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 ”The Heart of Fire” 3: Sam und Luke 05
 

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Landon war noch immer mehr als nur wütend, auch wenn er es nicht mehr so zeigte wie zuvor ... denn er wollte weder Mav noch JD ängstigen. Jay sendete immer wieder beruhigende Gedanken und seine Liebe zu seinem Vater, da er diesem anderen Jungdrachen noch nicht antworten konnte ... und es tat Landon gut, so daß er schließlich mehr als nur behutsam zu dem Verletzten sendete, da es für ihn leichter war, über eine so große Strecke zu senden. Nur ein kurzes ##Wir kommen.##, in dem seine absolute Zuversicht mitschwang - und er konnte spüren, wie es den anderen Jungdrachen beruhigte, so daß er noch etwas schneller zu ihrem Ziel flog. In seiner Zelle hustete Sam schwer und spuckte das Blut aus, das mit hochgekommen war ,,, auch wenn es dafür sorgte, daß die zitternden Wachen eine weitere Kugel auf ihn abfeuerten. Sie konnten nicht fassen, was sie vor sich sahen und schlugen angewidert Kreuze, beteten und behielten die Waffen im Anschlag, bis der Priester zu ihnen kam. Es waren inzwischen nur wenige Minuten vergangen, doch der Priester fluchte laut, als er in die Zelle sah und schlug selbst ein Kreuz, ehe er zu den Wachen sprach. "Was genau ist hier passiert ?!" Eine der Wachen schluckte schwer, doch dann fing er sich und antwortete dem Priester wahrheitsgemäß. "Dieser Dämon warf sich schon die ganze Zeit an die Gitter und es wurde schlimmer, als die ersten Schreie des zu Bekehrenden erklangen ... dann wandelte er sich plötzlich und bekam diese Schlangenhaut, die goldenen Dämonenaugen und Krallen und Fänge. Und natürlich diesen ekelhaften Schweif und die Flügel - er ist wahrlich ein Dämon, genauso wie sie sagten, Vater Dietz." Jener wollte schon etwas antworten, als er ein leises "Er ist wirklich gekommen." von dem Gefangenen hörte und die Stirn runzelte. Doch noch ehe er reagieren konnte, erklang ein solch lautes Brüllen, daß die Fenster explodierten und eine riesige Pranke schlug die Decke des Ganges ein, in dem die Zellen lagen.

Die Wachen erstarrten schon bei dem viel lauteren Gebrüll - denn es klang ähnlich wie das von Sam, doch als die Decke eingerissen wurde, zögerten sie kaum und schossen aus Panik einfach noch oben. Pater Dietz rannte währenddessen los zu dem Raum, in dem Lucifer lag und wo die Ärzte noch waren, denn er brauchte ihn nun eher als Hilfe. Aber als er fast die Tür erreicht hatte, stand Mav da und verpaßte ihm einfach einen Schlag ins Gesicht, so daß der Priester gleich zu Boden ging und sich erstmal nicht mehr rührte. Er war deutlich schneller als JD hier, trat auch gleich die Tür ein und wehrte die idiotischen Angriffe der Ärzte gekonnt ab, und schlug sie ebenso nieder. Und jetzt kam auch JD zu ihm und erschauderte, als sie Lucifer so angeschnallt und verletzt dort liegen sah. „Mach ihn los - ich versorge gleich die Wunden.“ JD zögerte da nicht lange, und hier stand genug Verbandszeug neben den Foltersachen herum.

Währenddessen lief Jay durch die Gänge und zu den Zellen, erschauerte, als er die vielen Verletzten in den Zelltrakten sah und schluchzte leise, als er schließlich bei den verbogenen Eisengittern von Sams Zelle ankam. Er sah sofort die tiefen Schußwunden, die nur langsam heilten und packte die Gitter, riß sie heraus und stürzte zu dem anderen jungen Drachen, grollte weich und sendete sanft zu ihm, als er ihn behutsam aufnahm und auf die Pritsche legte. ##Schhhh ... es ist alles gut, wir sind hier. Oh, Gott ... was haben sie dir nur angetan.## Denn jetzt sah Jay, daß sich allein in der Brust Sams mehrere Einschußlöcher befanden und fluchte leise, ehe er sich das Handgelenk aufbiß und ihm an die Lippen hielt. ##Bitte trink - es wird dir helfen, ja ?## Sam wußte im ersten Moment nicht, wie ihm geschah ... doch die Gedanken beruhigten ihn, so wie der Geruch des anderen Mannes und er nickte nur, trank das Blut und keuchte leise, da es wie sein eigenes schmeckte. "Luke ... sie foltern ihn ... bitte hilf ?" Im ersten Moment wußte Jay nicht, was der Andere meinte - dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen und er nickte sacht, auch wenn er weiterhin das Handgelenk über die Lippen des Anderen hielt und die Wunde immer wieder aufriß. "Wir helfen deinem Gefährten - der Gefährte unseres Dads und mein Gefährte retten ihn und die Anderen gerade. Dad killt inzwischen alle Wachen und reißt dieses Foltergefängnis ein, aber wir retten alle Gefangenen hier."

Und da half Mav, nachdem er die Luke von den Fesseln befreit hatte und JD anfing, sich um die Schnittwunden zu kümmern. Er desinfizierte sie vorsichtig, deckte sie erstmal ab und sprach sacht zu Luke, der seine Gedanken bei Sam hatte. „Sein Halbbruder und sein richtiger Vater sind hier, sie kümmern sich um ihn.“ Es beruhigte Luke ein wenig, und er setzte sich mit der Hilfe von JD auf und wurde etwas festgehalten, damit er sich wieder daran gewöhnte, denn er war noch deutlich benommen. Derweil befreite Maverik die anderen jungen Männer und zwei von ihnen trug er in einen großen Raum, der wohl eigentlich den Wachen gehörte ... aber dort waren zwei Sofas und ein Kühlschrank mit Getränken und etwas zu Essen, mit dem sie versorgt werden konnten. Nur etwas später wurde Luke von JD dorthin geführt und JD war wirklich am Schaudern, aber fing sich wieder und fing an, die Anderen zu versorgen.

In der Zwischenzeit riß Landon weitere Teile des Daches ab und zerfetzte die Wachen, verbrannte sie mit seinem Feuer und kesselte andere Männer mit seinem Feuer ein, damit sie nicht fliehen konnten. Trotz seiner Wut achtete der riesige Drache darauf, daß er keinen der Priester oder Ärzte tötete, da sie zur Rechenschaft gezogen werden mußten ... und er achtete auch darauf, daß seine Wut und sein Feuer keine Unterlagen oder Computer zerstörten, die sie für die Anklage brauchten. Dadurch, daß er die Anlage mit seinem Körper rundherum absperrte, konnte keiner entkommen ... und er lachte tief auf, als einer der Wachmänner einen Granatwerfer auf ihn abfeuerte. Diese Geschosse konnten seine starken Schuppen nicht einmal im Ansatz verletzen und Landon zerfetzte den Mann mit seinen Krallen, ehe er das Dach des Gefängnistraktes einriß und Maverick dabei half, die Zellen zu öffnen. Zum Glück achtete der junge Soldat darauf, daß keiner zu der Zelle sah, in der die beiden jungen Drachen waren und sobald alle draußen waren, grollte Landon besorgt und sendete dann sanft zu Jay. ##Wie geht es ihm ? Ich kann sein Blut riechen und die Kugeln in seinem Körper ... heilt er ?## Jay schluchzte leise und nickte langsam, hielt den noch immer Verletzten in seinen Armen und sah nun endlich, daß die Wunden zu heilen begannen und eine Kugel nach der anderen von dem heilenden Fleisch aus den Wunden gedrückt wurde. ##Langsam ... und auch erst, als ich ihm mein Blut gab. So viele Kugeln, Dad - sie haben ihm mindestens zwanzig oder mehr reingejagt, er wäre fast gestorben.## Erst dann grollte er wieder weich zu Sam und lächelte, als er ihm leise zuwisperte. "Guck mal rauf - das ist Dad in seiner vollen Drachengestalt." Sam kam erst langsam wieder zu Bewußtsein und hörte das tiefe Grollen über sich, das ihm seltsamerweise keine Angst machte, sondern beruhigte ... dann öffnete er die Augen und sie weiteten sich, als er den riesigen Drachenkopf über sich sah. "Wa... was ?" Sicherlich hatte er die Träume gehabt, die ihm zeigten, wie er aussehen könnte ... doch die Bilder in den Träumen waren längst nicht so herrlich gewesen. Doch dann kam ihm etwas anderes und er wisperte nur ein schwaches "Luke ? Habt ... habt ihr ihn gerettet ?", das Jay jedoch nicht beantworten konnte.

„Haben wir.“ kam es von JD ... er stützte Luke ein wenig und hatte ihn schon grob darauf vorbereitet, was er sehen würde. Maverik kam auch noch mit und trat vor den beiden ein, damit er Landon auch etwas beruhigen konnte und berührte dessen Drachenkopf, ohne Angst zu haben. Es war mit das Erste, das Lucifer sah - denn mehr war zuerst nicht zu sehen, dann sah er Sam in der Halbgestalt, der noch auf der Pritsche und ein wenig auf dem Schoß des etwas älteren Jay, der Sam sehr ähnlich war, lag. „Ich kann es kaum glauben ... wäre ich unter Drogen gesetzt, würde ich glauben zu fantasieren ... aber das ist echt. Unglaublich.“ Er hatte keine Angst, denn er war schon immer von Drachen fasziniert gewesen. Aber er staunte nicht lange und wollte lieber zu Sam, denn er sorgte sich zu sehr um ihn. „Sam ... ich hab alles gehört, ich hatte schon gedacht, daß sie dich umgebracht haben, als es ruhiger wurde. Und du sieht erstaunlich aus.“ Letztes mußte er schon noch sagen - denn es war so, auch wenn Luke sich eher um dessen Gesundheit sorgte.

"Es war auch sehr knapp - sie haben so oft auf ihn geschossen, daß er fast gestorben wäre." Jay brach fast die Stimme, als er das sagte und er seufzte erleichtert, als nun die letzten Kugeln aus den Wundkanälen fielen und die Wunden sich langsam schlossen. Als das geschah, grollte Landon sanft und neigte sich tiefer, berührte mit seiner Schnauze kurz die Brust Sams und lächelte, als dieser zögernd seine Hand hob und ihn berührte. "Versuch dich zu wandeln, Kleiner ... dann können wir dich hier rausbringen, mein Gefährte wird sich um die Anderen kümmern und das Militär holen, damit die alles hier dicht machen." Als ihn Sam verwundert anblickte, grinste Jay und drückte den Jüngeren kurz an sich, ehe er leise zu ihm sprach. "Ich weiß, es ist gerade schwer da du deinen Liebsten beschützen willst - aber du mußt dich wandeln, Niemand darf dich sehen. Dad hat zwar die Kameras hier in den Zellen verbrannt, aber wir müssen erst die anderen Kameras und alle Aufnahmen zerstören." Das Verständnis tat gut und so schloß Sam die Augen, bemühte sich und keuchte abgehackt, als er sich langsam zurückwandelte. Erst dann blickte er zu Luke und lächelte etwas schief, während er sich mit Jays Hilfe langsam aufrichtete. "Ich habe deine Schreie gehört, Luke ... ich dachte, ich müßte zerspringen, weil ich dir nicht helfen konnte. Bist du mir böse ?"

Es war wirklich viel, das passierte und jetzt war es fast wie ein Traum - denn daß es wirklich Drachen gab, war einfach fast nicht zu fassen. Aber Luke knuffte Sam nun sacht und neigte sich zu ihm, damit er ihn sacht küssen konnte. „Nein, du sanfter Riese. Ich hätte mich am Liebsten da losgerissen, um dir zu helfen.“ Eine Tatsache, die JD verstand ... denn die zwei waren eindeutig tief verbunden und hatten sich gefunden, weil sie für einander bestimmt waren. „Ich kümmere mich nun um die Angelegenheiten, und du wandelst dich auch langsam zurück.“ Mav knuffte nun auch, aber an das große Maul von Landon, den das ganz sicher nicht juckte. „Deine Klamotten sind noch im Auto.“ fügte er an.

"Fessel erst einmal die Idioten, die noch versuchen, über meine Schwingen oder den Schweif zu klettern - ich habe zwar die Wachen getötet, aber die Wissenschaftler und Priester nerven. Sie denken doch wirklich, daß sie mit Weihwasser, Kreuzen, Pistolen oder Äxten durch meine Schuppen kommen." Es nervte Landon sichtbar und er wollte sich nicht wandeln, da einige von diesen Männern dann vielleicht entkamen. "Wenn du fertig bist, dann wandle ich mich, ja ? Es ist sicherer so." Daß Luke ihn küßte, überraschte Sam hingegen sichtbar ... doch er freute sich und lächelte wackelig, umarmte ihn vorsichtig und seufzte erleichtert, ehe er sacht schnupperte und besorgt zu seinem Liebsten blickte. "Du bist verletzt ... verdammt, das ..." Doch Jay mischte sich nun vorsichtig ein und stand selbst auf, während er zu den beiden sprach. "Das ist kein Problem - Dad braucht nur sein Blut draufgeben, dann heilt das alles ohne Narben ab. Aber wir müssen jetzt raus und in das Auto, damit wir wegfahren können, ehe das Militär kommt."

„Jup, hast recht - und ich helfe dir gleich die Kerle zu fesseln, damit sie dich nicht weiter nerven.“ Mav nickte und ging schon vor, denn Jayson und JD würden Sam und Lucifer helfen, nach draußen zu kommen ... und JD holte rasch noch zwei Decken, die sie sich überwerfen konnten. Denn Luke hatte nur seinen Slip an und Sam war ganz nackt - denn seine Wäsche hatte das Umwandeln nicht ausgehalten, und war auch noch total verblutet und durchlöchert.

Sam nahm die Decke gerne an und wickelte sie sich um die Mitte, ehe er Luke behutsam einhüllte und ihn kurz an sich hielt. Dann löste er sich wieder und faßte die Hand seines Liebsten, ehe er JD und Jay folgte und noch kurz zu Landon blickte, der nickte und den Kopf hob, um einen Überblick zu haben und Mav zu helfen. Als sie am Wagen waren, holte Jay sofort einen Slip und zwei Hosen heraus, um sie Sam und Luke zu geben, ehe er noch T-Shirts herausholte und sie ihnen gab. "Müßte passen - ihr seit beide groß, aber nicht ganz so groß wie ich, hm ?" Dann lachte er leise und wartete, während er bewundernd zu seinem Vater blickte, der in seiner riesigen, wirklichen Gestalt um diese Anlage lag und alles abschirmte.

Es war zum Glück auch etwas Kleidung da, denn sie waren eigentlich auf dem Weg zu Jays Mutter und Boss, und daher waren die Reisetaschen im Wagen gewesen. „Nach dem, was passiert ist ... irgendwie kann man noch denken, daß man betäubt ist und träumt, wenn man einen echten Drachen sehen kann.“ murmelte Lucifer, der ebenso den Riesenvater von Sam ansah. Derweil hatte Mav den ganzen Mistkerlen die Handschellen angelegt und an eine Stelle gekettet, wo sie gut festgekettet blieben, und sicher nicht wegkonnten. „Ich denke, ich habe alle - also kannst du dich wandeln, und ich kümmere mich nun darum, daß hier aufgeräumt wird.“

"Gut - aber geh zuerst in den Überwachungsraum und zerstöre alle Aufnahmen, in denen man uns, den Jungen und seinen Gefährten sieht. Es ist sicherer so - die anderen Aufnahmen brauchen wir als Beweis, aber die Jungs und wir sollten nirgends auftauchen." Natürlich hatte Landon schon alle Kameras verbrannt oder zerstört, die er sehen konnte doch er ahnte, daß es noch mehr gab, und so war der Überwachungsraum die sicherste Alternative. "Ruf den General an, er wird alles in die Wege leiten - ich rede mit den Jungs und wir fahren dann vor, du kommst einfach nach, wenn alles vorbei ist." Natürlich fraß es an dem großen Drachen, daß er seinen Gefährten hierlassen mußte - doch einer mußte aufpassen und den General informieren, und die Jungs mußten hier weg.

„Ich erledige das Löschen, keine Sorge ... und ich werde noch genug Zeit dafür haben.“ Maverik hatte es eh vor, denn er wollte natürlich auch nicht, daß etwas in den Aufnahmen gesehen werden konnte. Und was die Spinner hier erzählten, würde auf ihren Extremismus geschoben werden. „Und du verwische noch deine großen Fußspuren.“ Nach den Worten zwinkerte Mav und ging dann los zum Überwachungsraum.

Der große Drache grummelte kurz, doch dann nickte er, verwischte seine Fußspuren mit den Krallen an seinem Schweifende und wandelte sich dann zurück in seine Halbform, um nun auch die letzten Fußspuren zu beseitigen. Erst dann nahm Landon seine völlige Menschform an und ging zu dem Wagen, nickte dankbar zu Jay, der ihm seine Hose und das Muskelshirt gab und zog noch seine Schuhe an. "Gut, Jungs - ab in den Wagen, wir müssen so weit wie möglich weg, ehe das Militär kommt. Schlimm genug, daß ich höchstwahrscheinlich auf ein oder zwei Satelliten sichtbar war, aber darum kümmert sich der General, wir kennen uns gut." Sam blickte mit großen Augen zu diesem sichtbar beeindruckenden Mann auf und schluckte kurz ... doch dann nickte er und lächelte zögernd, denn sie mußten wirklich weiter weg, ehe sie reden konnten. Also stieg er hinten ein und war froh, daß auch Luke einstieg und sich zu ihm setzte, während Jay neben den beiden Platz nahm und JD auf dem Beifahrersitz saß. Dann fuhren sie los und Landon hielt sich gerade noch in den Geschwindigkeitsgrenzen, um nicht aufgehalten zu werden und bog erst, als sie fast eine Stunde gefahren waren, an einem kleineren Feldweg ab, und hielt schließlich in einem kleinen, doch dichten Wäldchen. "So, aussteigen - jetzt können wir reden, Jungs."

Die Fahrt über waren sie ruhig geblieben, denn Luke und Sam waren eingeschlafen, da sie beide doch reichlich eingesteckt hatten und dementsprechend erschöpft gewesen waren. „Laß sie erstmal wach werden.“ JD lächelte und blickte nach hinten, wo die zwei gerade noch damit kämpften, ganz wach zu werden und Luke schnaufte, als er sich bewegte ... denn irgendwie taten auch ihm die Knochen weh und gerade am Hals und dort, wo die Fesseln gewesen waren, fühlte er wie sehr er versucht hatte, sich dagegen zu wehren.

Bei dem Schnaufen wurde Sam aber schlagartig hellwach und grollte besorgt, denn er konnte auch riechen, daß die Wunden Lukes bei der Bewegung wieder leicht aufgerissen waren und bluteten. Also neigte er sich näher, rieb seine Schläfe an der seines Liebsten und nahm behutsam die Hände Lukes in die seinen, betrachtete besorgt die Abriebstellen an den Gelenken und seufzte leise. Auch Landon seufzte und nickte, ehe er ausstieg, die hintere Türe des Geländewagens öffnete und hineinblickte. "Steigt aus, ja ? Ich kann mich um die Wunden kümmern, dann ist es leichter." Jay stieg schon aus und half dann Luke, während Sam auf der anderen Seite ausstieg und dann gleich zu Luke lief. Vor allen anderen Fragen kam seine Sorge um Luke - und so blickte er zu JD, der ebenfalls gekommen war und hoffte, daß dieser die Verbände wieder löste.

Da mußte auch nicht gefragt werden, und JD löste die Verbände auch gleich. „Jetzt wird es abgeheilt, also keine Sorge.“ sagte er dabei und trat beiseite, als er fertig war. Die Wunden waren zwar nicht ZU tief geschnitten gewesen, aber sie gaben Zeichen und waren tief genug, daß sie vernarben würden, wenn sie alleine abheilten. Und das würde nun verhindert werden.

Als Sam die Wunden sah, schluchzte er leise und weinte, da es ihn schmerzte, das zu sehen. Landon knurrte leise, doch dann riß er sich die rechte Handfläche mit seinen Krallen auf und begann damit, sein Blut auf den Wunden zu verteilen. Sie heilten fast sofort ab und er behandelte auch die Wunden an den Hand- und Fußgelenken, ehe er kurz nickte. "Gut - wenigstens bleibt nichts von dem Mist, ich könnte diese Ärsche langsam grillen für das, was sie euch antaten."

Bei dem Heilen prickelte es richtig, aber es war nicht so schmerzhaft und Luke schnaufte erleichtert auf, als alles verheilt war und keine Narben von dem Mist, der ihm eingeschnitten wurde, bleiben würden. „Danke - ich bin echt froh, daß es so heilen konnte. Ich hab noch immer ein wenig das Gefühl, daß ich alles irgendwie träume, aber es ist echt. Und unglaublich, daß ihr euch so verborgen halten könnt, und daß sogar ein Teil vom Militär über euch Bescheid weiß ... aber ich denke, ZUviel sollte ich wohl nicht wissen.“ Jetzt grinste JD wieder. „Da ihr scheinbar Gefährten seit, dürftest du wohl alles erfahren. Ich denke nicht, daß ihr euch noch trennen werdet.“ Denn er kannte es, und man sah es den beiden schon deutlich an.

Natürlich sagte Sam nichts dazu, da er Luke nicht drängen wollte ... doch Jay sah sehr wohl dessen Sehnsucht, und seufzte leise, als auch er etwas sagte. "Ich denke, wir müssen wirklich reden, Dad ... bleiben wir hier ? Die Lichtung ist schön, und wir haben auch noch die Picknickdecke im Kofferraum." Landon nickte nur und während Jay die Decke holte und ausbreitete, blickte er zu den beiden jungen Männern, und setzte sich schließlich zu ihnen allen. "Ja - der General weiß was ich bin, da wir Freunde sind und uns gegenseitig das Leben retteten. Nicht viele Menschen wissen von uns Drachen, da gerade das Militär alles tun würde, um an uns zu forschen - und das darf nicht passieren. Viele der Legenden über Drachen haben einen wahren Kern, Luke ... und meine Söhne sind ebenfalls Feuerdrachen, aber da sie noch so jung sind, schaffen sie gerade einen Teil der Halbform. Es ist so oder so erstaunlich, daß es dich gibt, Sam - du hast die gleiche Mutter wie Jay, aber ich habe sie seit seiner Zeugung nicht mehr gesehen. Es sieht so aus, als ob bei ihr etwas sehr, sehr, sehr seltenes passierte: Sie hat nicht nur ein Ei, sondern zwei empfangen, und das zweite Ei einige Jahre nach Jay ausgetragen. Und das warst du, Sam - ich bin froh." Denn man sah die Ähnlichkeit der beiden Brüder nur zu deutlich: Sie glichen sich fast wie Zwillinge, nur daß Sam jünger und Jay noch ein klein wenig größer und stärker war.

„Ja, das sieht man wirklich.“ antwortete Luke und lächelte kurz, als JD und Jayson dichter zusammensaßen und ein wenig kuschelten. Sam war da schüchtern und traute sich in der Öffentlichkeit hier nicht mehr, als nur sacht das Bein von Lucifer zu berühren und da er der Dominante war, zog Luke ihn einfach an sich und lehnte sich an ihn. „Welches Datum haben wir eigentlich ? Ich weiß gar nicht, wie lange wir betäubt gewesen sind und da drin waren. Mein Zeitgefühl ist total weg, und ich mach mir Sorgen um meine Mutter.“ Das sah man ihm auch deutlich an, denn er liebte sie und sie würde sich garantiert schon gewaltige Sorgen machen. „Kann ich sie anrufen ?“

Als Luke so deutlich zeigte daß sie zusammengehörten, legte Sam sofort seine Arme um ihn und grollte erleichtert und weich in dessen Nacken, ehe er es einfach nur genoß, daß sie zusammen waren. Doch dessen Fragen ließen Sam leise seufzen und er blickte kurz auf die Uhr JD's, ehe er sich zu Luke wandte. "Es ist noch immer Montag - nicht mehr lange, aber noch immer. Du warst etwa drei Stunden bewußtlos, aber bei mir wirkte das Chloroform immer nur für wenige Minuten, meine Selbstheilung hat es so schnell unschädlich gemacht. Ich dachte, ich werde in der Zelle wahnsinnig, weil ich dich nicht hörte oder sah - die Tritte und Elektroschocks machten mir nichts aus, dafür war ich zu wütend. Aber daß ich nicht wußte, was mit dir ist, war schlimm. Und vor allem, als ich dich dann schreien hörte - ich dachte, ich sterbe, wenn ich nicht zu dir komme. Und dann schossen sie, weil ich mich wandelte, und ich starb wirklich fast ... ich ... ich bin dir so dankbar, Dad. Danke, daß du gekommen bist." Es war mehr als nur ungewohnt, nun seinen richtigen Vater zu sehen und Sams Lächeln wackelte, als er wieder zu weinen begann, da er so glücklich war. Landon seufzte nur leise und neigte sich zu ihm, zog ihn und Luke in seine Arme und hielt sie ein wenig, um ihnen Ruhe zu geben. Erst nach einigen Minuten hatte Sam sich soweit beruhigt, daß Landon sich wieder löste und Luke dann sein privates Handy gab. "Ja, du kannst sie anrufen, Luke - aber nicht mit deinem Handy, und du auch nicht, Sam. Ihr müßt euch so oder so neue Nummern holen, da eure alten Handys nicht nur Beweismittel sind, diese Ärsche könnten auch die Gespräche abhören, da sie ja die Nummern kennen. Und sagt euren Familien nur, daß es euch gut geht und ihr bald heimkommt, sicher ist sicher."

„Danke und wenn nicht so viel Zeit vergangen ist, dann dürfte sie es noch gar nicht mitbekommen haben ... außer, man hatte es ihr und Samuels Eltern schon mitgeteilt.“ Also rief er nun an und merkte gleich, daß er recht hatte. Diese Ärsche hatten es seiner Mutter noch nicht gesagt, und somit blieb er noch ruhig und gab nach dem kurzen Gespräch das Handy an Sam weiter, damit der seine Eltern anrufen konnte. „Wenn sie ihr es noch sagen, Mom wird ausrasten, als wenn ich noch weg wäre, da bin ich sicher. Ich glaube, sie hat schon beim Gespräch gemerkt, daß was nicht ganz okay ist.“ Denn er war sonst anders, wenn er mit ihr sprach.

Sam nickte nur und wählte das Handy seiner Ziehmutter an, lächelte kurz, als er ihre Stimme hörte und antwortete dann. "Mir geht es gut, Mom ... ich habe meinen richtigen Dad getroffen und auch meinen Bruder, und wir brauchten ein wenig Zeit, um über die Vergangenheit zu reden. Mach dir keine Sorgen, mir geht es gut und alles kommt in Ordnung ... ich muß nur leider auflegen, du weißt ja Bescheid." Dann legte er auf und gab das Handy zurück, ehe er verlegen mit den Schultern zuckte. "Mom und auch mein zweiter Ziehdad wissen Bescheid und auch, wie sie sich verhalten müssen. Wir haben auf der Farm auch zwei Herden, dann kannst du dich sattessen, Dad." Jener nickte erleichtert, da er schon jetzt großen Hunger hatte und grinste schief, als er es Luke erklärte. "Ich bin schon ziemlich alt, schätze so um die fünftausendzweihundert - deshalb kann ich meine volle Drachengestalt annehmen, und sie ist auch sehr groß. Doch das kostet mich auch Kraft ... sobald wir auf der Farm von Sams Zieheltern sind, werde ich mich noch einmal wandeln und eine Herde fressen, kurz verdauen und mich dann zurückwandeln. Zum Glück habe ich gelernt, schnell zu verdauen, damit ich nicht entdeckt werde - und da wir so gut wie alles verwerten, ist auch das Problem gelöst."

„Gibt es noch ältere Drachen ?“ hakte Luke nach und blickte den Vater von Samuel an, denn er war wirklich fasziniert. „Und wie ist das mit den Gefährten ? Ich meine, wir werden nicht so alt.“ Denn das war ihm klar und er blickte zu JD, der ja mit dem Bruder von Sam zusammen war.

Die Fragen brachten Landon zum Schmunzeln, und er zuckte mit den breiten Schultern, ehe er für einen Moment in den Sternenhimmel blickte, den man auf der Lichtung durchscheinen sah. "Um ehrlich zu sein - ich weiß nicht, ob es noch ältere Drachen als mich gibt, wir halten uns eigentlich immer sehr bedeckt. Ich kenne ein paar, die zwar auch einige Jahrtausende alt sind, aber jünger als ich - und dazu eben noch ein paar Drachinnen, aber die Mutter der beiden hier ist mir von ihnen am Liebsten, sie ist nett und keine solche Zicke wie die anderen Drachinnen. Und was die Gefährten angeht ... der Gott, der diese Welt regiert sorgte dafür, daß wir mit unserem Blut, unserem Samen und ein wenig Magie unsere Gefährten so langlebig wie wir selbst machen können, inklusive größerer Selbstheilung. Denn wir Drachen vergeben wie alle besonderen Wesen unser Herz nicht leichtfertig - doch wenn wir es vergeben, dann für immer, und wir brauchen unsere Gefährten auch."

Jetzt starrte Lucifer Landon an, denn er glaubte, sich verhört zu haben. „Ich ... es gibt wirklich einen echten Gott ? Und ... ich kann ewig bei Sam bleiben ?“ JD grinste, denn es war wirklich eine große Überraschung. „Jup, können wir ... und ich denke, ihr seid schon ein Paar, und daher wirst du auch wirklich das lange Leben bekommen.“

Bei dem verdutzten Gesicht lachte Landon kurz auf, doch dann nickte er und beantwortete Lukes Frage. "Jep, es gibt ihn wirklich - ist eigentlich von einer Engelsrasse, aber egal. Und bevor du frägst: Das hat alles sein Sinn und ich denke, daß all das dazu führen sollte, daß wir Sam und dich finden. Aber jetzt sollten wir noch Weg gutmachen - zuerst fahren wir zu der Farm deiner Zieheltern, Sam, und dann sehen wir weiter." Jener nickte nur und stieg dann nach den Anderen ein, ehe er sich im Auto zu Luke neigte und ihn scheu fragte. "Möchtest du denn bei mir bleiben ? Ich ... ich möchte dich nicht drängen, ich weiß doch, wie sehr du Kletten haßt."

„Das war nur anfangs eine Warnung ... und wir sind schon so lange so tief befreundet, daß bei mir fast das Herz brach, als ich dich brüllen und die Schüsse hörte.“ Luke antwortete da leise und holte sich dann einen Kuß. JD grinste derweil, als er zuhörte und auch die Adresse in das Navi eingab, damit sie den Hof rasch finden konnten.

 

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