayle. Diesmal offensichtlich. "Wenn ich dir einen Tip geben darf ?... Am Besten steigst du Zuhause mit der Jeans unter die Dusche, dann passt sie sich beim Trocknen an....Verzeih, aber man sieht, wie du dich damit abquälst."

"Alles die Schuld von meinem Quälgeist von Bruder, er meinte, daß ich besser damit aussehe. Keine Sorge, ich mach es auf die altbewährte Art: Ich tausch das Teil in eine Nummer größer um. Und keine Widerrede, Darie." Jener seufzte nur leise und nickte, lächelte liebevoll zu ihm auf und wisperte ein leises "In Ordnung.", das von Cayle mit einem kurzen Wuscheln durch die schwarzen Haare des Malers beantwortet wurde. Dann jedoch sah der Große ein wenig härter zu Dale und machte durch seinen Blick und die nachfolgenden, kühlen Worte klar, daß er es ziemlich ernst meinte. "Und schlag dir den Gedanken aus dem Kopf, daß ich für dich Klamotten vorführe, klar ? Ich hasse sowas ....."

Dale lachte sofort und nickte. "Keine Sorge, ich habe nicht vor, dich zu quälen." Mit den Worten stand er auf und kam zu ihm. "Darf ich mal ?" fragend packte er den Hosenbund und zog einmal kräftig daran. Erst nach oben, dann nach unten. So rutschte die Hose ein klein wenig tiefer und trug sich angenehmer. "Ich würde es wirklich mit dem Wasser versuchen. Die Hose passt dann wie angegossen und ist bequem, weil sie sich genau deinem Körper anpasst. Wenn du eine Größe mehr nimmst, dann rutscht dir diese Sorte von Hose zu tief auf die Hüfte... das sieht nicht aus." erklärte er leise und lächelte sacht. Was Mode anging, kannte er sich aus. "Diese Hosen sitzen zwar meist gut, aber sie knausern bewusst am Schritt, damit es sexier aussieht."

Bei dem Ganzen hatte Cayle zwar ruhig gehalten, doch die Brauen tief in seine Augen gezogen, erst jetzt legte er seine Rechte auf die Schulter Dales und schob ihn ein wenig von sich weg. "Hör zu, Kleiner - wenn du in meine Hosen willst, sag es direkt. Ich mag keine Spielchen - und ich mag es nicht, wenn man mir ungefragt an die Wäsche geht. Wir sind hier wegen Peter, und ich möchte, daß mein kleiner Bruder einen fairen Vertrag kriegt. Darie meint, daß es geht - und ich vertraue ihm, er ist nen Tick klüger als ich. Also mach das klar, und wenn du nachher Zeit hast, dann sag mir Bescheid. Und jetzt wieder zurück an die Couch und zum Geschäft, verstanden ?" Cayles Stimme zeigte ebenso wie sein Gesicht, daß er es ernst meinte - und zwar ein jedes Wort. Zuerst kam das Geschäft - dann ein eventuelles Vergnügen, doch er wollte das auch direkt wissen und keine komplizierten Spielchen spielen. Darie seufzte leise und wisperte ein sanftes "Nicht, Großer ... er meint es doch nicht böse ?", das Cayle sichtlich beruhigte und er ließ Dale los, entspannte sich sichtbar und nickte nur kurz zur Entschuldigung.

"Entschuldige, ich wollte wirklich nicht aufdringlich sein." Auch Dale entschuldigte sich und Peter merkte jetzt so richtig, daß Cayle im Knast gewesen war, weil er solche Dinge gleich als Annäherungsversuch sah. Dale setzte sich wieder. Er merkte, daß er zu weit gegangen war und er hatte gemerkt, daß Cayle Mühe gehabt hatte, ihm nicht eine runterzuhauen. Auch bemerkte er, daß Cayle sehr direkt war, wenn es um Sexuelles ging.

Der große Blaue nahm noch einen Schluck Wasser und sah dann zu Darie - dieser nickte und seufzte leise, ehe er sich wieder Dale zuwandte und leise zu ihm sprach. "Bitte verzeih diesen Zwischenfall - ich denke, es ist besser, wenn ich einige Dinge kläre. Cayle ist mein Halbbruder und da Peter und ich Gefährten sind, in gewisser Weise auch der Peters. Er wird also immer dabei sein und dafür sorgen, daß keine Fans oder sonst jemand Unerwünschtes an Peter herankommt - quasi ein unbezahlter Bodyguard, also für dich eine Ersparnis. Bitte verzeih sein etwas rauhes Verhalten, doch er hat es sich die letzten fünf Jahre angewöhnt. Cayle war bis vor Kurzem noch im Gefängnis und ist begnadigt worden - er ist jedoch noch auf Bewährung und arbeitet jetzt quasi für mich. Es wäre sehr zuvorkommend, wenn du vielleicht jeden Monat einen Bericht über seine Arbeit liefern könntest, denn auf diese Weise sind seine Bewährungshelfer beruhigt. Und du brauchst keine Sorge haben - es wird nichts passieren." Der große Blaue nickte auf die Worte seines Bruders und lehnte sich wieder an, steckte die Hände in die Hosentaschen und hob abwartend eine Braue.

"Ach so ist das... aber natürlich, und ich bezahle ihm auch ein gern ein kleines Gehalt. Es macht sich dann noch besser, wenn er ein geregeltes Einkommen aufzuweisen hat." erklärte Dale. "Ich werde für ihn dann auch einen Vertrag erstellen." fügte er an. Er war kein Typ, der Andere vorschnell verurteilte, und er merkte ja auch, daß in dem großen Blauen ein guter Kern steckte. "Den Vertrag für Peter werde ich sofort von Joakim fertigmachen lassen, wenn ihr möchtet... ebenso den für Cayle."

Der Große sah zu Darie und hob fragend eine Braue - der schlanke Maler lächelte und nickte, drehte sich zu Dale um und nickte erneut, als er ihm antwortete. "Ich danke dir, Dale. Laß die Verträge gleich aufsetzen, solange wir noch hier sind ? Dann haben wir das schon erledigt. Achja, falls du dich wunderst, weil ich das mit den Verträgen mache - von uns Dreien kenne ich mich am Besten damit aus." Cayle nickte nur und holte sich noch einen Becher Wasser - er ließ sich nicht anmerken, wie froh er um den Vertrag war, denn er hatte sich schon Gedanken darüber gemacht, wer ihn denn als ehemaligen Sträfling anstellen würde. Darie wußte um die Gedanken seines Bruders und lächelte dankbar zu dem Agenten, denn dieser hatte auf diese Weise gleich mehrere Probleme gelöst.

"Das habe ich schon bemerkt, Darie... auch Peters Leseschwäche, aber ich denke, das werdet ihr sicher beheben, Hm ?" Peter lief dunkel an, er war froh, daß Dale es so sorgfältig gewählt ausdrückte. "Darie wird's mir beibringen, ein wenig kann ich ja... aber eben nicht genug, um so einen Vertrag zu verstehen." versuchte er zu erklären. "Ist schon gut Peter, ich verurteile das nicht... und auch nicht, daß Jemand im Gefängnis war." Mit den Worten erhob er sich wieder und ging kurz hinaus, um Joakim zu sagen, daß er die Verträge fertigmachte. Wegen Cayle sagte er noch genauer Bescheid und kam wieder zurück. "Viertelstunde ist hoffentlich genehm ?"

Inzwischen hatte der große Blaue sich sichtbar entspannt und zu Darie über die Couchlehne gelehnt, den beiden Jüngeren je einen sanften Kuß auf die Wange gehaucht und leise zu ihnen gewispert. "Sorry für den Ausbruch - alte Gewohnheit." Darie nickte nur und kuschelte sich ein wenig an den Blauhaarigen heran, doch dann kam auch schon Dale wieder und so nickte er auf dessen Worte, als Cayle sich wieder aufrichtete und zur Wand zurückkehrte. "Das ist sogar schneller, als ich erwartet habe, Dale - ich danke dir, daß du so schnell reagierst. Reden wir noch ein wenig über unsere Zusammenarbeit, während wir arbeiten ? Ich muß Peter und Cayle noch ein eigenes Handy kaufen, währenddessen sind sie über meine Nummer zu erreichen und momentan auch Beide unter meiner Adresse."

"Das dürfte kein Problem sein. Cayle muss sich nur hier bei der Polizei melden wegen seinem Wohnsitz.. Aber ich vermute, das weißt du, Cayle." Dale sah kurz zu Cayle, dann wieder zu Darie. Er konnte Cayle auch eine eigene Wohnung besorgen, doch es wäre wohl zu aufdringlich, wenn er das auch noch erwähnte. Es konnte in den falschen Hals geraten, wenn er sich ZU sehr bemühte. "Für die Zusammenarbeit bekommt ihr auch meine private Telefonnummer. Ich bin immer zu erreichen für meine Kunden. Ich wäre euch nur dankbar, wenn er sie nicht weitergebt."

Der große Blaue nickte nur und sagte nichts weiter - er hatte sich schon hier in Los Angeles angemeldet wegen des Wohnsitzes, doch wegen der Arbeit hatte er noch gewartet. Darie hingegen lächelte wieder und nickte, ehe er dem Agenten leise antwortete. "Das Gleiche gilt für meine Nummer, Dale ... doch ich denke, daß ich da keine Befürchtung haben muß, nicht wahr ?" Der schlanke Maler ahnte, daß der Goldäugige noch etwas hatte sagen wollen, doch das würde noch Zeit haben, um es näher zu erforschen. Daß Dale ein klein wenig Interesse an seinem großen Bruder zeigte, merkte Darie sehr wohl und es verwunderte ihn nicht, doch er würde in dieser Hinsicht nichts erwähnen, schließlich war es die Angelegenheit der Beiden.

Dale war in der Tat fasziniert von Cayle, aber nicht in sexueller Weise, obwohl die Reize nicht zu verachten waren. Anmerken ließ er es sich nicht weiter anmerken, sondern nickte. "Ich werde die Nummer natürlich nicht weitergeben. Ich hab noch ein Angebot für dich... aber nur, wenn du es möchtest und ich werde es natürlich auch gut entlohnen." Dale war schon länger eine Idee gekommen. "Es geht um Bilder von dir. Ich würde sie gern auf Stoffe drucken... Shirts, Bettwäsche und so."

Wenn Dale ein zweiter Kopf gewachsen wäre, hätte Darie nicht verdatterter kucken können. "Bettwäsche und Shirts ?" Cayle hingegen grinste plötzlich und schnippte seinem kleinen Bruder mit den Fingerspitzen auf den Hinterkopf, ehe er leise zu ihm sprach. "Das habe ich dir schon lange vorgeschlagen, Kleiner. Weißt du, wieviel der Kerle im Knast sich sowas gekauft hätten ? Von all den Leuten, die in den Großstädten rumtigern und gerne was Hübsches fürs Bett oder zum Anziehen hätten, mal ganz abgesehen. Deine Kerle sind einfach nur herrlich und du weißt das." Der Maler seufzte nur leise und verhinderte mit Mühe, daß er nicht völlig dunkel auf seinen Wangen wurde, ehe er sich eine Haarsträhne aus der Stirn strich und leise seufzte. "Ich ... ich muß das noch überlegen, doch wenn du möchtest, kannst du ja Morgen einmal bei mir vorbeisehen ? Dann zeige ich dir meine Bilder und Skizzen und du kannst sehen, ob du geeignete Motive findest ?"

"Liebend gern." strahlte Dale. Er war froh, daß Cayle seinem kleinen Bruder einen kleinen Stupser gegeben hatte. Daß der Maler sehr bescheiden war, hatte Dale schon gehört und wie es schien, gefiel Peter die Idee auch gut, denn er grinste wie ein Honigkuchenpferd. Das Grinsen bröckelte aber, als Dale noch etwas anfügte. "Bilder von Peter wären doch ideal, oder ?"

Nun war es an Darie, zu lächeln, und er drehte sich zu seinem Liebsten. "Herrlich ... er ist so oder so mein liebstes Motiv, ich habe schon einige Skizzen von ihm gemalt. Doch wie gesagt, sieh dir am Besten erst einmal die Bilder an, ehe du entscheidest - nicht jedes Motiv verkauft sich und nicht jedes Bild ist druckfähig. Gerade meine Ölbilder sind dafür absolut ungeeignet, ich denke, daß die Graphitskizzen besser dafür sind." Cayle hatte sich inzwischen wieder an die Wand angelehnt, und auch wenn sein Grinsen wieder vergangen war, so zeigten seine Züge nicht mehr den kalten Ernst, den sie am Anfang gezeigt hatten. Dieser Agent war sehr gewitzt ... und hatte auch gute Ideen, eine schnelle Auffassungsgabe und schien sein Handwerk zu verstehen. Doch der große Blaue nahm sich vor, ein offenes Auge auf ihn zu haben, denn er war ein wenig mißtrauisch, denn es schien einfach alles viel zu sehr zu klappen. Ein guter Agent, noch bessere Verträge und dazu noch so hübsch ? Irgendetwas mußte daran faul sein, denn es war einfach alles viel zu gut.

Es gab aber keinen Haken an der Sache. Dale war fair und gab hin und wieder gern mehr als nötig. Er hatte für sein restliches Leben mehr als nur genug Geld. Er lebte allein von den Zinsen mehr als gut und konnte damit sogar einen Grossteil der Ausgaben für die Models bezahlen. Die Arbeit als Manager und Designer tat er nur, um sich zu beschäftigen. Er war von Hundert auf Null gegangen nach seinem angeblichen Unfall. Zwei Jahre Pause waren drin gewesen, in denen er sich auch psychisch wieder erholen musste. Er war knapp Dreißig, hatte von Baby an gemodelt. Seine Mutter war halb verrückt gewesen, hatte ihn immer auf Modeschauen und Shootings geschleppt. Das ging über die Kindheit, bis er volljährig wurde und selbst danach arbeitete er noch als Model. Bis zu jenem Tag, an dem seine Karriere ein jähes Ende nahm. Er fiel durch eine Glastür. Was aber nie ans Licht gekommen war, daß er geschubst worden war. Daß er ausgerutscht war, hatte man vermutet und die Ursache hielt sich noch Heute in den Erzählungen der Menschen fest. Dale dachte einen Moment an die Zeit und döste dabei kurz weg, wobei er unbewusst mit dem Finger die lose Haarsträhne aufzwirbelte. Als es klopfte, schreckte er zusammen und bat Joakim herein.

Währenddessen hatte sich Darie an seinen Liebsten gekuschelt und die Ruhe genossen - erst, als der Sekretär hereinkam, setzte er sich wieder auf und lächelte erwartungsvoll, da er die Verträge noch einmal prüfen wollte, ehe Cayle und Peter sie unterschreiben würden. Woran Dale gedacht hatte, wußte der Maler nicht, aber er hatte sich zurückgehalten, um ihn nicht zu stören.

Dale nahm Joakim die Verträge ab und schickte ihn dann in seine wohlverdiente Mittagspause. Heute würde eh nicht mehr viel passieren. So reichte er Darie beide Verträge, damit er sie prüfen konnte, und holte einen Kugelschreiber von seinem Schreibtisch, bevor er sich auch wieder setzte und den Stift auf den Tisch legte.

Der Maler nahm die Schriftstücke und überflog sie konzentriert, nickte dann und reichte den einen Peter und den Anderen zu Cayle, der ihn aufnahm und selbst noch einmal überflog. Dann nickte auch der Große und kam um die Couch herum, schnappte sich den Kuli und unterschrieb, gab den Durchschlag dem Schwarzhaarigen, der ihn faltete und zu dem Anderen von seinem Liebsten in die Tasche legte, und steckte den Kuli ein, da Peter schon unterschrieben hatte.

Dale beobachtete das Tun Cayels und lächelte sacht. Den Kuli konnte er entbehren und es störte ihn somit nicht weiter, daß der Große ihn einkassiert hatte. "Wann kann ich dann Morgen zu euch kommen ? Ich würde mir wirklich gern deine Kunstwerke ansehen." fragte er Darie. Man sah, daß er drauf brannte, die Bilder zu bewundern. Nebenher nahm er die Verträge, wartete aber noch auf Antwort, bevor er sie zu seinem Schreibtisch brachte.

"Wenn du Zeit hast, doch bitte nicht zu früh - ab elf Uhr vormittags wäre ideal ?" Der schlanke Maler wußte, daß er vorher Niemanden zu sich in die Wohnung bitten brauchte, da es wohl nicht denkbar war, daß sie Heute früh zum Schlafen kommen würden, ein Gedanke, der Cayle für einen winzigen Moment zum Grinsen brachte.

"Ich verstehe." grinste Dale, denn auch er konnte sich den Rest dazu denken. Irgendwie beneidete er es ja schon ein wenig, das ließ er sich aber nicht anmerken. "Dann werde ich halb Zwölf bei dir sein, dann habt ihr genug Zeit." Bei den Worten wurde Peter etwas dunkler. Er hatte die meiste Zeit geschwiegen. Für ihn war es seltsam, Dale Gegenüber zu sitzen. Einmal hatte er mit ihm zusammengearbeitet, und das war schon ewig hergewesen.

Darie war in dieser Hinsicht viel unbefangener, da er schon lange mit berühmten Persönlichkeiten zu tun hatte und schnell merkte, wenn Jemand nicht eingebildet war. "Ich danke dir - bis Morgen dann, Dale." Mit den Worten stand der Maler auf und reichte ihm seine Hand - Cayle kam von hinten und schüttelte dem Agenten ebenfalls kurz die Hand und wartete dann darauf, daß auch Peter sich verabschiedete, damit sie heimgehen konnten.

Peter gab Dale auch die Hand, der lächelte wegen dem erneut so ehrfürchtigen Blick und lächelte weich, als die Drei dann das Büro verließen. Erst, als sie Draußen waren, schnaufte Peter auf. "Ich fasse es nicht... das war ER... er ist mein Vorbild gewesen, wisst ihr ?" Peter wirkte aufgelöst und strahlte über beide Ohren. "Es ist so schade, daß dieser Unfall war."

Cayle lachte leise und wuschelte ihm durch die Haare, ehe er ein leises "Jap, ich dachte schon, du küßt den Boden, auf dem er geht.", ehe er wieder verstummte und ihn kurz seitlich an sich zog. "Ehrlich ? Ich finde, die Narben stehen ihm - machen ihn interessanter, als wenn er makellos wäre. Nichts gegen dich, Peter, aber Models sind mir im Allgemeinen einfach viel zu glatt." Darie schmunzelte und nickte, ehe er seinen Arm in den seines Liebsten hakte und leise wisperte. "Irgendwie hat er Recht ... Antares oder auch Dale sieht wirklich interessanter mit den feinen Narben aus. Ich denke, ich werde ihn einmal fragen, ob ich ihn malen darf - er reizt mich."

"Antares ist nicht mehr da... Ich glaube, er hat das wirklich abgelegt. Ich hab das auch immer... jedes Mal, wenn ich in meine Wohnung kam, hab ich Peter begrüßt und Valentine vor der Tür gelassen." So sah Peter es und das gab er auch gern kund. "Ich glaube, er fühlt sich wohl als Dale.... Ich hab ihn als Model oft gesehen und einmal mit ihm zusammengearbeitet... er war da so anders. Viele hatten Angst vor ihm." erzählte er weiter.

Darie zog ihn ein wenig näher zu sich und küßte ihn sanft, ehe er leise antwortete, während sie auf ein Taxi warteten. "Ich mag Peter auch lieber, als Valentine ... und nun mußt du nie mehr anders sein als du jetzt bist, mein Herz. Wegen Dale - ich bin froh, wenn er sich wohlfühlt, viele Models verfallen in tiefste Depressionen, wenn sie etwas wie er durchstehen müssen. Ich bewundere ihn für seine emotionale Stärke und sein Durchhaltevermögen." Cayle nickte und winkte derweil einem Taxi, das auch sofort anhielt und zu ihnen fuhr. Nachdem sie eingestiegen waren, gab er dem Taxifahrer die Adresse durch und lehnte sich hinten an, lächelte sanft zu seinen beiden Brüdern und hörte ihnen weiterhin zu, während er seinen eigenen Gedanken nachhing.

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