Balken01a


Lendao und Aliaume 01
 

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Lendao Pathor blieb auf einer Sanddüne stehen. Seine freie Hand öffnete das große Tuch um seinen Kopf ein wenig mehr, daß er besser sehen konnte. Er strich sich die Haare aus dem Gesicht und ließ sich langsam auf ein Knie sinken, hielt sich dabei an seinem Doppelklingenschwert fest, welches ihm grad als Wanderstab diente. Sein Blick schweifte über die Wüste, kurz sah er zur Sonne hoch und im nächsten Augenblick leuchteten seine Augen eisblau auf und seine Haut wurde erneut von einer feinen Eisschicht überzogen. Dann lächelte er kalt, als er etwas Verschwommenes am Horizont wahrnahm 'Das muß das Schloß sein !' dachte sich der Krieger. Langsam erhob er sich wieder, vermummte sich erneut und setzte sich dann in Bewegung. Es dauerte lange, bis er das Schloß erreicht hatte. Er mußte den Kopf weit in den Nacken legen, um bis zu den Zinnen aufsehen zu können. Dann begann er den Geheimeingang zu suchen, von dem ihm im Dorf erzählt wurde. Seine Finger glitten über den Stein und suchten nach der Einkerbung, wieder verging viel Zeit, die ihn mürbe machte. Geduld zählte nicht zu seinen Vorteilen, bestimmt nicht. Fast ein wenig ärgerlich haute er an einer Stelle kräftig gegen den Stein... der nachgab... verwundert blieb er stehen und lächelte wieder kalt 'Der Eingang, endlich !' Er schob die Tür auf und trat vorsichtig in den Palasthof. Er hielt sich in den Schatten einiger Bäume auf. Bäume ? Hier ? Verwundert bemerkte er, daß er am Rand eines gepflegten Parks stand. Das Schloß wurde im Halbkreis von kleineren Gebäuden umringt und funkelte prächtig. Sein Blick glitt über den Platz und wieder zum Garten, dort entdeckte er einen flachen, großflächigen Brunnen. Leise schlich er durch die Schatten auf den Brunnen zu, ließ sich dann am Rand nieder, schob das Tuch von seinem Kopf, so daß auf seinen Schultern lag, schlug den Mantel zurück und tauchte dann seinen Kopf in das kühle Wasser. Fast hätte es ihn geschockt, daß das Wasser so kalt ist. Mit Schwung zog er seinen Kopf wieder aus dem Wasser heraus, schleuderte damit die nassen Haare in den Nacken und wischte sich über die feuchten Lippen, gebannt starrte er auf das Wasser 'So kalt... es ist wirklich ein Ort außerhalb des Raumes... diese irren Weisen hatten Recht.' Er erhob sich wieder und hielt nun direkt auf das Schloß zu.

Mit einem gelangweilten Seufzen verengten sich die Pupillen des Schwarzhäutigen bis auf einen schmalen, an Katzenaugen erinnernden Spalt, bevor er wieder verstummte, den Blick durch eines der buntglasgeschmückten Fenster schweifen ließ. So lange Zeit nun war er schon hier, seit auch er auf der Jagd nach den sagenhaften Schätzen den Schloßherrn angegriffen hatte ... nun, die Schätze hatte er damals auch wirklich bekommen. Doch nicht umsonst ... mit ihnen ebenso den Fluch des Schlosses, den der sterbende Schloßherr auf ihn übertragen hatte ... diesen verdammten Fluch. Leise auffauchend bei dem Gedanken, sah Aliaume auf die blauweißschimmernden Zeichen an seinen Armen, strich mit einer der rubinroten Krallen darüber ... entwich seinen Lippen ein leises Keuchen, als er sich die Haut aufritzte, fühlen konnte, wie die Wunden sofort unter seiner Heilkraft wieder abheilten. Ja, er hatte seine Schätze ... unzählige Diener, ein Schloß, so wie er es sich erträumt hatte. Doch das war auch schon Alles. Mit Keinem der Diener war etwas Vernünftiges anzufangen, weder ein Gespräch noch etwas Anderes ... die einzige Unterhaltung waren die Schatzsucher, die alle paar Jahrtausende kamen, wenn das Schloß sich wieder in der Wüste zeigte. Wie aufs Stichwort konnte der schlanke Schloßherr einen Eindringling innerhab der Schloßmauern fühlen, strich er sich seine knielangen, wallenden rubinroten Haare nach hinten – stand dann auf, leise, geschmeidig durch die leeren Hallen gehend, packte dabei einen der Kampfspeere an den Wänden, deren lange Klingen noch immer messerscharf waren.

Lendao besah sich das Portal des Schloßes, drehte sich noch einmal zum Schlosshof und dem Park um. Hier war Niemand, was ihn skeptisch werden ließ. Langsam verformten sich seine feingliedrigen Finger, seine blauen Fingernägel wurden länger, härter, seine Hände nahmen Klauengestalt an und seine Haut wurde noch blasser, bekam einen Hauch von Blau. Er zog sich das Tuch vom Hals und ließ es auf einer der Statuen am Portal zurück. Dann fächerte der Metallschutz für seine Flügel aus [hat son effekt, wie die masken bei stargate dem film], rückte er die beiden Schwerter am Gürtel zurecht und hieb dann mit der Faust gegen die Tür. Sie war nicht erwartungsgemäß verschlossen, sondern schwang sofort auf. Verdutzt sah er hinein und trat dann in die große Halle. Sein Blick wanderte umher, dann durchschnitt seine tiefe, kräftige Stimme die Stille "Ich bin Lendao Pathor vom Clan der Schwerter." Schob dabei den Mantel ganz weg, so dass das Wappen auf seinem Brustpanzer erkennbar war. Er blieb verharren und wartete auf eine Reaktion, ihm lag es nicht, sich heimlich irgendwo einzuschleichen, ging auch gegen seinen Kodex.

"Welch hochtrabender Name für einen ebenso hochtrabenden Mann ... es ist lange her, daß mich Jemand mit Worten herausforderte, kleiner Vogel. Und deine Kampfkraft damit muß sehr schlecht sein, wenn du eine dermaßen schwere Rüstung benötigst, um deinen hübschen Körper zu beschützen." Leise, schon fast sarkastische Worte, die aus den Schatten einer Wand erklangen ... dann begannen sie, sich zu bewegen, gaben die dunklen, rubinrot wallenden Haare frei, die Aliaume dann mit einem leichten Kopfschwung nach Hinten schwang, bevor er aus dem Schatten heraustrat. Sacht kratzte die scharfe Spitze der Kampfspeerklinge auf dem Marmorboden, als der Schwarzhäutige sie senkte, damit einen leichten Kreis um sich zog – entblößte ein leises Lächeln die langen Reißzähne, ebenso wie seine tiefblauen Katzenaugen sich leicht verengten.

Lendao hatte sich mit dem ersten Wort umgewandt zu ihrer Quelle. Seine Klauen legten sich reflexartig auf die Griffe der beiden Schwerter. Doch als er den Worten `hübscher Körper` weiterhin lauschte, wich er doch Tatsache einen Schritt zurück. Unüblich für ihn und entsprach vor Allem nicht seinem Stolz. Knurrend straffte er sich wieder, deutete einen Gruß mit einem leichten Kopfneigen an. "Es liegt mir fern, ungefragt einzudringen. Mein Anklopfen wurde anscheinend überhört." Lächelte kalt, sah zur Tür zurück, die arg an ihren Scharnieren gelitten hatte. Fast ein wenig fragend sah er an sich herab, fand er doch, dass seine Rüstung nicht so schwer war, sie gab mehr von seinem Körper preis, als ihm in einem Kampf lieb sein konnte. [noch mal nebenher... der brustpanzer... ist wirklich nur auf der brust, vom schlüßelbein bzw. den knochen knapp unterm hals bis knapp unter die brust... nur auf einer seite ist ein schmaler ausläufer, der auf den rücken geht... die hose is recht offenherzig... aber ich vergaß, sofern ein chara mehr als einen knappen tanga trägt, gilt er gleich als zugegknöpft ...*gggg*]. Er lächelte wieder finster "Ihr zieht schnelle Schlüsse, seid der Gefahr bewusst, dass sie auch Euch fehleiten können." Sein Blick schweifte erneut durch die Halle "Ich will Eure Zeit nicht verschwenden und gebe Euch nicht das Recht, die meine zu verschwenden, sofern Ihr nicht der Schlossherr seit. Denn ich habe einen Auftrag zu erfüllen und dieser gebietet mir Eile !"

Mit einem leisen Fauchen quittierte der Schwarzhäutige das geschwollene Gerede, kam nun ein wenig näher ... verengte die katzenartigen Augen, bevor er nur kurz seinen Kopf schüttelte, schließlich leise zu dem Geflügelten sprach. "Eile, immer hetzen, in Eile sein ... ich war früher genauso, doch in diesem verammten Schloß lernt man, was es heißt, sich Zeit zu lassen. Zeit ist das Einzige, das es hier unbegrenzt gibt ! Und dein Klopfen – natürlich habe ich es gehört, aber warum soll ich wie ein Diener sofort zur Tür wieseln um dich hereinzubitten ?! Du bist von selber reingekommen, so viel Verstand scheinst du ja noch zu besitzen. Und was den Schloßherrn angeht – der Alte nagt an den Wurzeln der Bäume, oder sie an ihm – einerlei. Nun bin ich das Arschloch, das den Fluch tragen muß, dem dieses verdammte Schloß gehört mitsamt den Schätzen, die mich damals lockten ! Also entweder du verschwendest deine Zeit mit mir – oder du kannst dich gleich wieder verzischen, dein geschwollenes Gerede beeindruckt mich nicht, kleiner Vogel !"

Lenadao blieb wo er war, rührte sich nicht, einzig und allein öffnete er seine Schwingen, ihm missfiel die Anrede dieses Wesens. Knirschend spielte er mit seinem Zungenpircing und biss darauf herum. Schon oft hat ihn das davon abgehalten, unbedachte Worte von sich zu geben. Ärgerlich verzog er das Gesicht und unterdrückte nur schwerlich ein leises Knurren. Sein Blick glitt über den Körper des Wesens "Ihr seid der neue Schlossherr ?" Skeptisch und auch leicht abwertend klang seine Frage. Er verengte die Augen ein wenig, überhörte er nicht, dass sein Gegenüber diese Aufgabe nicht freiwillig übernommen hatte. Er holte tief Luft "Ich habe mich Euch vorgestellt, nennt mir gütigerweise Euren Namen."

"Mein Name ? Aliaume. Ich war früher, bevor ich in dieses verdammte Schloß kam, ein berühmter Assassine ... doch jetzt ist mein Name vergessen, begraben im Sand der Zeit. Faulen und verrotten und es bis in alle Ewigkeit fühlen soll der Misthund, der mich hierher band – und du wirst ebenso sterben, weil ich dieses verfluchte Schloß und den noch verfluchteren Schatz beschützen muß !!" Mehr als nur wütend, klangen die Worte des Schwarzhäutigen in der riesigen Halle wider ... spannte sein Körper sich innerhalb eines Gedankens an, als er die schlanke, doch gefährliche, an beiden Enden mit langen Klingen bewehrte Waffe schwang, die lange Klinge direkt auf den ungeschützten Bauch des Geflügelten zielte.

Lendao zog kreuzweise seine zwei Schwerter und wehrte den Speer im letzten Moment ab. Daß der Speer einen Kratzer auf seinem Bauch hinterließ, interessierte ihn im Moment nicht. Er drehte sich einmal um sich selbst, verschaffte sich damit etwas mehr Platz und ging in Angriffshaltung über. Ein Schwert schwebte über seinem Kopf, das Andere richtete sich gerade gegen Aliaume. Während der Drehung hatten seine Finger die versteckten Halterungen seines Capes gelöst, welches nun zu Boden rutschte. Ein Hindernis weniger. Er lächelte noch immer kalt "Ich kam her, um meinen Auftrag zu erfüllen, diesen Fluch zu brechen. Jedoch werde ich dies sicher nicht tun, wenn ich dabei einem Meuchelmörder helfe." Er drückte sich vom Boden ab, hielt sich einen Meter über dem Boden mit Hilfe seiner Flügel *Nun kann ich wenigstens eine vernünftige Grabaufschrift gestalten... Aliaume, gerichtet von einem kleinen Vogel.* erklangen seine angriffslustigen Gedanken. [ich nehm jetzt mal senden... meiner is ja noch irgendwo elf... sollte deiner das elfische senden nich empfangen können... muß ich wohl auf das dämonische zurückgreifen]. Bewusst seine Magie nicht einsetzend, flog er auf seinen Gegner zu, ließ seine Klingen kreisen und knurrte laut auf.

Mit einem leisen Fauchen hatte Aliaume das Fliegen des Größeren quittiert, bei dem Senden ein wenig stutzend – konnte der Rothaarige es zwar fühlen, doch nicht verstehen. #Wenn du mit mir reden willst, dann sprich DEUTLICH !!, Piepmatz ! Sonst spieß ich dich auf und brate dich und fresse dich, ich mag angeberische Vögelchen wie dich, ihr schmeckt süß von eurem Stolz !!# Zornig kam er dem Geflügelten wieder näher, duckte sich schnell, geschmeidig unter dessen Schwertern weg – schlug nun selbst mit der langen Klinge seines Kampfspeers zu, den Block des Größeren erwartend, zog den Speer dann zurück und drehte ihn geschmeidig, so daß jetzt die kurze, gerade Speerklinge am Ende direkt auf die Kehle des Hellhäutigen zuraste.

Lendao zuckte zusammen, diese Art der Kommunikation hatte er schon lange nicht mehr verwendet. Er missachtete seine Deckung und spürte im nächsten Moment die Klinge an seinem Hals. Aus Reflex heraus klinkte sich seine Magie mit ein und er war plötzlich verschwunden. 3 Meter hinter Aliaume kam er auf einem Knie wieder auf, knurrend griff er sich an den Hals und wartete. Als er die Hand wieder fortnahm, wies nur noch das Blut auf seiner Hand auf die Wunde hin. Demonstrativ langsam erhob er sich wieder, öffnete weit die Schwingen, senkte den Kopf leicht und sah den Dämon finster lächelnd an. So schnell ließ er sich nicht reizen, um blind loszuschlagen #Ist das Alles ? Fällt dir nichts Besseres ein ?#. Leise begann er etwas in einer fremden Sprache vor sich hinzumurmeln, seine Augen glühten auf, dann ging er wieder in Angriffsposition über. Momente später erfüllte das Klirren von Stahl die Schlosshalle, immer wieder schlug Lendao auf seinen Gegner ein, bemerkte, daß dieser nicht seine ganze Kraft einsetzte, kam nur nicht dahinter, ob das beabsichtigt war oder ob er schon eingerostet war nach den Tausenden von Jahren. In einer eleganten Drehung, wobei er Aliaume die Sicht durch seine Flügel nahm, brachte er sich hinter ihn und hieb mit seinem Schwertknauf auf einen bestimmten Punkt auf dessen Arm, der dazu führen sollte, dass er seine Waffe fallen lässt.

Laut aufbrüllend vor Wut ließ der Schwarzhäutige tatsächlich seinen Kampfspeer fallen, laut und tief dabei aufknurrend ... drehte sich plötzlich schnell und unerwartet, striffen die schmalen, klingenden Silberarmreifen das linke Schultergelenk des Geflügelten .... lähmte das kalte Metall den gesamten, linken Arm des Größeren. Mit einem leisen Keuchen sprang Aliaume außer Reichweite, hielt sich den durch die Kraft des Schlages gebrochenen Arm ... heilten die Knochen nur langsam, da die Zeitlosigkeit des Schlosses auch seine Selbstheilung beeinträchtigte, ebenso wie seine Reaktionen.

Lendao fauchte erschrocken auf, als sich seine Krallen fast krampfhaft um den Schwertgriff legten und er seinen linken Arm nicht mehr benutzen konnte. Er war gezwungen das Schwert fallen zulassen und bleckte wütend die Zähne. Laut knurrend sprang er wieder auf, war einen Augenschlag später verschwunden und tauchte dicht vor Aliaume wieder auf, schlug mit dem Schwertknauf auf dessen Brust, so dass der Rothaarige sich leicht nach vorne beugte, hieb dann mit den Ellenbogen auf den Rücken und schwang sich selber in die Luft. Lendao drehte sich blitzschnell, kam auf Aliaumes Rücken wieder nieder und drückte ihn mit seinen Knien am Boden fest, zeitgleich schlossen Eisfesseln über Hüfte und Beine, so dass er sich nur unter großen Kraftanstrengungen befreien könnte. Nicht wegen Lendaos Gewicht, eher um das Eis zu brechen. Jetzt steckte er auch das andere Schwert wieder in den Gürtel und griff mit seiner Klaue in das Genick Aliaumes #Beweg dich... Bitte !# sendete er fast höhnisch, hatten sich seine Krallen über gewisse Punkte in seinem Genick gelegt, die bei der kleinsten Bewegung starke Schmerzen verursachen würden #Sag mir, was du bist !#

#Was ich bin ?! Eine dämlichere Frage ist dir nicht eingefallen oder ?!! Ein Mensch aus Rej'ito'a, der durch die anderen Welten und Dimensionen bummelte, Aufträge suchte und fand. Dann sollte ich eher fragen, was du für eine Mißgeburt bist, denn du bist weder ein Engel noch einer der geflügelten Feuerformer, so ein Spargel und Federgewicht wie du bist ! Und unfair kämpfen tust du auch !!# Zornige Gedanken, die sich förmlich in den Geist des Geflügelten fraßen, durch die Wut noch verstärkter, schärfer – dann verstummten sie, als der Schwarzhäutige seine Augen schloß, den Kopf senkte und schwer atmend in den Eisfesseln liegenblieb, da er merkte, daß eine Gegenwehr sinnlos wäre. #Tus endlich ... bring mich um, damit ich das endlich losbin !!!!#

Lendao hörte dem Rej’ito’aner ruhig zu #Deine Rasse ist mit unbekannt.# Er lächelte kalt und beugte sich dann langsam bis zu Aliaumes Ohr vor, sachte raunte er daran "Du willst nicht wissen, was ich bin, glaub mir." Er schnappte mit seinen Zähnen neben dem Ohr zu, als warnendes Zeichen. Er verstärkte den Druck seiner Krallen #Mach mich nicht wütend !# erklangen seine leicht zornigen Gedanken. Er drückte sich von dem Rothaarigen ab und ging ein Stück weg, kniete auf einem Knie nieder und legte beide Schwerter neben sich auf den Boden. Seine Schwingen sanken sehr tief nieder und seine rechte Faust legte sich auf seine linke Brust, senkte den Kopf und schloss die Augen. Er begann wieder in dieser fremden Sprache ein Zwiegespräch zu halten. Er holte sich neue Instruktionen, dabei schien es, als würde er sogar mit seinem Gesprächspartner streiten.

[ich konzentrier mich jetzt nich wirklich auf dich...d.h. ich halte das eis auch momentan nicht unter meiner kontrolle]

Mit einem noch immer andauernden Knurren sah der Schwarzhäutige zu dem Anderen, der scheinbar mehr als nur beschäftigt damit war, mit irgend Jemandem zu streiten ... nun gut, das konnte ihm mehr als nur recht sein, wenn der geflügelte Idiot abgelenkt war. Mit solch gearteten Gedanken begann Aliaume, seinen schlanken Körper leicht zu strecken, ohne daß es auffällig für den Geflügelten gewesen wäre – gruben seine harten Krallen sich mühelos in das Eis, rissen große Risse in die Fesseln, die schließlich auch nachgaben und splitterten. Schneller, als man meinen könnte, sprang der Rothaarige wieder auf, gruben sich die Krallen seiner Zehen in den ebenso splitternden Marmor des Bodens, als er auf Lendao zulief und ihn umwarf – seine langen Reißzähne direkt in dessen Kehle grub, während die Krallen der schlanken Hände sich in die ungeschützten Flügel fraßen, das Fleisch unter den Federn anrissen.

Aus Lendaos Kehle wollte sich ein Schrei bahnen, bekam aber nur ein Gurgeln hervor. Schmerzlich wurden ihm die Krallen in seinen Flügeln bewusst. Ein Ruck ging durch seinen ganzen Körper, sein rationaler Verstand schaltete sich aus. Jemand hat seine Flügel angefasst. Unheilvoll glühten seine Augen auf, seine Krallen griffen um die Handgelenke Aliaumes. Sein Eis floß durch die Knochen des Rothaarigen und er brauchte nur noch zudrücken, so dass sie splitterten. Auch schloss das Eis seine Kehle, verhinderte, dass Aliaume tiefer zubeißen konnte und vor Allem verschloß es die Wunde vorerst. Er hebelte den schweren Körper etwas von sich, bekam somit die nötige Körperbewegung und war plötzlich unter Aliaume verschwunden. Ein paar Meter weiter hinten zu den Treppen der Halle hin tauchte er wieder auf. Fauchend rappelte er sich auf, kam auf die Knie und würgte sein eigenes Blut aus, dann begann sich die Wunde am Hals zu schließen. Er sah die Wunden an seinen Flügeln, die sich langsam schlossen #Du bist TOT !# Schnitten seine eisigen Gedanken durch Aliaumes Kopf. Er hob die Arme an, richtete sie Aliaume entgegen und begann wieder leise zu murmeln. Um ihn herum kühlte die Luft extrem ab, dann entstanden vor ihm viele größere und kleinere Eisnadeln, die urplötzlich auf den Rothaarigen zuschossen.

Für einen Herzschlag keuchte der Schwarzhäutige unter dem Eis in sich auf, löste seine Selbstheilung es nur langsam ... jedoch schnell genug, daß er aufstehen konnte und zu dem wütenden Geflügelten sehen, der nun ein wenig seiner wirklichen Kraft erwachen ließ. #Gerne, Vogel ... dann muß ich nicht mehr hier warten und einen Schatz beschützen, den ich so sehr hasse wie ich ihn zuvor geliebt habe !!# Wie um seine Worte zu unterstreichen, bleibt er völlig regungslos stehen .... keuchte nur leise auf, als das Eis ihn trifft, ihn verletzt – seine Körperhitze die Kristalle wieder schmelzen ließ, die Wunden fast sichtbar heilten.

Aliaumes Worten drangen nicht wirklich bis in das Bewusstsein Lendaos. Im Moment wütete nur sein Fanatismus in ihm. Kalt lächelnd leckte er sich das restliche Blut von den Lippen und sah suchend zu seinen Schwertern. Er setzte wieder zu Sprung an, verschwand kurz darauf und tauchte knapp hinter Aliume auf, griff sich die Schwerter, drehte sich um und striff mit einem Schwert die Kniekehle des Rothaarigen, so dass er in die Knie gehen musste und stieß die andere Klinge in dessen Rücken. Fast bekamen seine Augen einen irren Glanz, als er das Blut über seine Krallen rinnen sieht.

Mit einem leisen Fauchen ging der Schwarzhäutige tatsächlich in die Knie, doch heilten die zerschnittenen Sehnen augenblicklich – wandelte das Fauchen sich in ein tiefes Knurren, als er sich langsam erhob, den Geflügelten einfach von sich schleuderte, dessen Schwert aus sich herauszog und ihm vor die Füße warf, während auch diese tiefe Wunde sich wieder schloß. #Stümper ! Mit so billigen Tricks wirst du mich Nie töten .... ach verdammt, du bist noch langweiliger als die Wesen hier, bietest nicht mal Abwechslung....# Leise Verachtung, die sich kurz in seinen Worten zeigte, als er sich abwandte – ohne einen weiteren Gedanken oder ein Wort seinen Kampfspeer aufnahm und an die Wand zurückhängte.

Lendao landete unsanft an der nächstbesten Wand, langsam und mühsam richtete er sich wieder auf, bemerkte dabei, dass seine Schulterknochen nicht mehr ganz waren. Wütende Blicke durchbohrten den Rothaarigen und er wischte sich angewidert über die Lippen, leckte sein Blut vom Handrücken dabei. Durch die Schmerzen wieder zu Verstand gekommen, drangen nun auch wieder die Gedanken des Anderen in sein Bewusstsein #Ich bin nicht hier, um Irgendwen zu unterhalten !# fauchte er wütend [musst mal schreien, wann die wirkung von deinem blut einsetzt]. Er hob wieder einen Arm und webte ein Zeichen in der Luft. Dann ballte er die Krallen zur Faust, er hatte nach den Flüssigkeiten in Aliaumes Körper gegriffen und ließ sie langsam zu Eis erstarren. Bis kein Blut mehr durch dessen Herz und Gehirn fließen würde.

Gerade wollte Aliaume den wütenden Gedanken des Geflügelten antworten, als er in sich dessen Magie erwachen fühlte ... das Verdicken seines Blutes, die Schmerzen, die ihm dies bereitete. Laut aufschreiend, brach der Schwarzhäutige auf dem Marmorboden zusammen, schwer atmend, immer wieder aufschreiend, je mehr das Eis in seinem Körper erwachte ... verstummte letztlich, als langsam die Schwärze vor seinen Augen kroch, die Kälte ihm jeglicher Kraft, seines Lebens beraubte.

Endlich fiel Aliaume, länger hätte Lendao den Griff auch nicht aufrecht erhalten können. Erschöpft ließ er seinen Arm sinken und die Kälte wich nach und nach aus dem Körper des Rothaarigen. Jetzt setzte auch endlich bei ihm die Heilung durch das Amulett auf seiner Brust ein. Angestrengt atmend erhob er sich wieder und fror in der Bewegung ein. Er runzelte die Stirn, da er eine Veränderung bemerkte. Irgend etwas stimmte hier ganz und gar nicht. Gänsehaut zog sich über seinen ganzen Körper und die Federn seiner Flügel standen alle ab, er umgriff sich selbst und starrte leicht geschockt vor sich. Mühselig sich zusammenreißend ging er weiter auf den Anderen zu, noch war der nicht komplett außer Gefecht gesetzt, wenn er seine Selbstheilung nicht per Gedankenkraft steuern musste. Er löste seine Peitsche, um diese dann als Fessel zu nutzen. Als er bei ihm angekommen war, wurde sein eisiger Blick langsam von einem sanftem Lächeln abgelöst. Es wunderte ihn ebenfalls, dass er den Rothaarigen hat leben lassen, obwohl er seine Flügel angefasst hatte. Lendao kniete sich zu Aliaume und begann ihn zu fesseln.

Nur langsam, mit dem Nachlassen der Magie, begann das Blut des Schwarzhäutigen wieder heiß zu werden und zu fließen ... sein Körper, sich wieder zu heilen und zu gesunden. Erst nach einer Weile wich die bleierne Schwärze von den Gedanken des Rothaarigen, so daß dieser die ebenso bleiernen Lider ein wenig heben konnte, den Geflügelten betrachten, der ihn nun fesselte. "Warum hast du mich nicht getötet, Vogel ?" Leise, fast nicht hörbar gewisperte Worte Aliaumes, bevor er seine Augen wieder schloß, den Kopf erschöpft auf den Boden sinken ließ.

Lendao verharrte für einen Moment und sah den Rothaarigen nachdenklich an. Im Grunde wusste er es nicht, doch das brauchte Aliaume ja nicht wissen. "Wenn ich dich töte, geht der Fluch auf mich über. Ich soll ihn brechen und nicht übernehmen !" fauchte er leise. Dann erhob er sich wieder, zog Aliaume auf die Füße. Die Fesseln boten genug Bewegungsfreiheit, dass er gehen konnte, somit schubste Lendao ihn vor sich her "Zeig mir das Schloß und vor Allem die Überreste deines Vorgängers!"

Der Rothaarige fauchte nur leise bei den harschen Worten auf, gehorchte aber und ging voraus ... knurrte nurmehr dunkel und schlug den Weg in den großen Innengarten des Schlosses ein, der verlassen und sterbend darin lag. Erst vor einem der großen, halbverdorrten Bäume blieb Aliaume stehen, nickte auf dessen Wurzeln – spuckte dann darauf, sprach leise und verachtend zu dem Geflügelten. "Dort habe ich dieses Aas verscharrt ... wenn du nochwas von ihm findest, sag ihm einen schönen Gruß – er soll in der Hölle schmoren !!"

Lendao stieß Aliaume zur Seite und fauchte ihn an. So behandelte man keine Toten. Angewidert schüttelte er den Kopf und kniete sich dann zu dem ‚Grab’. Er hielt seine Hand darüber und sprach ein paar Worte in seiner Sprache. Die andere Hand ruhte auf seinem Schwert und immer wieder traf den Rothaarigen ein Seitenblick. Nach einer Weile nickte er unmerklich und erhob sich wieder. Langsam wandte er sich Aliaume zu und sah ihn eingehend an "Willst du den Fluch loswerden und hier fortgehen können ?" Es war eine ernst gemeinte Frage, die nach einer ehrlichen Antwort verlangte.

Dieser hatte die ganze Prozedur eher mißtrauisch vom Rand aus verfolgt, senkte seine Brauen bei der Frage in seine Augen ... knurrte leicht auf, doch dann antwortete er ihm, konnte man nur zu deutlich erkennen, daß jedes der Worte der Wahrheit entsprach, auch wenn sie nicht gesendet wurden. "Was soll die dumme Frage ?!! NATÜRLICH will ich diesen verdammten Fluch loswerden und hier heraus – nur ein völliger Idiot würde sich freiwillig wünschen, hier zu schmoren ! Du hast doch gar keine Ahnung, wie es ist, hier festzusitzen und nicht mehr wegzukönnen – ich bin ein Wanderer, verdammt !!!!"

Lendao nickte langsam "Dann folge mir !" Ging dann voraus, wobei im nächsten Moment Aliuames Fesseln zu Eis wurden und augenblicklich zerfielen. Zielstrebig hielt Lendao auf einen bestimmten Raum im Obergeschoß zu, durchquerte den Raum bis zum Wandteppich, hieb Dreimal gegen die dahinterliegende Wand und es öffnete sich eine Geheimtür. Langsam ging er die Wendeltreppe hinab, bis sie in einem großen Saal ankamen, der eher einem übergroßem Altar glich. Kalt lächelte Lendao, Tote konnten so redselig sein. In der Mitte des Saals war ein rundes, weißes Fell, umgeben von hohen Kerzenständern mit schwarzen Kerzen. Die Wände waren mit schwerem blutrotem Samt verhängt und die Luft war erfüllt von einem süßlichem Geruch.

Nur ein Stirnrunzeln, das die Offenbarung der geheimen Kammer dem Rothaarigen herabgerungen hatte ... ebenso wie die Einrichtung darin, das Gehabe des Geflügelten. Einzig, als seine Fesseln zerfielen, hatte sich eine leichte Regung in den harten Zügen Aliaumes gezeigt, war er ein wenig verwundert darüber, daß der Geflügelte nunmehr so sorglos erschien – doch dann tat der Schwarzhäutige es mit einem Schulterzucken herab, wußte er doch, daß er unterlegen war, gegen die Magie Lendaos Nichts ausrichten oder gar entgegenzusetzen hatte. So setzte er sich ein wenig mißmutig auf einen der Steine, die herumlagen, verbargen die langen, blutroten Ponies sein Gesicht fast völlig – musterte er den Eismagier, der jetzt scheinbar eine Zeremonie oder etwas Ähnliches vorhatte, Aliaume wußte es nicht, da er von All dem nicht die geringste Ahnung hatte.

Lendao knurrte leise, nicht wirklich wollte er das machen, was ihm inzwischen aufgetragen wurde. Aber auch er sah keinen anderen Weg, wenn das hier fehlschlug, war es egal, wer ihn tötete. Ein kleiner Fehler und er war sowieso tot. Ein Seitenblick auf Aliaume folgte ‚Lieber kurz und schmerzlos...’ Er sah wieder auf das Fell ‚als für immer und ewig.’ Dann nickte er dem Rothaarigen zu. "Nicht dorthin, setz dich auf das Fell und wenn es geht, in die Mitte." Das weiße Fell bildete den Mittelpunkt des ganzen Raumes und Lendao begann die Kerzen zu entzünden. Mit jeder Kerze, die aufflammte, wurde ein silbernes Muster auf dem fast schwarzem Stein des Fußbodens sichtbar. Als alle Kerzen brannten, leuchtete auch das Muster hell auf. Lendao plazierte Aliaume und kniete sich dann vor ihn, schloß langsam die Augen und konzentrierte sich, dann sah er dem Rothaarigen forsch an "Unterbrich mich nicht und bewege dich nicht ! Sollte Etwas schief gehen, gehen wir Beide drauf und ich hab keinen Bock, für dich zu sterben !" Er sah auf seine Hände und dann wieder den Rothaarigen an, er überlegte, ob er ihn nicht einfrieren sollte, aber beim letzten Mal ist er fast drauf gegangen und außerdem muß er bei Bewusstsein bleiben. Er fauchte ärgerlich.

##Wenns nicht zu lange dauert, kann ich stillhalten, bin ja kein Stümper. Also beeil dich Bitte, Vogel, ich will endlich hier raus !## Leise, resignierende doch auch ein wenig verletzte Gedanken des Schwarzhäutigen, bevor er erstarrte ... mit der Übung seines früheren Berufes völlig regungslos saß, nicht Einmal mit den Wimpern zuckte, darauf wartete, daß der geflügelte Magier endlich mit dem Ritual begann. Nur für einen winzigen Moment klang durch die Gedanken die instinktive Angst des Assassinen vor der Magie des Anderen – dann verstummte es ebenso wie die Gedanken, als Aliaume sich ihm völlig auslieferte, darauf hoffend, daß dieser ihn nicht tötete.

Lendao fauchte Aliaume leise an, als dieser ihn schon wieder Vogel nannte und bleckte die Zähne. Doch dann wurde sein Blick etwas weicher, spürte er doch die Angst. #Ruhig....# Dann verfiel Lendao selbst in Konzentration, murmelte etwas vor sich hin, wobei sein Redeschwall immer lauter wurde. Die Zeichen um das Fell herum glühten stärker, die Luft selbst schien zu vibrieren. Langsam erhob sich ein Ächzen und Stöhnen, aus den Zeichen lösten sich Rauchschwaden, die nach und nach Gestalt annahmen. Diese geistähnlichen Wesen begannen um die Beiden auf dem Fell herum zu kreisen, mehr und mehr sahen diese Wesen aus wie Krieger oder Kreaturen, deren einzelne Klaue weit mehr Schaden anrichten könnten, als Lendaos Schwerter. Lendao konzentrierte sich krampfhaft auf seinen Text, sah dabei fest in Aliaumes Augen. Plötzlich zuckte seine linke Hand vor und seine Finger legten sich auf das Gesicht des Rothaarigen. Er berührte ein paar Punkte und drückte sacht drauf. Ein Kribbeln durchzog Aliaume und Etwas begann an seiner Seele zu reißen. Endlich begann der Transfer und Lendao versuchte so schnell wie möglich das abzuschließen, die Schmerzen für Aliaume so gering wie möglich zu halten, daß dieser sich nicht bewegte. Die Geistwesen zogen den Kreis immer enger, das Stöhnen und Ächzen wurde aggressiver. Die Fingerspitzen Lendaos glühten auf, der Fluch gab Aliaume frei und jetzt begann der eigentliche Kampf. Lendao öffnete seine Flügel, zog seine Hand zurück und hielt sie jetzt vor sich. Eine kleine Kugel, von Blitzen umgeben, schwebte vor ihm und er versuchte, sie mit beiden Händen einzuschließen. Die Geistwesen griffen ihn an, nach und nach bildeten sich blutige Striemen auf seinem Körper, seine Federn färbten sich rot. Doch Lendao ließ nicht ab von der Kugel, zwang sie, kleiner zu werden, ignorierte die stechenden Blitze, die über seine Hände und Arme leckten und auch die scharfen Klingen der Geistwesen, die sich über seine Haut zogen. Krampfhaft unterdrückte er einen Schmerzschrei, als sich eine besonders tiefe Wunde auf seiner Brust öffnete. Für ihn schien dieser Kampf endlos. Würde sich Aliaume jetzt bewegen, würden die Wesen beide zerfetzen. Ganz langsam begann die Kugel zu schrumpfen, bis Lendao seine Hände, die inzwischen mehrere Brandwunden aufwiesen, endlich schließen konnte. Plötzlich war Alles um sie herum wieder still, die Wesen verwandelten sich zurück in Rauch und wurden von den Zeichen wieder aufgesogen, diese glühten rot auf und lösten sich dann ebenfalls auf. Die Kerzen erloschen. Jetzt löste sich doch ein Schrei aus Lendaos Kehle und er sank kraftlos zusammen, rührte sich nicht mehr.

Während der ganzen Zeit hatte der Rothaarige sich nicht gerührt, selbst als der Schmerz ihn zu zerfressen drohte, die Angst vor den Geistwesen, die den Magier vor sich angriffen, diesen verletzten ... ließ Aliaume erst jetzt wieder mehr Atem in seine Lungen, tief keuchend, nur langsam seine Angst besiegend. Er verstand Nichts von All dem, das gerade passiert war, nur so viel, daß der Geflügelte ihm scheinbar den Fluch abgenommen hatte ... diese Rauchwesen von dem Magier beherrscht wurden, der ihm den Fluch damals angehängt hatte, das Lösen verhindern hatte wollen, gescheitert war. Der Schwarzhaarige verstand auch nicht, weshalb der Andere das für ihn getan hatte ... blickte auf ihn herab, die zum Teil tiefen, blutenden Wunden, rang ein wenig mit sich – nahm ihn dann auf seine Arme, ein wenig verblüfft wegen der Leichtigkeit des Größeren, trug ihn nun aus dieser Geheimkammer heraus, die Gänge entlang in die Gemächer, die er - seit er hier war - bewohnte. Ihn nun sanft auf die Felle am Fußboden herablassend, begann Aliaume, dem Geflügelten die Rüstung herabzunehmen, ebenso wie dessen Kleidung ... trug ihn dann in das riesige Bad, ließ sich mit ihm in einem der dampfenden Becken herab und begann damit, ihn ebenso sanft zu säubern, das Blut herabzuwaschen. Erst, als er damit fertig war, nahm er ihn wieder auf und trug ihn in das ebenso mit Fellen belegte, schlichte Bett ... heilte nun dessen Wunden, indem er sein eigenes Blut darauf tropfen ließ, es jegliche Wunde narbenfrei verheilte. Nachdem er schließlich damit fertig war, seufzte der Rothaarige leise, nickte, als er dessen schwaches Zittern bemerkte ... deckte ihn mit einem der Felle zu und legte sich neben ihn, wärmte ihn mit seinem heißen Körper.

Lendao rührte sich während der ganzen Prozedur nicht, bekam es auch nicht mit. Jedoch registrierte sein Körper wohlwollend, dass er geheilt wurde. Kurz bevor er aus der Schwärze der Bewusstlosigkeit entlassen wurde, löste sich ein leises Schnurren aus seiner Kehle. Dann jedoch ging ein Ruck durch seinen Körper, er schlug die Augen auf und sprang im nächsten Moment vom Bett, das heißt, er versuchte es, jedoch gaben seine Beine nach. Hastig griff er sich an die Taille und registrierte geschockt, dass seine Schwerter nicht da waren. Er runzelte die Stirn, irgendwie fehlte sowieso mehr als nur die beiden Klingen. Verdutzt sah er an sich herab, keine Sachen, keine Rüstung, aber auch keine Wunden mehr. "Was ist passiert ?" Er sah sich suchend um und zuckte zusammen, als er den Rothaarigen neben sich bemerkte. Er fühlte sich im Moment mehr als nur verletzlich und versuchte mittels Eismagie sich eine Stichwaffe zu formen. Aber er war zu ausgepowert, er konnte nicht einmal seinen Körper umformen, bekam gerade so Klauen hin. Wütend knurrte er, seine Hand suchte das Amulett an seiner Brust, welches ihm doch sonst immer die nötige Kraft gab, und wich zurück. Er wollte jetzt hier nur weg.

##Deine Waffen und deine anderen Sachen liegen dort Hinten – brauchst nicht gleich die Panik bekommen. Wenn ich dich töten wollte, hätte ich dich nicht geheilt oder ? Außerdem ... ich stehe in deiner Schuld, Großer. Und mein Volk pflegt seine Schulden zu zahlen – in jeder Hinsicht.## Mit diesen Worten richtete sich Aliaume wieder auf, neigte seinen Kopf vor dem Geflügelten ... legte die rechte Faust auf sein Herz und bekundete so seinen widerwilligen, doch ehrlichen Respekt.

Lendao sah Aliaume zweifelnd an, es war ihm fremd, dass sich Jemand ihm mehr oder weniger unterwarf. Er holte tief Luft und schüttelte den Kopf. In dem Moment bemerkte er, wie schmerzhaft die Aktion eben war. Er griff sich an die Schläfen und stöhnte leise auf. Er runzelte die Stirn, er fühlte sich irgendwie berauscht, aber selbst der schwarze Lotus hinterließ keine so Hammerkopfschmerzen. Aber irgendetwas schien noch immer zu wirken, eine gewisse Anziehungskraft übte der Rothaarige auf ihn aus, was er absolut nicht nachvollziehen konnte. Sichtlich verwirrt begab er sich wieder zum Bett zurück #Was hast du getan ? Hast du mir irgendwas eingeflöst, wovon ich wissen sollte ?# und ließ sich dann niedersinken. Er schien ein wenig zu zittern, als würde er etwas bekämpfen, Gänsehaut überzog erneut seinen Körper und er griff wieder zu seinem Amulett

Ein wenig verwundert hob der Rothaarige seinen Blick, sah den Geflügelten vor sich an, für einen Augenblick deutlich sichtbar verwundert ... dann senkte sich eine seiner blutroten Brauen, schüttelte er seinen Kopf und antwortete ihm deutlich in Gedanken, fühlbar ohne Lüge, da er es nicht vermochte, in Gedanken zu lügen. #Nein. Ich habe nur deine Wunden mit meinem Blut geheilt, manche waren sehr tief. Ich hätte dir auch mein Blut zu trinken gegeben, falls du innere Verletzungen hast, aber ich wußte nicht, ob du es verträgst ... deshalb habe ich es nicht getan. Wünscht du es jetzt ?#

Lendao ging fast der Unterkiefer runter #Was wünsche ich ???# Er schüttelte den Kopf und fasste sich gleich wieder an die Schläfen mit einem leisen Stöhnen. #Nein... das würde dich töten. Ich hab doch den Kampf nicht umsonst geführt.# Er schloss die Augen und legte einen der Flügel wie eine Decke über sich. #Erzähl mir von dir. Wer bist du wirklich ?# Fast schwang in dem Senden eine gewisse Zuneigung mit, aber darauf achtete Lendao nicht. Endlich begann der Stein in seinem Amulett zu glühen, öffnete sich und sah nun wie ein Katzenauge aus. Sich sichtlich entspannend, nahm er die Hand von seiner Schläfe und das Eis begann langsam zu schmelzen, was er darauf gelegt hatte. Normalerweise würde er hier nicht so ruhig neben einem wildfremden liegen, aber irgendetwas betäubte im Moment seine Gefahreninstinkte, nicht einmal wundern konnte er sich darüber #Und noch was, nenn mich Nie wieder Vogel !#. Es kam nicht mal annähernd zu böse rüber, wie er es eigentlich geplant hatte. Aber auch das ignorierte er.

#Wie du wünscht ... Herr. Und ich habe dir gesagt, wer ich bin ... ein Assassine, der den Schatz besitzen wollte – von diesem Magier verflucht wurde. Es muß inzwischen so viel Zeit vergangen sein, daß es nicht mehr wichtig ist, aus welcher Familie ich stamme oder wer meine Auftraggeber waren ... da du nicht Einmal mehr meine Rasse kennst, wird sie von den Fleischfressern und Drogendealern schon ausgerottet worden sein.# Leichter, gut verdeckter Schmerz, der kurz durch die Gedanken klang ... dann verstummten sie wieder, als Aliaume seinen Geist verschloß, darauf wartete, daß der Geflügelte seine Wünsche äußert.

Lendao wendete den Kopf zu Aliuame hinter sich #Nenn mich nicht so !# Er runzelte verärgert die Stirn. Er musterte den Rothaarigen eingehender. #Warum wurde deine Rasse gejagt und evtl. ausgerottet ? Was macht euch denn so Besonders ?# Er strich ihm dabei übers Gesicht, doch verkrampfte sich seine Hand und er zog sie zurück. Er musste sich mehr konzentrieren, noch hatte er seine ganze Kraft nicht zurück, noch musste er den Verschluss aufrecht erhalten. Er wandte sich wieder ab, legte sich auf die Seite und schloss die Augen.

#Du fühlst es doch schon, Herr ... das Blut meiner Rasse ist anders ... besitzt nicht nur extrem viel Heilkraft, ist also bestens geeignet für die Wundversorgung oder um einen Körper jung zu erhalten – sondern ist auch noch mit besonders viel Serotonin und Endorphin angereichert. Glückshormone, die meine Rasse nicht weiter beeinflussen, da wir diese Menge gewohnt sind, es brauchen für unsere Aggressivität – doch für andere Rassen ist es viel, eine wahre Droge, doch eben nicht schädlich. Und es enthält auch Pheromone ... wirkt wie ein sehr starkes Aphrodisiakum, zusätzlich dazu, daß sowohl unser Blut wie auch unser Fleisch so süß und wohlschmeckend ist, daß jeder Fleischfresser dafür töten würde.# Leise, ein wenig ... nüchterne Gedanken des Rothaarigen ... wirkte es, als ob er nicht über sich, sondern über einen Anderen sprach, die Resignation langsam Gleichgültigkeit gewichen war. #Und bevor ich meine Schuld dir gegenüber nicht getilgt habe, bist du mein Herr – so will es das Gesetz, nachdem ich lebe, auch wenn es Niemand mehr sonst tut.#

Lendao fauchte leise. #Und du hast mir dein Blut verabreicht ?# Normalerweise würde jetzt sein Kopf neben ihm liegen. Er hielt nicht viel von sinnesbetäubenden Mitteln und bisher hatte er mit solchen Leuten kurzen Prozess gemacht, die ihm so was einflößten. #Du stehst tiefer in meiner Schuld, als du denkst.# raunte er. Er richtete sich wieder auf. #Es ist noch nicht vorbei, ich muss zurück zu dem Grab.#

Mit einem leisen Fauchen den Geflügelten betrachtend, glomm für einen Augenblick die volle Wut des Rothaarigen in dessen tiefblauen Augen, brachte sie zum Flammen – legte es sich nur langsam, als Aliaume den Blick wieder senkte, deutlich noch immer wütend zum ihm sprach. #Sag mal, hörst du nicht zu ?! Ich sagte doch vorhin, ich habe es dir NICHT zu trinken gegeben – es nur auf deine Haut gestrichen, damit deine Wunden heilen ! Und was das Grab angeht – ich führe dich hin aber ich geh nicht mehr da rein, das .... ich geh nicht mit.# Erst jetzt erhob er sich und strich abwesend die langen, blutroten Haare nach Hinten ... ging dann ohne ein weiteres Wort vor in das Zimmer, zu der verborgenen Kammer, blieb daneben stehen, respektvoll den Kopf gesenkt.

Lendao schüttelte den Kopf, erhob sich und wollte ihm folgen, besann sich aber und zog sich seine Sachen an und legte die Rüstung wieder an. Beiläufig strich er über seine Federn und entfaltete auch auf ihnen wieder die Rüstung. "Feigling !" Murmelte er vor sich hin und ging Aliaume dann hinterher. Als er vor der Geheimtür stand, sah er den Rothaarigen an, knurrte leise. #Warum hast du Angst vor Magie ?#

"Das kann aber auch nur ein Magier fragen ...." Leise, ein wenig mürrische Worte, die sich zwischen den zusammengebissenen Zähnen Aliaumes hervorstahlen ... dann blickte er zur Seite, dauerte es einige Herzschläge, ehe er weitersprach. #Wenn du keine Magie ausüben könntest ... dich Einer mit Magie verfluchte ... und ein Anderer dich mit Magie fast getötet hätte, dann hättest du auch ein wenig mehr Angst davor, Herr ... und wenn vorsichtig sein feige ist – Ok, dann BIN ich es, verdammt !# Mehr nicht, das der Schwarzhäutige ihm sandte – dann wieder schwieg, die Arme vor der Brust verschränkte, leise, zornig vor sich hinbrummelnd.

Lendao knurrte Aliaume drohend an #Hör auf, mich Herr zu nennen. Ich hab einen Namen !# Er schlug mit dem Schwert gegen die Geheimtür, die dann aufschwang. Er kannte keine Angst, durfte keine Angst kennen... Er ging in den Gang hinein, blieb kurz stehen, sah sich aber nicht um. #Wie willst du deine Schuld bezahlen, wenn du die Möglichkeit dazu ausschlägst ? Oder willst du nicht frei sein ? Dann hätte ich den Fluch nicht auf mich nehmen brauchen.# Und ging dann weiter.

#Ich weiß deinen verdammten Namen !, aber es ist gegen ... ach verdammt ! LENDAO !!! Zufrieden ?! Und JA, ich will frei sein ... aber wie könnte ich dir dort drin helfen, das Leben retten ? Ich bin völlig machtlos gegen diese Zauberei, ich bin kein Magier wie du ! Und ich verstehe es noch immer nicht, weshalb du mir geholfen hast ... ich verstehe es nicht.# Leise, wütende Gedanken des Rothaarigen ... dann nahm er sich von der Wand zwei der langen Dolche und ging dem Geflügelten nach, am Eingang des Tempels oder was dieser Raum auch immer darstellen sollte, wartend.

Lendao schüttelte lächelnd den Kopf und sah Aliaume an #Weil es mein Auftrag war, dieses Schloß soll meinem Gott geweiht werden und dazu muß ich den Fluch brechen.# Er winkte ab #Daß du überlebt hast, diente nur dazu, daß der Fluch nicht ganz auf mich überging.# Er lächelte kalt und grausam. Endlich kamen sie wieder in dem Saal an, Lendao wandte sich zu Aliaume um, bemerkte die Waffen in seinen Händen #Du bist ein Krieger, also wehr dich. Vorhin konntest du doch sehr gut kämpfen.# Er hielt auf das Fell zu.

Bei den kalten Worten des Geflügelten erwachte wieder das leise Fauchen, schwoll schnell zu einem lauten Knurren an – dann warf der Rothaarige den Dolch, verfehlte dieser Lendao nur um Haaresbreite, zog einen winzigen, blutenden Riß an dessen Wange, bevor er in eine der Säulen einschlug. Mit einem harschen Befehl seiner eigenen Sprache rief Aliaume den Stahl, vibrierte die Klinge in dem Stein – zerrte sich los und kehrte zu dem Assassinen zurück, der nun den feinen Blutstropfen von der Klinge leckte, erneut leise fauchte. #Ich BIN Krieger, ja – aber ich kann nur siegen gegen ein Wesen, das bluten ... ich verwunden kann ! Erklär mir, wie ein Dolch, sei er noch so scharf, RAUCH verletzen kann ?!! Eingebildeter Fatzke .... # Für einen Moment klang die gesamte Verachtung des Schwarzhäutigen durch dessen Gedanken, bevor er sie wieder verschloß – sich an die Seite stellte, an einen der Plätze, der von den Rauchschwaden bei dem letzten Mal verschont worden war.

Lendao war erstarrt stehengeblieben, lächelte nur finster. Mit einem Finger fuhr er über die Wunde, wischte dabei das Blut ab und leckte dann seinen Finger ab. Kurz darauf war der Kratzer schon nicht mehr zu sehen. Er lachte hart auf #So gefällst du mir schon viel besser !# machte einen Schritt auf Aliaume zu, war dann aber plötzlich direkt vor ihm. Lendaos Kralle schoss hervor legte sich um den Hals des Rothaarigen und er kam dicht mit seinem Kopf an dessen Ohr und raunte in dieses "Wenn du mich schon angreifst, dann mach es richtig !" Ruhige, bedrohlich klingende Worte. Dann löste er sich wieder von ihm und machte einen Schritt zurück und stand dann wieder vor dem Fell neben einer der Kerzen #Die Geistwesen laß meine Sorge sein !# und knurrte leise. Eigentlich wollte er diesen Kampf vermeiden, aber wenn der Assassine unbedingt was zu tun haben wollte, so würde er die Beschwörung eben ein wenig ändern. Ihnen statt der körperlosen Gestalt Fleisch zu geben, war nicht das Problem. Eher der Kampf, wenn diese Wesen körperlos waren, musste man sich nur konzentrieren, was kein Problem ist für einen Magier. Doch Fleisch musste mit Klingen bekämpft werden. Er lächelte kalt, berührte unter der Rüstung sein Amulett und drückte einen Edelstein, woraufhin eine Energiekugel aus seiner Brust trat. Darin war der Fluchzauber eingeschlossen gewesen und musste jetzt nur noch zerstört werden, und um das zu verhindern, existierten diese Wesen. "Auf ein Neues." murmelte Lendao, drückte die Kugel von sich in die Mitte des Kerzenkreises, entfachte augenblicklich die Kerzen, welche je einen Lichtstrahl auf die Kugel bildeten. Dann ging die Beschwörung los, wieder dieses Ächzen und Stöhnen. Doch diesmal tauchten aus dem Boden kein Rauch auf, sondern Kreaturen mit Klingen statt Zähnen, widerlich anzusehen und sie wirkten auf keinen Fall schwach.

Komplett überrumpelt durch diese schnelle Art der Bewegung, verhielt Aliaume still, als ihn der Geflügelte gepackt hatte ... fletschte nur seine Zähne, doch bevor er ihm antworten konnte, hatte sich dieser schon wieder abgewandt und begann nun mit seiner Magie, ließ den Schwarzhäutigen einfach stehen. Erneut leise auffauchend, ging Aliaume an einen anderen Platz, an dem er bessere Deckung hatte, betrachtete sich mit gesenkten Brauen den Zauber Lendaos - erstarrte für den Bruchteil eines Herzschlages, als diese Rauchwesen sich nun lebend, als Monster manifestierten, geifernd nach dem Blut des Geflügelten trachteten. Fast sofort brachte der Rothaarige die Griffe seiner beiden Dolche zusammen und sprach ein anderes Wort seiner Sprache ... verbanden die Griffe des Metalls sich, streckten sich und vergrößerten innerhalb eines Herzschlages die Länge und Größe ihrer Klingen. Den so geformten Kampfspeer nun durch die Kehle des ersten Monsters schlagend, achtete Aliaume nicht mehr auf das Wesen, das umkippte, als dessen abgetrennter Kopf herabfiel – schloß nun jeden anderen Gedanken aus als den, Lendao vor den Monstren zu beschützen. Schnell, völlig lautlos, versenkte der Rothaarige die lange Klinge des Kampfspeers in einem weiteren Monster ... riß sie wieder heraus, so daß die Widerhaken das Fleisch und die Organe des Monsters mit herausrissen. Derweil blockte er mit dem anderen Ende den Hieb eines weiteren der Monster, riß die Klinge zurück und stieß die kleinere, zweite Klinge des Speers durch das Auge des Untieres bis in dessen Hirn und zerfetzte es beim Zurückziehen. Aliaume wußte sehr wohl, daß er sich nicht beißen lassen durfte, da seine Selbstheilung bei abgetrennten Gliedmaßen nicht sofort Ersatz formen konnte, einige Zeit dafür brauchte ... entging den Klingenhauern manchmal nur um Haaresbreite, nahm leichtere Verletzungen in Kauf, um Größere zu vermeiden, als er nun in den immer wieder neu erscheinenden Monstern blutige Ernte hielt, den kalten Zorn der Jahrtausende in das lautlose Töten einfließen ließ, die Klingen seines Kampfspeers sich dunkel färbten durch das Blut der getöteten Untiere, die sich um den Geflügelten häuften ... das Blut und die Gedärme der Kadaver ebenso wie die langsam eintretende Erschöpfung es Aliaume immer mehr erschwerten, Lendao zu beschützen.

Lendao konzentrierte sich auf die Kugel, die Monster auf ihn. Immer wieder traf ihn eine verirrte Klinge, aber nicht so stark, wie die Rauchwesen es getan hatten. Diesmal würde es schneller gehen. Er öffnete die Schwingen und hob die Arme, fuhr seine Krallen aus und sah die Kugel angestrengt an. Plötzlich zerbarst sie, eine Entladung ging durch den ganzen Raum, züngelte an den Monstern hoch, aber auch an Aliaume und an Lendao selbst. Doch das hielt nur für den Bruchteil einer Sekunde an. Dann löste sich der Fluch endgültig. Es wurde für einen Moment sehr still, dann schwoll das Ächzen an. Auch die letzten Schutzwesen des Fluches erhoben sich, wütend fauchten sie, sahen sich ihrer Aufgabe beraubt und wollten die Frevler dafür zur Rechenschaft ziehen. Lendao wandte sich jetzt um, zog gleichzeitig beide Schwerter vom Gürtel und griff jetzt die Monster an. Kaum waren seine Bewegungen zu verfolgen, immer wieder teleportierte er, so schnell konnten nicht einmal die Monster reagieren. Stahl blitzte kalt auf, der Boden färbte sich rot, mehr und mehr der Monster fielen. Lendao verharrte, als sein letzter Gegner sterbend zusammensackte und zu Boden fiel. Er kniete hinter dem Monster, hatte noch eine Klinge erhoben, die im Vorbeirennen den Bauch des Monsters geöffnet hatte. Langsam erhob er sich, ein zufriedenes aber grausames Lächeln lag auf seinen Lippen und er wischte sich abfällig das Blut aus dem Gesicht. Suchend sah er sich nach Aliaume um, der selbst noch mit einem Monster kämpfte. Er hütete sich in den Kampf einzugreifen. Seine Gegner gehörten ihm, wer in einen seiner Kämpfe eingreifen würde, würde selbst sterben. Anerkennend sah er dem Assassine bei seiner Arbeit zu. Doch dann verschwand sein Lächeln, er spürte das Nahen einer gewaltigeren Gefahr. Er wandte sich um, die Luft schien zu flimmern und der Boden in seiner Nähe tat sich auf. Lendao erhob sich in die Luft, um nicht in den Abgrund zu fallen. Im nächsten Moment sah er brennenden Augen entgegen und lange Reißzähne gefährlich aufblitzen. Er wollte zurückweichen, konnte sich aber nicht wirklich bewegen.

Gerade, als Aliaume von dem Kadaver des letzten Monsters aufsah, bemerkte er das Brechen des Bodens – sprang entsetzt zurück auf einen der Steine an der Wand, den Blick zur Seite wendend, da ihn sein Instinkt mehr als nur warnte, fast in seinem Hirn schrillte. Dann fiel der Blick des Assassinen auf den wie gebannt in der Luft hängenden Geflügelten, der zu dem Monster starrte – wußte Aliaume plötzlich, wovor ihn sein Instinkt gewarnt hat, nun mit einem lauten Schrei den Kampfspeer auf das Monster schleudernd, so daß dieser sich tief in eines der großen, brennenden Augen bohrte.

Lendao zuckte zusammen, schüttelte den Kopf, als er sich wieder aus der Starre befreien konnte. Der Dämon tobte und versuchte, sich den Speer aus dem Auge zu ziehen und schlug dabei wild um sich. Lendao knurrte wütend auf und griff den Dämon an, flog auf dessen Kopf zu, zog den Speer aus dem Auge, warf ihn zu Aliaume und schlug mit seiner Krallenfaust zu, drang tief in das Auge und ließ seine Eismagie fließen. Mit der anderen Hand zog er wieder sein Schwert und rammte dieses in das andere Auge, auch, um sich so besser festzuhalten. Blindlinks schlug der Dämon mit seinen Krallen nach Lendao, striff ihn aber höchstens nur. Dann wurde der Dämon langsamer und langsamer, bis er von einer Eisschicht überzogen wurde. Da bemerkte Lendao das Gift der Krallen, seine Konzentration schwächte ab. Verbissen fauchte er, nahm seine ganze Kraft zusammen und ließ den Dämon schockgefrieren. Er ließ los, drückte sich ab, konnte seinen Flug kaum noch kontrollieren #Zerschlag ihn... zerschlag das Eis...# und kam hart auf dem Boden auf, sank sofort auf die Knie. Er griff nach dem Amulett auf seiner Brust, doch es war kalt. Sein Blick erstarrte, sie rief ihn zu sich.

Fast im selben Moment, als die Gedanken ihn striffen, warf der Rothäutige schon den Kampfspeer, direkt im Moment des Aufpralls ein weiteres Wort seiner Sprache rufend .... zersprang der zu Eis erstarrte Dämon sofort unter der sich wieder in die zwei Dolche wandelnden Klinge, die sich durch das Eis fraßen, es durch die Wucht ihres Wiedertrennens in kleinste Stücke sprengten. Mit Entsetzen sah Aliaume die tiefen Wunden, die im Körper des Geflügelten klafften, als er seinen Blick zu ihm wendete, ebenso wie den leicht verklärten Gesichtsausdruck ... sprang sofort zu ihm, als dieser wegsackte und fing ihn auf, mit einem leisen Fauchen eine seiner gerade heilenden Wunden aufreißend und ließ das heiße, süße Blut auf dessen Fleisch tropfen. Fast augenblicklich heilten die tiefen Risse ab, doch der Atem Lendaos wurde immer flacher ... war es mehr als nur offensichtlich, daß er durch das Gift des Dämonen starb, sich aus welchem Grunde auch immer nicht mehr heilte. Nur ein verbissenes "So nicht, Vogel ...." zwischen seinen Lippen hervorquetschend, öffnete Aliaume dessen Mund, ließ sein Blut direkt in dessen Mund laufen ... sorgte mit einem gezielten Streicheln an der Kehle dafür, daß dieser es auch wirklich schluckte - hielt den süßen Strom seines Blutes für ihn offen, die Wunde immer wieder aufreißend.

Lendao war schon fast übergetreten, sah seine Göttin und streckte die Hand nach ihr aus. Was er auch nicht nur in seinem Traum tat, sondern auch wirklich. Er lächelte ungewöhnlich sanft für seine Verhältnisse. Endlich war er am Ziel, der Kampf war gut und er hatte seinen Auftrag erfüllt. Er kniete sich vor sie nieder und neigte das Haupt, wollte ihr gerade Alles berichten, als er ein Ziehen an sich spürte, was ihn wegbringen wollte von hier. Geschockt sah er sich um, um ihn herum wurde alles Rot, Schmerzen durchdrangen ihn und er schrie auf. Im Inneren Lendaos ging ein harter Kampf los, er wollte nicht zurück in seinen Körper, er wollte hierbleiben, wo jeder gute Krieger nach seinem Leben hinkam. Lendaos Körper bäumte sich in Aliaumes Armen immer wieder auf, als würde er durch ein heftiges Nervenfieber geschüttelt werden. Nur langsam beruhigte er sich und verfiel in einen unruhigen Traum.

Mit wachsender Sorge betrachtete der Rothaarige den Kampf des Geflügelten, hielt in fest an sich und flößte ihm immer wieder ein wenig seines Blutes ein, um das Gift völlig aus dessem Körper zu bannen ... ahnte Nichts von dem Kampf, den Lendao gerade ausfocht, da seine Rasse diese Form des Glaubens nicht kannte. Erst, als der Gelfügelte eingeschlafen war, nahm Aliaume ihn und dessen Waffen wieder auf seine Arme, trug ihn aus der Kammer heraus – lief bis zu seiner Schlafkammer, legte ihn dort wieder ins Bett und entkleidete ihn, heilte dessen letzte Wunden mit seinem Blut. Einen Moment zögerte der Assassine, als er fertig war ... dann seufzte er leise, nickte kurz und legte sich zu dem Geflügelten, deckte in mit dem Fell zu und wärmte ihn mit seinem heißen Körper, ebenso in einen Wachschlaf fallend.

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