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Fem und Ginan 01
 

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Mit einem leisen Seufzen taucht der Schlangenmann aus dem heißen Becken auf, in dem er gebadet hat ... schlängelt schnell und gekonnt die kurze Rampe rauf und den Weg durch die Höhlen, in denen er lebt - gut versteckt unter dem Herrenhaus, das er offiziell bewohnt. Erst, als er in seiner Wohnhöhle angelangt ist, beginnt er, sich zu wandeln ... scheint sein langer, geschuppter Schlangenkörper zu verschwinden, wandelt sich in den großen, muskulösen Menschenkörper, den er sich nun schon seit Jahrtausenden gibt. Die langen, pechschwarzen Haare im Nacken zusammennehmend, blicken die goldfarbenen Augen sich kurz um – verengt die schlangenartige Pupille sich kurz, dann nickt Ginan, da er sich völlig umgestellt hat. Wie immer dauert es einige Momente, bis er sich an seine Menschengestalt gewöhnt ... daran, daß er nun Beine hat, weniger gut sieht und auch riecht. Die einzigen Zugeständnisse, die er an diesem Körper läßt, sind die Haarfarbe, die Farbe seiner Iris und die geschlitzten Pupillen ... die langen Fänge und leichten Krallen, da ein Menschenkörper auch diese Merkmale aufweisen kann. Erneut leise seufzend, holt sich Ginan nun seine Kleidung heraus, allesamt pechschwarz, der Slip und die Hose, der feine Rollkragenpullover und die Schuhe - nur eine weiße Jacke darüberziehend, um so ein wenig der Härte zu nehmen. "Na, dann wollen wir mal ... auch Geschäftspartner wollen unterhalten werden – also braucht es auch Partys und The Raven ist ideal dafür." Sich selber Mut zusprechend, wird ihm ein wenig schwer ums Herz, da es einsam verhallt ... nirgends in diesem großen Anwesen ein anderes Lebewesen ist, das ihn hören kann. Und auch mit gutem Grund ... schon viel zu oft hat Ginan einen seiner Diener verschlungen, wenn dieser ihm ungehorsam war. Und Gefährten ... schon früh hatte er feststellen müssen, daß die Menschen oder Menschenähnliche seinen Schlangenkörper abstoßen finden oder Angst davor haben. Aus diesem Grund zeigt sich Ginan eigentlich nur in seiner Menschgestalt, die er eigentlich auch gerne hat ... ebenso wie die Zuneigung, die er erhält, wenn er sie benutzt. Doch zwei Mal ist es ihm nun schon passiert, daß er sich Gefährten holte und sie in seiner Schlangengestalt tötete – den Einen im Zorn, den Anderen, weil dieser es ihm verbot, lebendes Fleisch zu verzehren und der Hunger schließlich übermächtig in Ginan wurde. Unwirsch schlägt der Schlangenmann die Türe zu den Höhlen hinter sich zu und steigt die Treppe hoch in sein Herrenhaus – betrachtet die leeren Zimmer, die zwischendurch von einem Reinigungsdienst gesäubert werden und bemerkt erneut die Leere in seinem Haus und Herz, ehe er es in einer freundlichen Miene verbirgt und das Haus verläßt, sich ein Taxi ruft und zum Raven bringen läßt, vor dessem Eingang er dann aussteigt und zahlt. Noch einmal überprüft Ginan, ob er auch das Geld, sein Handy und den Schlüssel einstecken hat – geht dann zu der Tür des exklusiven Vampir-Clubs und tritt ein, nickt dem Türsteher nur kurz zu und geht durch die schweren Samtvorhänge, welche das Tageslicht völlig von dem leicht schummrigen Inneren abhalten.

Unbemerkt dessen, wischt sich Fem noch eine der blauen Strähnen aus dem Gesicht, die ihm ständig ins Auge hingen. Wenngleich er einen Zopf geflochten hatte – so waren es immer ein paar widerspenstige Strähnen, die nicht so wollten wie er. Mit noch einer letzten, schnellen Handbewegung schubst er die langen Löffelchen in die Longdrink-Gläser, die mit Blut angereichert den Gästen serviert werden. Ein sanftes, doch nicht allzu höfliches Lächeln legt sich auf seine Lippen, als er das Tablett der jungen Frau reicht. "Hier ..." Nickend nimmt Diese nur das Tablett an, deutet dann hinüber zu einer Gruppe Männer, die sich seit einer Viertelstunde eingefunden hatten. "Die Herren wollen noch ein Darkblood – und sie warten noch auf einen Herrn – er kommt zumeist ein wenig später – müsste bald kommen, also, würdest du dich Bitte drum kümmern ?" Noch im selben Moment sieht sie auf, nickt, als sie den Mann sieht, der den Club betritt. "Da kommt er .... begrüße ihn und bringe ihn rüber ......" Dann nickt der junge Mann nur, als er sich die letzte der mistigen Strähnen zurückstreicht, seinem Zweitmann auf die Schulter klopft, als er seine Schürze noch ablegt und schließlich hinüber zu dem Fremden geht, der wohl gerade vom Türsteher begrüßt worden war. "Mein Herr ? Darf ich sie zu Ihrem Tisch führen ?" Höflich wie es ihm beigebracht wurde, sprechend – er arbeitete noch nicht lange hier, aber er lernte gut und schnell, wie Alle aus dem Heim, in dem er großgezogen worden war.

"Ah, Danke dir ..." Erfreut lächelt Ginan zu dem jungen Blauhäutigen runter, der ihn begrüßt .... mustert ihn kurz, streicht ihm sanft über die weichschimmernden Haare und nickt dann zu ihm, während er ihm folgt. "Du bist neu hier, Hm ? Zumindest habe ich dich noch nicht hier gesehen. Und danke, daß du mich zu den Anderen bringst...."

Bei der sachten, grüßenden Verbeugung hatte Fem mit einem leisen "Ja, Herr ..." geantwortet und begibt sich nun, gefolgt von seinem Gast, hinüber an den Tisch der anderen Gäste. Grüßt diese ebenso nochmals sacht, als er zu Ginan sieht, als dieser sich setzt. "Kann ich ihnen dann Etwas bringen, mein Herr ?"

Die anderen Männer an dem Tisch mit einem freundlichen Lächeln begrüßend, sieht der Schlangenmann kurz zu dem jungen Blauhäutigen auf - spricht noch ein leises "Ja, bitte bring mir noch ein Glas Chotel ...", ehe er bei einer Frage seines Nebenmannes aufhorcht - nun völlig in dem anfangenden Gespräch über die Bilder der vergangenen Kunstausstellung aufgeht, deren Wert und mögliche Wertsteigerungen er mit ihm und den Anderen diskutiert.

Erneut hatte sich Fem verbeugt, war sofort zu der Bar hinüber gelaufen und hatte schnell einen Kelch des Blutes hergerichtet, den er nun auf einem Tablett serviert hinüber bringt, um das gewünschte, dunkle Blut zu servieren. Erneut verneigt er sich vor den Herren, als diese ebenso nochmals, jetzt, da sie leergetrunken haben, Etwas bestellen, das der junge Mann ebenso mischt und serviert. Erst, als sie wieder versorgt sind, geht er wieder zu seinem angestammten Platz, um den Rest der anderen Gäste zu bedienen.

Immer wieder folgt Ginan unauffällig mit seinem Blick dem jungen Blauen ... trinkt von dem nahrhaften Blut und seufzt dabei leise, ehe er sich wieder seinem Gegenüber zuwendet und kurz nickt, mit einem "Ja, sie haben Recht - die Federführung des Künstlers ist außerorderntlich." antwortet und dabei seinen eigenen Gedanken nachhängt. Nur zu deutlich merkt er, daß er schon lange keinen Sex mehr hatte - generell eine zärtliche Berührung. Erst, als er ausgetrunken hat, unterbricht der Schwarzhaarige sein Gespräch und sieht zu dem Neuen, winkt ihn heran - wartet geduldig, bis dieser zu ihm gekommen ist und bestellt noch ein Glas, dabei freundlich zu ihm lächelnd.

Mit einem erneuten "Sehr wohl ....." macht sich Fem erneut daran, das Blut zu servieren – erneut verzieht er keine Miene, wenngleich sie auch nicht unhöflich ist. Es war ihm nur beigebracht worden, keinerlei aufreizende Bewegungen zu machen oder zu freundlich zu wirken. Denn zu oft war es so passiert, das man vielleicht von einem der Gäste missbraucht worden war und getötet, oder nur getötet und gefressen ... wie dem auch sei. Sandro hatte sich bisher gut darum gekümmert zu vermeiden, daß man die Bediensten fraß oder die Gäste sich untereinander. Bei seinen stummen Gedanken stellt er dem Mann wieder den Kelch vor – wenngleich er nicht mal wusste, wen oder was er da bediente.

Nur zu gut weiß Ginan, weshalb sich der neue Kellner so verhält, da er selbst schon mit Geschäftspartnern oder Freunden hier war, die sich in anderen Clubs so verhielten - sieht ihm wieder nach, als er zurück zur Theke geht und seufzt innerlich, ehe er weiter mit seinem Gegenüber spricht, sie schließlich nach mehreren Stunden und noch weiteren Gläsern mit Blut zu einem Abschluß kommen und sich die Hand geben. Wie ein jedes Mal würde der Vampir die Summe überweisen und Ginan das Bild liefern lassen ... wie ein jedes Mal den Sklaven, der das Bild überbringt, inklusive, als kleines Geschenk des Hauses. Danach löst sich ihre Runde langsam auf, als sich einige der Vampire anderen Dingen zuwenden und auch der Schlangenmann steht auf, blickt sich ein wenig um ... dann bleibt sein Blick auf Sandro, dem Besitzer des Clubs, hängen und er geht zu ihm, grüßt ihn freundlich und lächelt sanft dabei. "Ich grüße euch, Sandro ... ihr habt Heute viel Betrieb, nicht wahr ?"

Aufsehend und lächelnd, richtet sich Sandro auf, gerade noch mit einen der Gäste geredet hatte. "Wie immer, Ginan .....sehr viel ..... aber nicht, daß ich nicht einen Moment Zeit habe." Bei seinen Worten verabschiedet er sich von der jungen Vampirin, lächelt, als er mit dem Schlangenwesen zur Seite geht, ein wenig mehr in den Schatten. "Kann ich was für dich tun ?" Sacht fragend, als er seinen Blick kurz zu einer Gruppe seiner Bediensteten wirft, die nach hinten gehen, um den Schichtwechsel wie immer unbemerkt zu vollziehen.

"Wie soll ich sagen ... ihr habt einen neuen Kellner, hübsch, jung und blauhäutig ... ist er nur als Kellner angestellt oder auch für die hinteren Zimmer vorgesehen ? Bitte verzeiht, daß ich so direkt frage, Sandro, er ... gefällt mir, wißt ihr...." Deutlich verlegener werdend, streicht sich Ginan seine Haare nach hinten und lächelt zu dem ein wenig kleineren Vampir - froh um die Freundschaft, die sie Beide schon seit langer Zeit verbindet und die sie Beide oft in langen Gesprächen genießen.

Ein kurzes Schmunzeln, das über Sandros Züge huscht, aber dann schüttelt er mit einem Seufzen den Kopf. "Nein, Ginan – er ist nur als Kellner und Barmann angestellt. Er hatte sich nicht einmal für die Zimmer interessiert und sich strikt geweigert, als ich ihn darauf angesprochen hatte, wenngleich er wirklich ... wie soll ich sagen: Zu niedlich ist. So was habe ich schon lange nicht mehr gesehen ..." Mit einem sachten Schmunzeln blickt er nochmals zu dem zarten, fast femininen, jungen Mann mit den großen Augen. "Ich weiß nur, daß er nach der Arbeit hier noch in einem SM-Club arbeitet. Als was, das weiß ich nicht – ich habs nur durch Zufall gehört ... vielleicht ... Versuchs einfach ..." Erneut schmunzelt der große Vampir nur sacht, als er sich eine der helleren, lila Strähnen aus dem Gesicht streicht.

"Meinst du ? Wißt ihr zufällig, welcher Club ? Oder ... ich weiß nicht, ob ich ihn fragen soll..." Leise seufzend, sieht auch der Schlangenmann hinter dem Blauhäutigen her und seufzt erneut – hin und hergerissen zwischen seinem Begehren und der schieren Unmöglichkeit, sich einfach zu nehmen, was er will ... so, wie es manche seiner Verwandten gerne tun.

"Ich weiß es nicht genau – nur, daß er hier in der Umgebung ist. Aber du weißt ja so gut wie ich, daß es hier solche Clubs wie Sand am Meer gibt. Normalerweise stelle ich nur gutes Personal ein – er ist zwar nicht schlecht, aber bei ihm war es wohl eher das Aussehen ...." Noch immer grinsend bei seinen Worten, schubst er Ginan schließlich sacht, daß Dieser nach vorne stolpert. "Geh ihm doch einfach heimlich nach ?" Ein samtener, leiser Vorschlag des Vampirs, als er sich einen Kelch nimmt, um einen kräftigen Schluck zu nehmen.

Leise unter dem unerwarteten Schlag aufkeuchend, richtet der Schwarzhaarige sich sofort bei dem Vorschlag auf - blickt entsetzt zu dem Vampir und braucht einen Moment, ehe er sich wieder fängt und ihm den Kelch aus der Hand nimmt, auf den Schreck hin erst einmal austrinkt und ein "Sorry." hinterherstammelt, während er ihn Sandro wieder in die Hand drückt. "Hinterhergehen ? Ihr Götter, das ... ihr habt Recht, aber ... ist er denn schon weg ? Auch wenn ich gut riechen kann, es sind zuviele Nebenspuren in den Hintergassen ..."

"Ja, er hat grad den Laden verlassen ..." Mit einer Handbewegung und einem breiten Grinsen deutet er zum Hinterausgang, durch den Fem gerade vor ein paar Sekunden verschwunden ist. "Beeil dich, sonst ist er weg ...... und viel Glück dabei."

Auf die Worte kurz nickend, haucht Ginan ihm einen kurzen Kuß auf die Wange - wispert ein leises "Danke." zu ihm, ehe er sich von ihm löst und lautlos zwischen den anderen Gästen hindurchhuscht, in die hinteren Zimmer und von dort den Hinterausgang nehmend. Nachdem er kurz schnupperte, erhellt ein Lächeln seine Züge, folgt er lautlos der noch warmen Spur, sehr wohl den besonderen Geruch, die Körperwärme des Blauen wahrnehmend - bleibt jedoch so unauffällig wie es ihm möglich ist, in den Schatten bleibend, bis er ihn vor sich sehen kann und unwillkürlich dabei lächelt.

Fem selbst bekommt das nicht mit. Er hatte sich die dunkle Lederjacke angezogen und noch im Gehen ebenso aus einer Tasche, die er mit sich führt, ein Halsband entnommen, ebenso diverse andere lederne Bänder, teilweise mit Nieten, Stacheln und Ketten versehen. Er hatte sich ebenso umgezogen. Schwarzes Leder, enge Hose, ebenso Stiefel und die lederne Jacke. Man konnte dabei eigentlich eher von Arbeitskleidung sprechen, denn in normalen Sachen wäre er in dem Laden nur aufgefallen. So stoppt der junge Blaue, als er an den Laden kommt – nur ein paar Minuten vom Raven entfernt. So schleicht er sich in die Hintergassen, klopft dort an, um sofort hineingelassen zu werden.

Dies mit einem leisen, ungehörten Seufzen beobachtend, nickt Ginan kurz ... geht dann zu dem Eingang dieses speziellen Clubs und mustert den Türsteher, ehe er zu ihm geht und ihn höflich anspricht. "Ich möchte mich ein wenig amüsieren ... welche Voraussetzungen brauchen sie, um mich einzulassen ?"

Zu dem Schlangenwesen blickend, nickt der Türsteher nur, als er ihm eine kleinere, weiße Karte reicht. "Befolge diese, und Geld ist dann das Einzige, was du hier brauchst, um reinzukommen ..." Mehr sagt der kahlgeschorene Mann nicht, als er zu dem nur einen Hauch Kleineren sieht.

Ein wenig skeptisch auf die üblichen Regeln blickend, die auf der kleinen Karte verzeichnet sind - das Verbot, die Bediensteten oder andere Kunden zu töten und/oder zu fressen, die Einrichtung zu zerstören und ähnliche, eigentlich selbstverständliche Dinge - nickt Ginan nur ... gibt die kleine Karte wieder zurück und spricht noch ein leises "Geht natürlich in Ordnung - und Geld habe ich, denke ich, genug." zu dem Türsteher und nickt dankbar, als dieser ihn schließlich reinläßt. Innen läßt der Schlangenmann seinen Blick ein wenig schweifen, bleibt an den im Licht der Scheinwerfer tanzenden Leute hängen, die sich zu aufpeitschender Musik bewegen ... vielfach in entsprechender Kleidung, die ebenso wie die Tabledancer und Käfigtänzer deutlich zeigen, daß dies ein SM-Club ist. Geschmeidig geht der Schwarzhaarige zwischen den Tänzern hindurch, bis er an der großen, im Augenblick eher wenig frequentierten Bar anhält und freundlich zu dem älteren Mann sieht, der den Blick immer wieder über die Kunden schweifen läßt. "Bitte entschuldigen sie ... ich habe eine Frage nach einem bestimmten Mitarbeiter von ihnen, er wurde mir empfohlen, an wen kann ich mich wenden ?"

"An mich, wenn du willst – der Chef selbst ist nicht da, also alle Fragen an mich ....." So lehnt sich der Schlankere nach vorne, blickt zu dem Größeren und wartet einfach darauf, daß dieser ihn frägt. "Und wer soll das sein, den du suchst ?"

Froh darum, gleich an der richtigen Stelle gelandet zu sein, nickt Ginan freundlich - zögert keinen Moment mehr, sofort die Beschreibung an den Mann vor sich weitergebend. "Er ist blauhäutig und äußerst hübsch, schlank ... sein Name ist Fem. Ich wollte fragen, ob er ... ob man ihn vielleicht auch buchen kann ? Er gefällt mir sehr ...."

Kurz scheint der Ältere überlegen zu müssen. "Da muss ich dich leider enttäuschen, Großer ... er ist nicht zu haben. Sorry ... er arbeitet nur hinten im Bestand und an der Ausgabe ...."

Mit einem leisen Seufzen nickt Ginan, da er so Etwas schon geahnt hat ... läßt seinen Blick ein wenig schweifen, ehe er sich ein Glas Chotel bestellt und auf einen der Hocker setzt, einen tiefen Schluck daraus trinkt. "Sagt ... was ist das für eine Ausgabe ? Und besteht vielleicht die Möglichkeit, ihm unverbindlich eine Karte zukommen zu lassen ?" Bevor er resigniert, will Ginan wenigstens sämtliche Möglichkeiten ausloten, die ihm noch bleiben ... auf den Gedanken, ihn sich einfach zu entführen, gar nicht kommend, da er nicht der Typ für solche Aktionen ist.

"Nur die Ausgabe von Drinks, Spielzeug und er füllt ab und an die Automaten auf .... wechselt Laken und Handtücher, aber viel mehr nicht. Er redet kaum, ist viel zu still. Wir haben ihn Damals nur eingestellt, weil er niedlich aussah – jedenfalls dem Chef gefiel er." Daß es sich dabei um eine Frau handelt verschweigt der Barmann ...

Mit einem leisen Seufzer nickt Ginan auf diese Worte ... zögert noch kurz, ehe er eine seiner Visitenkarten herausnimmt und sie mit zwei großen Scheinen dem Barmann gibt, dabei leise zu ihm spricht. "Bitte besorgen sie für ihn einen großen Strauß Rosen ... und geben sie ihm eine Flasche seines Lieblingsgetränks dazu. Ich vertraue ihnen, daß sie es ihm zukommen lassen, es dürfte genug für sie als Trinkgeld übrigbleiben. Und nochmals Danke für die Information." Mit diesen Worten erhebt sich der Schwarzhaarige wieder und lächelt noch einmal freundlich - seufzt leise und dreht sich dann um, schlängelt sich durch die Tanzenden hindurch, am Eingang noch einmal einen Blick zurück werfend, ehe er wieder geht und Draußen einen tiefen Zug der frischen Luft nimmt, sie mit einem leisen Seufzer wieder ausstoßend.

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"Schon wieder ??" Entsetzt blickt der junge Blaue auf die Blumen, die Visitenkarte. Flucht leise, als er einen Blick darauf wirft, den Strauß schließlich dem Boten wieder in die Hand drückt. Die ganze Wohnung hatte er nun damit voll, mit Geschenken, die er nie angerührt hatte. "Schicks zurück ! Was will ich damit ! Da muss sich Einer vertan haben !" Dann wendet sich der junge Mann ab, haut dem Boten die Türe wieder vor der Schnauze zu, flucht laut, als er eine der Kisten nimmt, diese voll mit den Geschenken packt. Den Absender, der auf den Karten stand, auf den Karton kritzelt, leise seufzt, als er sein Haus verlässt, um es beim Postamt abzugeben. Das musste Alles ein Versehen sein ..... Anders konnte er es sich nicht erklären. Schließlich, als das Packet abgegeben ist, verschwindet er wieder in den Club, um seiner gewohnten Arbeit nachzugehen.

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Mit einem leisen, resignierenden Seufzer betrachtet Ginan den Karton in seiner Hand und berührt kurz die Kleinigkeiten, mit denen er erhoffte, die Aufmerksamkeit des hübschen Blauhäutigen zu erringen ... stellt ihn an die Seite und seufzt erneut, ehe er nickt und sich an seinen Schreibtisch setzt, einen Brief schreibt und ihn versiegelt. Dann ruft er einen zuverlässigen Botendiest an und händigt ihm den Brief und das entsprechende Geld aus, gibt ihm noch einige Anweisungen - nickt, als er ihm nachsieht und setzt sich wieder auf die Couch seines Wohnzimmers, ein Glas Sinfi dabei trinkend. Der Bote indes läuft sofort zu dem Club und klopft am Hintereingang - wartet darauf, eingelassen zu werden, um seinen Auftrag zu erfüllen.

Mit einem "Ja ?" die Hintertüre öffnend, blickt die schlanke Frau zu dem Boten, hebt eine Braue, als sie ihn sich betrachtet. "Was willst du ?" frägt sie misstrauisch, betrachtet sich den edel gekleideten Mann, der offensichtlich kein Vampir war oder sonst Irgendetwas, das hier gerne abhing.

Sich sacht verneigend, huscht ein kurzes Lächeln über die Züge des Boten - dann zeigt er ihr kurz den Brief, ehe er ihn wieder in seine Tasche steckt und leise, doch höflich spricht, ihr dabei die Visitenkarte seiner Agentur überreichend. "Ich grüße sie ... ich bin ein Bote und soll diesen Brief einem jungen Mann namens Fem überreichen - er muß in meinem Beisein gelesen werden und ich habe die Order, auch auf eine Antwort zu warten. Könnten sie mich bitte zu dem jungen Mann führen, meine Dame ?"

Mit einem verzogenen Gesichtsausdruck nickt die junge Frau schließlich. "Okay, wenn's sein muss, dann komm rein ....." Dann tritt sie zurück und wartet, bis der Bote hereingekommen ist, ehe sie die Türe schließt und zusammen mit dem Boten zu Fem geht, der gerade dabei ist, in die Toilette die Flüssigseife aufzufüllen. "Warte, ich hol ihn ....." Erst, als sie nach einigen Augenblicken wieder aus der Toilette kommt, zusammen mit dem jungen Blauen. "Was ist ?"

Den Brief entgegennehmend, blickt Fem auf den Umschlag, als er ihn schließlich mit einem Seufzen öffnet und ihn sich recht ruhig durchliest. Erst nach und nach wird der Ausdruck auf den blauen, fast weiblichen Züge kühler. Dann reicht er dem Boten den Brief wieder, seufzt erneut, als er zu ihm sieht und schließlich spricht. "Dann sag ihm – er braucht mir nur keine Geschenke mehr schicken, ja ? Dann ist die Sache vergeben und vergessen. Und ich habe kein Interesse daran .... und ich muss nun weiterarbeiten, ja ? Danke ..." Dann verschwindet Fem wieder in der Toilette und lässt den Boten einfach stehen.

Leise aufseufzend, nickt der Bote und nimmt den Brief wieder entgegen ... steckt ihn in die Mappe und murmelt noch ein "Manchmal wünschte ich, mein Job wäre einfacher ....", ehe er sich abwendet und höflich von der Dame verabschiedet, aus dem Club tritt und sofort zurück zu Ginan kehrt. Dieser nimmt die Botschaft mit einem tiefen Seufer an und nickt, entläßt den Boten, der sich beglückwünscht, niemals so unglücklich verliebt gewesen zu sein, wortlos verschwindet, um in seine Agentur zurückzukehren. Der Schlangenmann indes seufzt nur ein weiteres Mal leise und verwünscht sich innerlich, nicht so grausam und besitzergreifend wie seine Verwandten zu sein - zögert noch, ehe er schließlich nickt und aufsteht, seine Jacke nimmt und wieder in die Stadt geht. Unauffällig kehrt er zu dem Club zurück, in dem Fem arbeitet und wartet dort in den Schatten darauf, daß dieser Feierabend hat und nach Hause geht ... selbst noch nicht wissend, was er eigentlich tun möchte, wenn er ihn sieht.

Wie gewohnt, beendet der junge Blaue seine Schicht in dem SM-Club .... nun hatte er endlich Zeit für sich. Zeit zum essen, ein wenig auszuspannen, zu duschen und schließlich vielleicht noch ein wenig fernzusehen, ehe er ins Bett gehen würde. So folgt der junge Blaue ein wenig sorglos dem gewohnten Weg, ehe er bei sich ankommt – nur ein paar Minuten von dem Club entfernt.

Während der ganzen Zeit ist ihm Ginan gefolgt und zögert nun sichtlich, wohl sehend, daß der Blauhäutige hier wohnen muß ... kämpft kurz mit sich, ehe er sich einen Ruck gibt und aus dem Schatten tritt, sich leise räuspert und schließlich leise zu ihm spricht. "Einen schönen Abend, Fem ....."

Erschrocken zusammenzuckend, fährt der junge Mann herum, sieht den Fremden an, ehe er ihn wieder erkennt. "Was machen sie hier ?" Frägt er verwundert, schließt aber dann schließlich die Türe zum Treppenhaus auf, wartet noch auf Antwort.

"Ich .... ich bin dir gefolgt, Fem. Bitte verzeih mir meine Aufdringlichkeit ... darf ich ein wenig mit dir reden ? Ich gebe dir mein Wort, ich möchte nur mit dir reden ... nicht mehr." Leise, freundliche Worte des Großen, als er sich wieder einige der Haarsträhnen hinterstreicht und ein wenig scheu zu dem Blauhäutigen lächelt, der schon halb in der Haustüre steht.

"Dann sind sie der Spinner, der mich mit diesen Blumen und dem Plunder zugemüllt hat ?" Fast erschrocken frägt der junge Mann, lässt seine Stirn gegen den metallenen Türrahmen knallen.

"Nicht !" Erschrocken tritt Ginan vor und hält den Blauhäutigen davor zurück, sich erneut wehzutun .... läßt ihn sofort wieder los und seufzt leise, unmerklich zu ihm nickend. "Ja, der bin ich ... aber bitte hör auf, das zu tun, Fem ... ich bin nicht so wie viele Andere, die sich mit Gewalt holen, was ihnen gefällt. Ich gab dir mein Wort ... ich möchte nur mit dir reden, dir erklären, weshalb ich das getan habe. Bitte gib mir die Gelegenheit, Fem ..."

Leise vor sich hinmaulend, blickt Fem den Größeren an, lehnt sich nun an den Rahmen, ehe er ein "Na, dann schießen sie los ....." murmelt und darauf wartet, daß ihm der Fremde das nun erklärt.

Ein wenig resigniert seufzend, da der junge Blauhäutige keine Anstalten macht, ihn hereinzubitten, nickt Ginan kurz .... lächelt dann wieder und betrachtet sich den jungen Mann, versinkt fast in dessen schönen Zügen, ehe er ihm leise antwortet. "Es begann schon im Raven, als du mich zum Tisch gebracht hast ... den ganzen Abend über konnte ich nur an dich denken, Fem. Ich habe dich ein wenig beobachtet und herausgefunden, daß du in dem SM-Club arbeitest ... zuerst wollte ich dich nur näher kennenlernen, um ein wenig mit dir zu reden, doch je länger ich dich beobachtete, je mehr wurde ich mir im Klaren, daß ich ... ich habe mich in dich verliebt, Fem ... auch wenn du meine Geschenke ebenso zurückgewiesen hast wie meine Bitte um eine Aussprache, es ändert nichts an meinen Gefühlen, Fem ... auch wenn es schmerzt."

Eine Braue hebend und den Größeren nur betrachtend, schweigt sich der junge Blaue aus – sieht Ginan nur an, als er sich abwendet, die Türe aufstößt, aber nicht hineingeht. "Dann muss ich sie leider enttäuschen ... ich habe Nichts für Männer übrig ... und habe auch sonst kein Interesse an Beziehungen, egal welcher Form. Bitte schicken sie mir auch keine Geschenke mehr, keine Boten, keine Rosen, Nichts, Okay ? Suchen sie sich Jemand Anderen ...."

Für einen Moment ist der tiefe Schmerz deutlich sichtbar, welchen Ginan aufgrund der harten Worte fühlt .... dann nickt er und lächelt leicht, ehe er ihm leise antwortet. "Ich akzeptiere deinen Wunsch, auch wenn es mir sehr schwer fällt, Fem ... ich werde darauf verzichten, doch ich möchte dich um einen letzten, kleinen Gefallen bitten. Bitte gewähre mir die Gunst, dir zumindest einmal im Monat eine Rose zu schicken ... und einen Kuß, um wenigstens ein wenig von dem zu kosten, das ich niemals bekommen kann. Ich bitte dich darum, Fem ... wenn du mir diese Bitte gewährst, wirst du von mir nichts Anderes mehr hören oder sehen als diese eine Rose, die dir zeigt, daß ich dich noch immer liebe ... darauf gebe ich dir mein Ehrenwort."

Wortlos blickt Fem noch immer auf den Größeren – er selbst jedoch auf der Treppe steht, so zu ihm hinabsieht, noch immer mit der Schulter an den Rahmen gelehnt. "Von mir aus – dann schicken sie mir diese Rose ... aber einen Kuß können sie von mir nicht erwarten. Ich kenne sie nicht und das wissen sie auch ... Und nun bitte entschuldigen sie mich, ich habe noch zu tun ... und bin müde ... gute Nacht." Mehr sagt der junge Blaue nicht, als er sich von dem Größeren abwendet, schließlich in das Treppenhaus geht und die Türe gut hinter sich verschließt.

Mit einem wehmütigen Lächeln hatte der Schlangenmann auf die Worte genickt und ihm nachgesehen, bis die Türe die Sicht verbirgt ... dann seufzt er leise und streicht über den Griff der Türe, der noch warm ist von der Hand Fems, atmet tief ein und speichert den so süßen Geruch des Blauhäutigen, dreht sich langsam um und verschwindet wieder in den Schatten der Gasse, zu seinem Heim gehend, in die gewohnte Einsamkeit.

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