”Rare Genetics” 03
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Am frühen Abend des nächsten Tages stand Targa an dem Ort, wo sie sich treffen wollten. Es war in der Nähe der Arena, in der er als Kellner arbeitete und er hatte es schnell geschafft, daß Rheid dort kämpfen durfte. Dabei hatte er nicht mal seinen Onkel gebraucht, denn er hatte dort auch schon einige Beziehungen zu dem Leiter der Arena und konnte sich auch auf die Kämpfer stürzen, wenn er Sex brauchte. Aber er hing jetzt irgendwie mehr an Rheid, und bekam ihn schon von Anfang an nicht aus dem Kopf. Targa träumte sogar von ihm und konnte jetzt kaum noch erwarten, ihm beim Kämpfen zuzusehen. Rheid ließ sein Herz immer etwas schneller schlagen, und jetzt konnte Targa kaum noch abwarten, ihn zu sehen. Er selbst war etwas früher da und lehnte sich an die Wand, hatte die Augen geschlossen und konnte ihn so auch sehen, wenn er von ihm träumte.
Und so sah ihn der Rothaarige auch, als er die Straße zu dem Lagerhaus entlangging. Der Anblick des verträumten Gesichts ließ Rheid kurz schnauben, doch irgendwie gefiel es ihm und er trat zu ihm. "Hi - wartest du schon lange ? Und vielleicht solltest du die Augen offenlassen, ich hätte auch ein Arschloch sein können, daß dir an die Wäsche will."
Die Augen öffneten sich und Targa lächelte einen Moment, als er zu Rheid aufblickte. „Nicht lange und ich passe auf, versprochen.“ Er konnte ihm nicht sagen, daß er ihn schon kommen hören und vor allem auch schon riechen konnte. Und konnte auch nicht sagen, daß er jedem Kerl, der ihm einfach anlangte oder sonstwas mit ihm tun wollte, was er nicht wollte, einen Schlag verpassen konnte, der ihn direkt ausknockte.
"Gut. Glaube nicht daß du willst, daß ich dich wie eine Prinzessin raushauen muß." Denn Rheid wußte, daß Targa eine starke Persönlichkeit hatte und nicht wollte, daß Jemand sich aufspielte und ihn beherrschte. "Wo müssen wir hin ? Und was muß ich beachten ? Die Regeln unterscheiden sich ja, je nach Arena. Und ist es okay, wenn ich mit den Fäusten kämpfe, oder muß ich Handschuhe tragen ?"
„Nein, das will ich wirklich nicht und verspreche dir, ich bin keine heulende Prinzessin. Und jetzt folge mir einfach.“ Targa ging los und sprach erst dann weiter. „Und was es zu beachten gibt - es ist kein Todeskampf, den du machen darfst. Der Club hat einen guten Ruf, und macht auch keine Waffenkämpfe. Aber Faustkampf pur und barfuß ... ich denke, soweit ich dich immer sehen konnte, liegt es dir zu hundert Prozent.“
Als er das hörte, grinste Rheid kurz und nickte, während er durch seine langen Beine gut mit Targa Schritt halten konnte. "Ja, das liegt mir am Meisten - und ich lerne noch immer durch die Kämpfe dazu. Wie wird geregelt, wann der Kampf endet ? In den Fights, die ich bisher bestreiten durfte, war es durch KO oder wenn einer aufgab. Sonst noch Regeln ? Ich will nicht mit den Besitzern anecken, weil ich Fehler mache."
„Recht einfach. Keine Waffen, nicht töten, nicht in die Geschlechtsteile. Es gibt KO, aber auch Abschlagen zählt, wenn man nicht KO gehauen werden will. So haben die Zuschauer mehr Freude, und vor allem können Kämpfer öfter kämpfen.“ Zumindest diese Klasse erlaubte die Arena den Frischlingen und jungen Männern. Das Teilnehmen an den knallharten Kämpfen mußten sie sich in der Arena erst verdienen. „Du kannst dich aber hocharbeiten und dann irgendwann bei den Knallharten mitmachen, wo mein Onkel mitkämpft. Ich weiß, du hast echt Power, aber bitte arbeite dich wirklich langsam hoch. Die alten Säcke sind echt gefährlich.“ Targa erwähnte es nun doch, denn er wollte, daß Rheid alles wußte. Aber er meinte es auch ernst damit, daß Rheid erstmal ne Weile unten blieb und sich einiges verdienen konnte, und nicht mit gebrochenen Knochen in so jungem Alter aufhören mußte.
Der große Rothaarige nickte nur hin und wieder, während er die Hände in die Taschen seiner Jacke steckte, und grinste schließlich zu Targa. "Keine Sorge - ich weiß, daß ich mich hier erst hocharbeiten und den Zuschauern einen guten Kampf liefern muß, schließlich zahlen die ja die Preisgelder und wenn die mich hassen, kriege ich keine Kämpfe und kein Geld. Und ja, ich weiß auch, daß die Nachwuchskämpfer sich erst hocharbeiten und beweisen müssen, bevor sie die richtigen Gegner bekommen. In Chicago war ich schon soweit und hatte schon meine ersten richtigen Kämpfe, aber hier muß ich nochmal weiter unten anfangen." Dann verstummte Rheid aber, da sie in die Sichtweite einer großen, verschlossenen Türe mit zwei Bouncern kamen, die noch etwas größer und breiter als Rheid waren. Noch im selben Augenblick, als er sie sah, verschwand das Ruhigere, das der Rothaarige immer in Targas Nähe zeigte und er zog die Lippen etwas über seine scharfen Zähne zurück, während er langsam die Hände aus den Jackentaschen nahm. Die beiden Türsteher waren sichtbar erfahrene Kämpfer - und Rheid reagierte instinktiv auf die Bedrohung, welche die beiden ausstrahlten, und ließ seine eigene Wut langsam steigen.
Targa hatte Rheid so noch nicht erlebt, und er hatte ihn bisher ja nur an der Schule gesehen. Es war eindeutig Instinkt und auch wenn an der Schule Kräftige waren, reagierte er hier deutlich mehr, denn die Türsteher waren absolut erfahren und auch dominant. Targa reagierte unterbewußt und legte seine Hand auf einen Arm von Rheid, so daß er sich beruhigte. „Hi, Olaf und Igor. Der Boß weiß Bescheid, daß ich mit ihm komme.“ Der ältere Olaf nickte und trat natürlich beiseite. „Der Boß wird sicher auf ihn wetten - ich sehe die Energie, und bin auch gespannt auf das Energiebündel.“
Die Berührung Targas war ungewohnt - doch sie reichte aus, daß der Rothaarige ein wenig ruhiger wurde und als die beiden Bouncer sie durchließen, nickte er nur zu den beiden. Als sie innen aber einigen Gängen folgten, die teilweise wieder von Türstehern bewacht wurden und man auch die Stimmen der begeisterten Zuschauer hörte, so wie das Brüllen der Kämpfer, wurde Rheid wieder unruhiger, knurrte leise und hielt sich nur mühsam im Zaum. Er wußte, daß er vor dem Boß einen guten Eindruck machen mußte - doch andererseits war sein Verhalten eigentlich genau das, was diese Bosse für ihre Arenen wollten.
Das wußte auch Targa und er hatte ihn jetzt nur vorhin berührt, denn würde vor der Tür etwas passiert sein, hätte es kein Reinkommen mehr gegeben. Denn trotz der Energie und des Verhaltens, mußte ein Kämpfer sich auch angemessen bremsen können. Targa führte Rheid zügig zu dem Büro des Bosses und klopfte kurz. Als das "Herein." erklang, trat er mit ihm ein, und neigte kurz den Blick. Denn der Boß war von der japanischen Mafia, und daher war es angemessen. „Meister Kiba, das ist Rheid.“ Er stellte ihn kurz vor und Kiba hob eine Braue, denn er hatte diese Haarfarbe und den Körperbau schon mal gesehen. „Du bist der Sohn von McMillain ... dem roten Dämon. Man erkennt es gleich.“ Er kannte den Vater, und scheinbar hatte sein Sohn genau die gleichen Gene geerbt, und würde es ebenso weit bringen. „Ich erlaube, daß du hier kämpfen kannst und bin gespannt, ob du so weit wie er kommen wirst. Und mein Beileid, ich hörte von seinem Tod.“
Auch Rheid neigte kurz den Kopf, ehe er zu dem Boß der Arena sprach. "Danke, Sir. Ich habe das Kämpfen von ihm gelernt und möchte mindestens so gut wie er werden. Und ... danke für ihre Anteilnahme, Sir - es war schwer, aber es half, daß ich diese Ärsche töten durfte." Der Boß der Chicagoer Untergrundarena war mehr als nur wütend darüber gewesen, daß eine Bande halbstarker Kerle seinen besten Kämpfer erschossen hatte, weil er sich nicht ausrauben ließ ... und er hatte Rheid erlaubt, sie alle zu töten.
„Wirklich fair, daß du es tun konntest und jetzt bringt Targa dich nach unten, denn es geht bald los. Du hast das Recht, auf dich selbst zu wetten, und bekommst ohne Manager auch zu einhundert Prozent den Gewinn. Pflicht sind sie hier nicht, und nun ab nach unten. Targa bringt dich wie gesagt hin, und laß dich vorab nicht zum Kampf reizen.“ Targa neigte wieder kurz seinen Blick, dann ging er zu der Tür, um sie für Rheid zu öffnen, damit er ihn hinunterführen konnte.
Rheid nickte nur noch und neigte noch einmal dankbar den Kopf, ehe er sich verabschiedete und dem Schwarzblonden folgte. Als sie in einem leeren Gang waren, hielt er ihn kurz an der Schulter auf und wisperte leise zu ihm. "Kannst du vielleicht zweihundert Dollar auf mich setzen ? Ich kann das Geld brauchen, und dir vertraue ich." Während er sprach, nahm der Rothaarige das Geld aus seinem Geldbeutel und reichte es ihm, ehe er kurz die Stirn runzelte. "Wie ist das in der Umkleide - wird da geklaut ?"
„Mach ich, du kannst mir wirklich vertrauen. Und Nein, in der Umkleide wird nicht geklaut. Darauf wird scharf geachtet und wenn es Jemand macht, das willst du lieber nicht wissen.“ Targa steckte das Geld ein und freute sich, daß er Rheid so helfen konnte. Daß er für ihn wettete, hatte er schon im Kopf ... aber er war nicht sicher gewesen, ob er ihn fragen sollte.
"Danke und gut, dann kann ich meinen Rest in der Umkleide lassen." Dann folgte er ihm durch die Gänge weiter nach unten und nickte, als er schon die anderen Kämpfer hörte, die sich aufwärmten. "Wie ist das - werde ich aufgerufen ? Und wohin muß ich dann gehen ?" Das war noch wichtig und als sie die Umkleide betraten, wurden die Züge Rheids ernst. Er sah gleich, daß die jungen Kämpfer auf der einen Seite, und die erfahrenen Kämpfer auf der anderen Seiten standen und wandte sich an Targa, damit dieser ihm noch letzte Anweisungen geben konnte.
Targaron nickte bei der Frage, denn Rheid hatte schon eine Antwort bei seiner Frage gehabt. „Ja, du wirst aufgerufen, und dann einfach den Gang dort lang, er führt zu der Kampffläche. Oben wird der Anfang verlost, mit wem du kämpfst - und der, der raus ist, der kommt nicht weiter. Gegen wen siehst du dann, weil ihr zusammen zur Arena geht. Den Anderen zusehen ist hier nicht - so bleibt es spannender und es wird auf die Erfahrenen gewechselt, wenn die jungen Kämpfer die erste Runde ganz durch haben. Du schaffst das hier, da bin ich sicher ... und ich muß nun los.“ Jetzt war es verlockend ihn zu küssen, aber es war nicht gut und als Targa sich abwandte, grinste er zu den Jungen und auch den Älteren, denn einige von ihnen kannte er schon ganz gut.
Etwas, das Rheid sofort sah und er knurrte wieder leise, ehe es verstummte. Es war nicht seine Sache, mit wem Targa das Bett teilte - und so ging er zu einer unbesetzten Bank, zog sich aus und ließ nur die knielange Surferhose an, die er zum Kämpfen bevorzugte. Erst dann nahm er einen Haargummi und band die Seiten- und Oberhaare am Hinterkopf zusammen, setzte sich auf seine Bank und wartete darauf, daß er aufgerufen wurde.
Derweil ging Targa zu den Buchmachern und gab die Wette auf. Hier war er sicher, daß er seinen Wetten vertrauen konnte, auch wenn er es selten tat - und dieses Mal tat er es für Rheid und war sicher, daß aus den 200 Dollar ein sehr guter Gewinn werden würde. Und zur Sicherheit wettete er so, daß auf jeden Fall die 200 Dollar wieder rauskamen. Aber jetzt ging er zu einer anderen Umkleide und schlüpfte in seine Arbeitskleidung, damit er in seinem Job hier auch gleich loslegen konnte.
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Es dauerte noch ein wenig, bis Rheid aufgerufen wurde ... er hatte die Zeit genutzt und sich aufgewärmt, die anderen jungen Kämpfer beobachtet und als einer der Türsteher kam und seinen Namen rief, nickte er und stand auf, um den Gang entlangzugehen. Einer der anderen Jungkämpfer wurde nach ihm aufgerufen und ging ihm nach, bis sie beide in der Arena und sich gegenüber standen. Es war ein asiatischer Mischling, der sichtbar stark und schnell war - doch gerade so etwas forderte Rheid und er biß die Zähne zusammen, als er wie der Andere in Stellung ging und als das Zeichen für den Beginn des Kampfes kam, zuschlug. Seine Gegner unterschätzten ihn oft, da sie dachten, daß er durch seine Größe und die großen Muskeln langsam war ... doch Rheids Vater achtete schon immer darauf, seine Schnelligkeit und die Reflexe zu trainieren, so daß er die Schläge und Tritte des Mischlings mit eigenen Schlägen und Tritten konterte, angriff und traf.
Beide gaben sich hier wirklich nichts, denn der erste Kampf war zum Teil der Wichtigste. Den Kampf konnte Targa von oben gut beobachten, und er war heute nur einem der Gäste zugeteilt ... und der wollte bei den Kämpfen meist nichts, und so konnte Targa gerade sehr gut zusehen. Er genoß es innerlich und unterdrückte ein Grollen, als Rheid seinem Gegner einen Tritt an die Schläfe verpassen konnte, und ihn so KO schlug. Beide waren eigentlich fast gleichwertig - aber Rheid hatte einfach mehr Kraft, und daher waren seine Schläge und Tritte härter gewesen. Die Zuschauer jubelten gleich auf, und viele änderten ihre Wetten.
Als er zum Sieger erklärt wurde, nickte Rheid nur und kehrte in die Umkleide zurück, nachdem die Türe dorthin geöffnet worden war. Dort angekommen, nickte er den Anderen zu und nahm eine der Wasserflaschen, die an der Seite auf einem Tisch standen, trank sie aus und stellte sie wieder zurück. Er würde höchstwahrscheinlich nicht sofort wieder drankommen und erleichterte sich auf dem Klo in dem Waschraum an der Seite, wusch kurz über sein Gesicht und trocknete sich ab, ehe er wieder zu seinem Platz zurückkehrte und sich hinsetzte.
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Dreimal war Rheid noch zum Kämpfen aufgerufen worden, und jedes Mal hatte er gewonnen. Targa hatte es genießend mit angesehen und er hatte natürlich durch seine Arbeit hier oben mitbekommen, daß Rheid vielen hier auch gefallen hatte. Einige kannten auch den Vater, und setzten immer auf ihn. Nun würden sie Rheid im Auge behalten, und bald bekam er sicher auch einen eigenen Rufnamen hier. Nun war die Nacht herum und Targa hatte auch Schluß, zog sich um und holte dann die Wettgewinne für den Taubenblutrothaarigen ab. Es war reichlich geworden, denn Targa hatte es riskiert, und bei der ersten Wette gleich die höchste Quote genommen. Danach hatte er dafür gesorgt, daß die zweihundert Dollar beiseitegelegt wurden, und nur noch mit dem gewonnenen Geld weitergewettet wurde. So tat er es selber auch immer - denn so blieb das erste Geld immer erhalten, und es kam kein Minus heraus. Aber die Gedanken streifte er ab und ging hinab zu den Kämpfern, denn er wollte nur zu Rheid und würde keinen der Anderen mehr beachten. Selbst bei all den Gerüchen der Männer, die gekämpft hatten, konnte er den von Rheid genau abkapseln, und sich auf ihn konzentrieren.
Davon wußte dieser aber nichts und redete ein wenig mit den anderen Kämpfern, da nun alles vorbei war und sie keine Gegner mehr sein mußten. Es tat gut, endlich einmal wieder so reden zu können, und Rheid schmunzelte einen Moment bei dem kurzen Scherz eines anderen Kämpfers. Allerdings hatte er etwas mitbekommen, das ihn nicht überraschte: Ein jeder hier wartete darauf, daß Targa herabkam und sich einen der Kämpfer für die Nacht holte. Es schien eine Vorliebe von ihm zu sein, und viele der Kämpfer hier waren schon in dessem Bett gewesen ... manche sogar ein weiteres Mal. Daß Rheid sogar mit Targa zur Schule ging, war eine Überraschung für alle hier gewesen, doch sie lachten alle darüber und redeten dann weiter über Kampfstile und verschiedene Schläge.
Targa wußte, wie die Männer nach den Kämpfen miteinander umgingen, denn dann war die Hitze raus und viele kannten sich schon. Jetzt hatten sie Rheid auch gleich kennengelernt, und hier sehr gut aufgenommen - etwas, das Targa sehen konnte, als er eintrat. „Hey, ihr Großen.“ grüßte er sie ... denn nur nach dem Kampf unterhielt er sich mit ihnen, denn auch er wußte, daß sie danach ansprechbar waren, und das war auch gut so. Alle, die zuvor versucht hatten zu reden, um die Anderen kennenzulernen, hatten nach wenigen Schlägen am Boden gelegen.
Er wurde natürlich gleich lautstark von den Anderen begrüßt und manche versuchten auch scherzhaft, an dessen Hintern zu grabschen und lachten laut, wenn Targa ihnen auf die Finger schlug. Es war ein gutgemeinter Scherz zwischen den Kämpfern, es zu versuchen und dabei Erfolg zu haben, ohne daß die Finger getroffen wurden - doch Niemand übertrieb es, da sie froh waren, daß er ihnen manchmal half. Auch die Kämpfer, die eigentlich hetero waren, reagierten sich nach den Kämpfen mit einem Mann ab - denn das Adrenalin, das noch immer in ihnen steckte würde dafür sorgen, daß sie eine zarte Frau vielleicht verletzten. Bei einem kräftigen Mann war das anders, und deshalb waren in den Duschen viele Kabinen angebracht, damit die Männer sich dort abreagieren konnten. Etwas, das auch Rheid kannte - doch er war noch neu hier und hatte sich nur geduscht, und zog gerade seine Turnschuhe an, da er gehen wollte.
So waren die Männer nach dem Kampf, und Targa genoß es wirklich. Er war auch nicht der Einzige, der sich hier mal einen Kerl holte - aber alle wußten, daß er die Leidenschaft auskostete und auch aushielt. Trotzdem war er jetzt nur auf Rheid fixiert, aber er zeigte auch weiterhin, daß er die Bande hier respektierte. Sie ließen ihn jetzt auch in Ruhe, da sie sahen, daß er schon gewählt hatte ... und so konnte Targa sich jetzt neben den Rotschopf setzen. „Deine erste Kampfnacht hier war großartig, und alle erkennen dich gut an. Das ist großartig ... und hier.“ Er holte einen Briefumschlag mit dem Gewinn heraus, und reichte ihn dem Größeren. Er behielt das Geld in dem Umschlag, denn es gehörte sich nicht, damit herumzuschwenken. Auch die Liste der Wetten, die er gesetzt hatte, steckte mit drin und so konnte Rheid sehen, daß er ihn nicht betrogen und etwas abgegriffen hatte.
Der Rothaarige war sichtbar überrascht, daß der Umschlag so dick war und steckte ihn wortlos in seine Jackentasche, ehe er kurz zu dem Schwarzblonden grinste. "Gutes Geld - und danke fürs Wetten, ich war ja mit Kämpfen beschäftigt. Bringst du mich noch heraus ? Ist vielleicht besser."
„Ich kann gut setzen und der erste Kampf, wo du ganz neu warst, war ideal. Und dann mal ab nach draußen.“ Targa stand auf und winkte denen zu, die noch hier waren. Aber er wandte sich ganz an Rheid, denn er hatte weiterhin nur ihn im Kopf und hoffte, daß sie noch etwas Zeit miteinander verbrachten. Vielleicht konnte er ihn ja mit zu sich nehmen, und diesmal dann nicht in eine Nebenwohnung, sondern in seine Eigene.
Rheid nickte noch einmal zu den Anderen, ehe er Targa nach draußen folgte. Erst, als sie draußen und ein wenig von der Arena weg waren, wandte sich der Rothaarige zu Targa, und fragte ihn kurz. "Hast du einen eigenen Wagen ? Oder soll ich dich mitnehmen ?" Es wäre ihm unangenehm, wenn Targa mit der U-Bahn fahren müßte, wenn er ihn auch fahren könnte ... denn er stand ein wenig in dessen Schuld, da dieser ihm diese Gelegenheit verschafft hatte.
„Das wäre lieb, ich kam nämlich mit der U-Bahn.“ Targa log auch nicht, denn er kam wirklich so her, auch wenn er eigentlich einen eigenen Wagen hatte. Aber so etwas war doch spannender, und immer mit dem Auto fahren mochte er nicht. So mußte er Rheid jetzt aber auch nicht fragen, und daher folgte er ihm auch gleich zu dessen Wagen.
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