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 ”The Heart of Fire” 2: Landon und Maverick 03
 

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Maverick hatte es irgendwie kaum mitbekommen ... denn er lag am Boden und sah nur das Licht der Taschenlampe, und daß der etwas Größere auf den Beinen war. Es kam ihm fast vor, als wäre er das erste Mal durch den Wind, und so raffte er sich langsam auf und kam auf seine Beine. „Ich muß wohl danke sagen, daß du mich in die Höhle geschleudert hast.“ Das war das, was ihm jetzt in den Kopf kam - denn das war das Einzige, was möglich gewesen war.

"Wenn ich das hätte, dann hättest du jetzt einen Genickbruch oder einen eingeschlagenen Schädel - ich habe dich getragen, anders hätte ich dich nicht retten können. Ich habe dem General versprochen, auf dich aufzupassen, und das tue ich." Landon war wütend, da er sein Funkgerät verloren hatte - doch dann fand er es und knurrte zufrieden, schaltete es an und fluchte wieder, als zuerst nur Statik zu hören war. Als er einen anderen Kanal probierte, hörte er allerdings die Stimme seines Sohnes und lächelte erleichtert, ehe er zu ihm sprach. "Ich bin hier, Jayson - und der Soldat lebt auch noch. Lauf zum General und verlange, ihn zu sprechen ... laß dich nicht abwimmeln, sage, du bist mein Sohn. Wenn der General dich sieht, weiß er Bescheid - er weiß, was ich bin. Dann sag ihm, daß du ihn alleine sprechen mußt ... ich werde dir jetzt einen Crashkurs im Senden geben, und sobald ihr alleine seit, können wir das anstatt den Funk nehmen." Am anderen Ende bekam der junge Drache große Augen - doch dann antwortete er ein kurzes "Okay, Dad." und wartete ab. Landon nickte nur und schaltete das Funkgerät aus, schloß die Augen und sendete sanft und verschlossen zu dem jüngeren Drachen, der tief aufkeuchte, als er die Gedanken seines Vaters hörte. Er verstand sofort und nickte, antwortete ihm und lief dann zum Kommandozelt, denn die Hubschrauber waren gerade eben gelandet. Vor dem Zelt dauerte es einen Moment, doch dann ließ der General den jungen Mann herein und ein Blick zeigte ihm unmißverständlich, daß Jayson wirklich der Sohn Landons sein mußte, so daß er alle rausschickte und dann nickte. Als sie endlich alleine waren, sendete Jayson zu Landon und dieser erklärte ihm, was passiert war - und Landon nickte, als er die Antwort des Generals hörte und Jayson dann sagte, daß er es Maverick erklären würde. Erst jetzt unterbrach Landon die Verbindung und seufzte abgrundtief, als er zu dem jüngeren Soldaten ging und sich neben ihn setzte. "Okay, Junge - du weißt doch, daß es manche Dinge gibt, die Soldaten der Allgemeinheit gegenüber verschweigen müssen, oder ?"

Was er gerade so gehört hatte, verwirrte Mav ein wenig ... doch bei der Frage nickte er und antwortete. „Ich bin 30 Jahre alt und hab mit sechzehn beim Militär angefangen. Spezialeinheit, und natürlich weiß ich dann reichlich, was nicht jeder Mensch wissen darf.“ Daß der Kerl nicht normal war, wurde ihm doch schon klar und er nahm das kaputte Teil aus seinem Ohr, da er damit nicht mehr funken konnte. „Du bist kein normaler Mensch, oder ?“ Daß es so etwas gab wußte er, denn so ein durchgeknallter Admiral hatte schon versucht, ihn für etwas Besonderes zu rekrutieren.

"Ganz genau. Nur ist das hier noch ein wenig strenger: Was du hier unten siehst und hörst, darfst du nicht einmal dem Militär sagen ... nur der General weiß darüber Bescheid, und so soll es auch bleiben. Es reicht, daß das Militär sich schon an Supersoldaten, Soldaten mit Superandroiden und ähnlichem Mist erfolgreich versucht hat ... und daß einige besondere Wesen mit eurem Militär zusammenarbeiten." Es fiel Landon sichtbar schwer, weiterzureden - also schaltete er die Taschenlampe aus und ließ weißgelbes Feuer in seiner Hand erwachen, stärker werden und erhellte damit die Höhle um sie herum. "Ich bin ein Feuerdrache - das hier ist meine menschliche Form. Ich kenne General Tivvern noch aus dem Militär, wir waren einige Jahre zusammen in einer Truppe ... und bei einem ähnlichen Einsatz wie dem hier sind wir ebenfalls in Höhlen eingeschlossen worden, das war in Mittelamerika. Seitdem weiß er, was ich bin - denn nur so konnte ich uns beide retten, und Henry hält absolut dicht. Das verlange ich auch von dir, sonst fresse ich dich ... und ich meine das wörtlich, Junge."

Mav hatte nun doch sehr große Augen, denn er hatte etwas anderes erwartet ... und doch erschrak er sich irgendwie nicht. Nur, daß es auch Drachen gab, war das Unerwartete, und so musterte er ihn. „Ich halte dicht - nicht, weil ich sonst gefressen werde, es ist, weil man mir vertrauen kann. Und nenn mich nicht immer Junge !“ Er hatte natürlich daran zu fressen, daß sein Gegenüber ein echter Drache war ... aber er zeigte so etwas nie offen und maulte nun eher herum, weil er schon wieder Junge genannt worden war.

Das ließ Landon kurz schnauben, ehe er das Feuer auf einen der Steine legte und dort weiterbrennen ließ. "Tu ich sehr wohl, weil ich deinen Namen nicht weiß und du ein Jungspund bist ! Zwar für einen Menschen schon verdammt lange im Militär - und das respektiere ich, aber trotzdem ein Jungspund." Dann kam ihm jedoch etwas anderes und Landon strich sich kurz über das Gesicht, als er eher für sich noch etwas nachsetzte. "Aber ich brauche gar nicht reden ... oben ist mein eigener Junge, den ich erst hier das erste Mal gesehen habe, und er ist noch jünger als du."

Das hörte Maverick aber und er sprach wieder. „Dann irgendwie nach oben, damit du ihn wiedersehen kannst.“ Nebenher sah er sich um und man sah nur einen Gang, den sie nutzen konnten. „Wir müssen nur wissen, ob es noch mehr Beben gibt.“

"Nein - im Augenblick ist Ruhe, ich spüre keine Mikrobeben und auch die Lava ist im Augenblick ruhig. Und ja, wir müssen nach oben - und zwar so schnell es geht. Ich hoffe, du hast genug Kondition, Junge ... ich bin zwar verdammt alt, aber noch immer rüstig." Mit den Worten stand Landon wieder auf und musterte den Gang vor sich, nahm das Feuer wieder in seine Linke und drehte sich mit leicht verengten Augen zu dem Soldaten. "Hast du noch andere Waffen als deine Pistolen ? Die sind zwar ganz gut, aber wenn dir die Munition ausgeht, sind sie nutzlos."

„Nenn mich Mav statt Junge, okay ? Und ich habe noch einige Messer, nur mit den Schußwaffen fühle ich mich nicht wohl.“  Er hatte noch ein Messer hinten im Gürtel, und holte jetzt aber noch ein Messer hervor, das er in seinem Stiefel verstaut hatte. „Notration an Essen und Trinken auch ein wenig, ich bin immer auf alles Mögliche vorbereitet.“ Es war einfach eine Sicherheit, die er bei sich hatte ... auch wenn es nur wenige Tüten waren, die erhitzt werden konnten. „Wo wir noch beim Alter waren, wie alt bist du ?“ Das wollte er jetzt schon wissen, und so fragte er.

"Mav ? Okay, das läßt sich aussprechen, ich bin Landon. Und wie alt ich bin ? Bei den Lavaströmen unter uns, du stellst Fragen. Ich schätze mal, so fünftausendzweihundert rum - als ich geboren wurde, gab es noch keine solchen Kalender wie heute. Und Messer sind gut, mehr als nur gut, ebenso wie deine Rationen. Sauerstoff kannst du falls es nötig wird, aus meiner Flasche nehmen - und Wasser wird es auf dem Weg geben, ich rieche es ganz schwach. Nimm am Besten eine deiner Pistolen, du gibst uns Rückendeckung - ich gehe voran. Und mach deine Taschenlampe aus, vielleicht brauchen wir sie später noch." Dann packte Landon die Sauerstoffflasche, die er zuvor abgestellt hatte und hängte sie wieder an seinen Gürtel, ehe er die Krallen an seinen Fingerspitzen und auch seine Reißzähne wachsen ließ, die Augen in die seiner wahren Gestalt wandelte, und durch den Gang vorging.

Mav gehorchte und schaltete die Taschenlampe aus, denn sie konnten ja wegen dem Feuer genug sehen. Die Waffe hielt der Jüngere in den Händen, folgte ihm und ihm war bei dem kleinen Wandeln klar, daß Landon jeden Menschen sofort töten konnte. „Ist da noch mehr als wir, wenn ich die Waffe bereithalten soll ?“ fragte er leise, denn es war schon etwas alarmierend.

"Garantiert. Diese Höhlen sind abgeschlossene Systeme, darin entwickeln sich Lebensformen, die es sonst  nirgends gibt - und diese Höhlen sind uralt. Hier hat sich garantiert was entwickelt, ich kann auch schwach etwas riechen und hören ... aber noch schreckt das Feuer sie ab." Gerade das war etwas, das Landon überhaupt nicht mochte: Die reine Ungewißheit darüber was vor ihnen lag, ärgerte den älteren Drachen ungemein. Doch andererseits war er froh, daß er einen Soldaten im Rücken hatte da diese wußten, wie man den Rücken schützt.

„Dann weiß ich Bescheid.“ wisperte Mav, und er würde garantiert aufpassen und Deckung geben. Daß er die Waffe bereithalten mußte ließ ihn ahnen, daß hier etwas sein mußte, deswegen hatte er gefragt. „Durch alle Explosionen und die Beben könnten die Lebensformen hoch, und das würde sicher auch alles durcheinanderbringen.“

Als er das hörte, hob Landon eine Braue - doch dann seufzte er leise, als er dem jungen Soldaten antwortete. "Jein - die Lebensformen würden in der Helligkeit der Sonne nicht überleben. Viele Höhlenlebewesen sind an Lichtlosigkeit oder nur die leuchtenden Pilze und Moose gewöhnt, und entweder blind oder fast blind ... oder brauchen gewisse Bedingungen. Henry und ich haben in den Höhlen, durch die wir mußten sehr viele Ökosysteme kennengelernt, die einzigartig waren ... und ich fürchte, auch hier wird es so sein." Dann stutzte Landon, als er wieder etwas hörte, warf einfach das Feuer in seiner Hand nach dem Geräusch und nickte, als es quiekte und gleich darauf ein Scharren zu hören war, als das Wesen davonlief. "Verdammt ... ich hasse Ratten. Vor allem so große."

Unbewußt lief ein Schauder über den Rücken von Mav, denn er konnte sich zwar als Schafschütze von kleinen Insekten überrennen lassen, aber so große Tiere sorgten doch für ein sachtes Schaudern. „Vielleicht doch Lampe an, dann verjagt es sie, wenn sie Licht  nicht mögen.“

"Okay, mach sie an - ich leuchte mit meinem Feuer nach vorne. Leider sind nicht alle Tiere in solchen Höhlen blind, es gibt genug, die sehen können ... so funktionieren diese Ökosysteme. Aber vielleicht haben wir Glück und es gibt hier ebenfalls leuchtende Moose oder Pilze, dann wird es leichter." Während sie sprachen, ging Landon weiter und knurrte dunkel, als er eine von seinem Feuer verbrannte, katzengroße Ratte sah. "Verdammt ..."

Man sah, daß Landon sich ekelte, und trotzdem mußte Mav fragen. „So ekelhaft ? Und ja, sie sind reichlich groß. Aber wäre ein Notfallessen, und wahrscheinlich gesünder als die Stadtratten in unseren Städten.“

Als er das hörte, erschauerte der ältere Drache erneut und schüttelte kurz den Kopf. "Nicht für mich. Nicht einmal, wenn ich knapp vorm Verhungern wäre - da riskiere ich lieber, daß die Satellitenbilder meine Drachengestalt sehen, wenn ich durchbreche. Ich war nur ein wenig älter als mein Junge und noch sehr gutgläubig ... du hast ja mitbekommen, daß wir besonderen Wesen so etwas wie Telepathie können, nennt sich 'senden'. Auf jeden Fall war ich noch jung und als ich den Hilferuf eines anderen Drachen hörte, vertraute ich ihm, denn im Senden gibt es keine Lüge. Nur daß der Arsch nicht log - er konnte wirklich nicht mehr aus seiner Höhle heraus, die über und über mit Kristallen bewachsen war, denn er war so faul und fett geworden, daß er feststeckte. Um ihn herum hatte sich sogar sowas wie ein Ökosystem entwickelt: Von seiner Scheiße ernährten sich faustgroße Käfer, die wiederum von Ratten gefressen wurden, die so groß wie die vorhin waren. Und er fraß dann gemütlich die Käfer und Ratten, die in sein Maul kamen und wurde immer fetter, da er auch einen Wasserlauf direkt vor der Schnauze hatte. Als ich vor Ekel erst einmal nicht atmen konnte, schlug er mich nieder - daher habe ich auch die Narbe im Gesicht. Er dachte, er könnte mich so anketten wie die anderen Jungdrachen, die er schon gefangen und mißbraucht hatte ... aber ich war schon damals ein Krieger und warf meinen Speer in sein Auge, ehe ich die ganze Höhle ausbrannte und so schnell davonlief, wie ich konnte." Alleine schon die Erinnerung daran ließ Landon erneut erschauern, ehe er das Feuer in seiner Hand etwas größer werden ließ, damit er weiter voraussehen konnte. "Ich habe mich danach erstmal mit Feuer und dann einige Male mit Wasser gewaschen ... und ich werde niemals Ratten oder Mistkäfer oder Maden fressen, auf gar keinen Fall."

„Ähm ... okay, das konnte ich natürlich nicht wissen. Und entschuldige - ich muß mich erst daran gewöhnen, daß es nicht nur Vampire und wohl auch Werwesen gibt, sondern auch Drachen. Langsam scheint es alles, was man sonst aus Fantasy kennt, wirklich zu geben.“ Es war etwas, das Maverick gern las und auch die Filme sah er gern ... aber das hängte er nie an die große Glocke. „Das hier ist nicht zufällig in der Nähe von der Höhle dieses Drecksacks ?“

"Zum Glück nicht - das war dort, wo jetzt Rumänien liegt, und er ist einige Jahre später von einem kriegerischen Stamm getötet worden. Er war ein Metalldrache und hatte das, was die Menschen damals wollten, im Überfluß: Gold und Kupfer, so konnten sie sich Waffen und Schmuck schmieden, und nahmen sich natürlich auch die Kristalle. Und ja - das, was in Legenden und Sagen beschrieben wurde und heute wieder in den Büchern steht, hat manchmal einen wahren Kern. Gerade die Vampire und Werwesen, aber woher kennst du das ?" Nun wurde Landon doch ein wenig neugierig, denn gerade für einen Soldaten war Maverick erstaunlich ruhig bei den Worten gewesen. "Und lüge mich nicht an, ich kann das riechen."

Maverick schnaubte kurz und überlegte, denn eigentlich mußte er gar nichts sagen. Aber der Drache würde ihm wohl den Hals umdrehen, wenn er schwieg. „Eigentlich Geheimsachen vom Militär - ich vermute, ich werde gebissen wenn ich nicht erzähle, woher ich davon weiß, oder ?“ Er hakte trotzdem nach und zögerte seine Antwort damit heraus.

"Ganz genau - geht hier schließlich um mehr als nur dein Ego, Jungspund." Als er endete, kamen sie um eine Ecke und Landon verengte die Augen, ehe er sein Feuer versiegen ließ und kurz nickte, als am Ende eines sehr langen Tunnels ein sachtes, türkises Leuchten zu sehen war. "Und sags mir, bevor wir an das Ende des Tunnels kommen - vor uns sind leuchtende Pflanzen, also wird es dort auch Insekten und mehr geben, die Ratte kam scheinbar von dort." Die Stimme des Drachen wurde automatisch viel leiser und knurriger, da seine Kampfbereitschaft stieg ... doch das wollte er noch wissen, ehe sie in die Höhle gingen.

„Eine besondere Militärgruppe hat versucht, mich anzuwerben. Der General von der Einheit ist etwas ZU religiös und hat scheinbar einen Partner von einer extrem religiösen Gruppe ... irgendwas mit Blau. Ich hab unter der Hand nichts gutes gehört und denen gleich an den Kopf geknallt, daß ich absolut nicht religiös bin. Ich bin lieber in meiner Spezialtruppe, wo ich überall geheim eingesetzt werden kann und auch zum Großteil handeln kann, wie ich will.“ Maverick sprach es nun aus und er hoffte, daß Landon damit zufrieden war. „Können wir weiter ?“

Der große Drache knurrte kurz dunkel, als er das über die Blauen Jäger hörte und fletschte instinktiv die Fänge, ehe er durchatmete und nickte. "Gleich. Es war gut, daß du diesem Arsch und damit den Blauen Jägern einen Tritt in den Hintern gegeben hast, die sind so schlimm, daß es nicht mehr schlimmer geht. Sind eine Abart der Templer und jagen seit über tausend Jahren alles, das kein Mensch ist - und haben auch schon viele Rassen ausgerottet oder knapp davor gebracht. Die hätten dir eine Gehirnwäsche verpaßt, wie es besser nicht mehr geht ... und dich dann voll in die Fänge eines Wesens laufen lassen, daß dich zerfleischt, die brauchen dauernd neues Kanonenfutter. Danke." Dann ging er wieder voraus und ließ wieder ein kleines Feuer in seiner Rechten erwachen, stoppte allerdings gleich nach dem Eingang in die größere Höhle und nickte. "Wie ich es mir dachte ..."

Der Jüngere kam nach und hob eine Braue, denn es war wirklich erstaunlich. Es waren leuchtende Pflanzen und auch das Moos, und man sah sogar schon die Insekten. „Werden sie uns sofort angreifen oder meinst du, sie fürchten sich eher ?“ Er sprach auch leise, hielt aber weiterhin die Deckung hinter Landon.

"Die sind noch nicht allzu groß, sie werden Abstand halten - vor allem vor meinem Feuer, Höhlentiere fürchten ebenfalls Feuer, es ist instinktiv. Aber weiter vorne ist Wasser, ich kann es hören - dort können wir rasten, und vielleicht gibt es auch Fische oder Salamander." Das Wasser und auch das Fleisch würden ihnen guttun, und so ging Landon zielstrebig weiter und beobachtete die Käfer und Tausendfüßler, die vor ihnen zurückwichen.

Auch Mav behielt sie im Auge und war doch erleichtert, daß sie hier nicht angriffen und er bestaunte innerlich die Höhle. So etwas kannte er nur aus einigen Dokus, die von Nachtsichttieren und auch Fischen berichtet hatten ... und hier erlebte er es nun live und es war durch die leuchtenden Pflanzen anders, als viele Forscher es wohl kannten. Erst, als sie am Wasser ankamen, wurden sie entspannter und man sah darin wirklich Fische schwimmen, die auch blind zu schwimmen schienen. „Trink du zuerst, ich achte solang auf die Umgebung.“

"Ist auch besser, ich merke, wenn in dem Wasser etwas ist, das du nicht verträgst." Dann neigte sich Landon über den kleinen Fluß und schöpfte eine Handvoll Wasser, trank es und nickte schließlich. "Ist ungiftig - und ich hole uns ein paar der Fische, sie sind garantiert eßbar." Dann trank er noch ein wenig mehr, ehe er mit den Krallen einige Fische fing, sie ein wenig an der Seite auf einem riesigen Blatt ausnahm und dann etwas weiter flußabwärts die Hände wusch, ehe er zu Maverick zurückkam, der inzwischen getrunken hatte. "Soll ich sie dir kurz abbrennen ? Oder willst du sie roh essen ?"

Mav hatte derweil wirklich aufgepaßt und erst jetzt getrunken. Bei der Frage hob er kurz eine Braue und überlegte. „Ich kann zwar roh zum Überleben essen, aber kurz anbraten wäre entspannter. Ich bin nicht mal ein Suschi-Freak, und mach sowas echt nur zum Überleben.“ Es war somit die sachte Bitte, den Fisch etwas anzubraten.

Der große Drache nickte nur und ließ wieder Feuer in seiner Hand erwachen, röstete die Fische kurz und legte vier davon auf ein anderes Blatt, das er ihm zuschob. Er selbst behielt die restlichen sieben Fische, röstete auch sie kurz und aß sie dann hungrig, denn sein großer Körper verlangte danach. "Es ist gut, daß du nicht zimperlich bist, wenn es drauf ankommt ... die meisten Menschen in der heutigen Zeit sind so verweichlicht, daß es fast schon lächerlich ist."

„Nun, viele sind zu abhängig von den Lebensmitteln aufgewachsen und Stadtkinder ... oder Leute, die nicht mal eine lebende Kuh gesehen haben. Ich bin anders aufgewachsen und weiß, was eßbar ist zu schätzen. Und durch das Militär kenne ich mich auch so aus, daß ich in verschiedenen Wildnisgebieten überleben kann.“ Mav erzählte nur grob und genoß dann auch den Fisch, der ganz gutes Fleisch hatte, auch wenn er nie Sonne erlebte. „Ich hab noch etwas Notfalltütenessen, aber das dann nur, wenn wir an gar nichts kommen.“

"Das ätzende Zeug wirst du nicht anrühren müssen - wir kommen hier raus, bevor das passiert, und ich kann uns hier immer etwas zu essen verschaffen. Könnte ich mich in meine Drachengestalt wandeln, wären wir schon längst raus - aber die dummen Satelliten würden mich sofort auf ihrer Wärmesignatur haben und dann fotografieren, und das kann ich nicht riskieren. Vor allem, weil mein Junge oben ist ... sie würden ihn sofort verhaften und in ihre Labore karren." Alleine schon der Gedanke daran ließ Landon tief aufknurren ... doch dann beruhigte er sich und aß den Fisch, ehe er eine Braue hob, als er eine längere Bewegung im Wasser sah. Noch im gleichen Moment stand er auf und hielt die Hand ins Wasser, griff zu und lachte leise, als er eine etwa drei Meter lange, fast durchsichtig weiße Schlange aus dem Flußlauf zog. Sie war schnell geköpft und er zog ihr ebenso schnell die Haut ab, da er mit den Krallen so gut wie mit einem Messser arbeiten konnte, nahm sie aus und warf die Reste ins Wasser, wo sie gleich von den Fischen gefressen wurden. Erst jetzt kehrte er wieder zu Maverick zurück und röstete die Schlange kurz mit seinem Feuer, ehe er ihm ein unterarmlanges Stück abriß und reichte. "Hier, Kleiner ... so kriegst du etwas mehr auf deine Rippen."

Mav hob eine Braue und lachte leise. „Ich bin doch recht gut gebaut, aber ich sage natürlich nicht Nein.“ Er kannte auch Schlangenfleisch und nahm es gern, um gleich genußvoll abzubeißen. Es schmeckte auch gut und man sah ihm an, daß er es genoß und sein Magen es verkraftete.

Das Schlangenfleisch war wie der Fisch besonders zart, da es hier keine Umweltgifte gab, und auch Landon genoß das köstlich süß schmeckende Fleisch. Dabei beobachtete er den jüngeren Soldaten und bemerkte dabei, daß dieser wesentlich besser aussah, wenn er lachte. "Kannst trotzdem noch drei bis fünf Kilo Muskeln gebrauchen, Kleiner ... du bist fast so groß wie ich, und es tut dir gut. Ich bin ja froh daß es noch Kerle gibt, die sich nicht mit dem chemischen Mist aufpumpen, sondern richtig aufbauen ... gerade in den letzten Jahrzehnten nahm das so Überhand, die Jungs quietschen gleich, wenn man sie mal härter anfaßt."

„Ich bin schon mit einer der Größten und Kräftigsten beim Militär - und ich kenne von einigen, die sich bewerben, wie aufgepumpt sie sind. Da setze ich oft lieber auf die Kleineren und Zierlicheren, die haben andere Ausdauer. Ich denke aber, du meinst eher das andere Anfassen, hm ? So einen großen Kerl mögen andere kräftige Kerle meist nicht, weil sie ihren Arsch ungern hinhalten und dominant bleiben wollen.“

Als er das hörte, blickte Landon zu dem jungen Soldaten und als er sah, daß dieser es eher scherzhaft meinte und entspannt blieb, lachte er leise und grinste schließlich zu ihm. "Ich weiß - und das sind die besten Fellkämpfe. Gerade diesen Bodybuildern zeige ich gern, daß sie nur aufgeschwemmtes Fleisch sind, bei ihnen brauche ich nicht einmal meine eigentliche Stärke ausspielen. Interessant sind Krieger und Kämpfer - bei ihnen gab es schon einige, die mich besiegten, wenn ich fair kämpfte." Es war selten, daß ein Soldat so offen war und es nicht verurteilte ... und so setzte Landon noch ein kurzes "Schon eigene Erfahrungen damit gemacht ?" nach.

Allein zuzuhören war interessant, und bei der letzten Frage zuckte Mav mit den Schultern. „Bettkämpfe kaum, meist wollten sie mich fühlen ... aber wenn wir hier raus sind, vielleicht dann mal einen Bettkampf machen.“ Es war ein Angebot - aber wirklich erst, wenn sie raus waren, denn hier brach seine sexuelle Lust nicht wirklich heraus.

"So ? Na, das ist mal ein Angebot." Landon war doch ein wenig überrascht, doch er grinste kurz und musterte den jüngeren Soldaten ein wenig genauer. Ihm gefiel, daß Maverick fast so groß wie er selbst und auch sehr kräftig war ... und der leichte Bart, so wie die kinnlangen, leicht stufigen und etwas wilder wirkenden, dunkelbraunen Haare gefielen ihm ebenfalls. "Wenn nicht diese dummen Satelliten wären, würde ich sofort durchbrechen und mit dir zu einem ruhigen Fleckchen fliegen ... aber ich kann mich auch gedulden. Wir bleiben noch ein wenig hier, dann gehen wir weiter - einige Stunden können wir noch durch dieses beschissene Labyrinth, bevor wir ruhen."

Sie beide waren nun doch aufgetaut, und motzten sich nicht mehr an ... denn sie waren sich zwar von der Rasse an sich nicht gleich, aber allgemein paßte ihre Art zusammen. „Klingt sehr gut, und ich werde jetzt noch den Rest vom Fleisch genießen.“ So konnten sie kurz ausruhen, denn hier konnten sie sich etwas sammeln und Kraft anessen, bevor sie sich weiter durch die Gänge kämpfen mußten. Leider konnten nicht alle Satelliten ausgeknipst werden, damit Landon durchbrechen konnte ... es gab einfach zu viele fremde Satelliten. So mußten sie sich zwangsweise auf dem längeren Weg nach oben bewegen.

 

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